"Arbeit ist Arbeit, Familie ist Familie!"

29. April 2015

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Nadiv Molcho - Lapdog
Foto: Susanne Einzenberger

biber war beim Pre-Screening von Nadiv Molchos neuem Film Lapdog dabei und hat mit dem Regisseur und Hauptdarsteller selbst geplaudert. Der Spross der erfolgreichen Familie, der unter anderem die Restaurant-Kette NENI gehört, ist von Wien nach Los Angeles gezogen und arbeitet hart an seinem Traum in den USA als Schauspieler durchzustarten. Lest hier über Castingproben via Skype, Oscars, und wofür NENI überhaupt steht. 

Nadiv Molcho
Foto: Susanne Einzenberger

Worum geht es in deinem neuen Film Lapdog?

Der Film spielt in New York und handelt von Christian (25), der eine negative Vergangenheit hinter sich hat, und Susanne, der einflussreichen Tochter eines reichen Franzosen, die fast fünfzehn Jahre älter ist als er. Sie beginnen eine Beziehung, die größtenteils sexueller Natur ist, und von der zunächst beide profitieren. Als sich Christian bei einem gemeinsamen Besuch von Susannes Vater in Südfrankreich in die wunderschöne und sehr junge Haushälterin Charlotte verliebt, wird das Ganze chaotisch. Der Film wird ganz anders als mein voriger Film The History of Now, der sehr naiv und romantisch ist. Lapdog wird ein Thriller.

Warum heißt der Film so?

Zu jedem Charakter, den ich spiele wähle ich immer ein Tier aus. Christian ist aggressiv und lässt sich von niemandem etwas vorschreiben, er ist also wie ein untrainierter Hund. Als er Susanne kennenlernt macht er aber alles was sie von ihm will. Er profitiert von ihr und muss deshalb „brav“ sein, wie ein Schoßhündchen eben.

Du stammst aus einer erfolgreichen Familie, was ist euer Erfolgsrezept?

Es ist unser familiärer Zusammenhalt, der uns stark macht. Bei uns gilt: Arbeit ist Arbeit, Familie ist Familie. In allem, was wir tun unterstützen wir uns gegenseitig. Meine Eltern haben meinen Brüdern und mir immer gesagt: Solange ihr die Schule fertigmacht und danach etwas macht, wo ihr mit Leidenschaft dabei seid, unterstützen wir euch, ganz egal wofür ihr euch entscheidet. Ganz wichtig ist uns auch, dass zumindest einmal im Jahr die ganze Familie zusammen Urlaub macht.

Verspürst du aufgrund des Riesenerfolgs deines Vaters Druck?

Druck schon, aber nur positiven. Ich nehme mir eher ein Vorbild an ihm und nutze sein Talent.  Mein Vater war ja auch Schauspiellehrer, vor wichtigen Castings üben wir dann oft zusammen über Skype und das hilft mir sehr. Vielleicht wird mein Vater mein offizieller Coach und dann gewinne ich eines Tages auch einen Oscar so wie Christoph Waltz (lacht).

Öffnet es Türen einen berühmten Namen zu haben?

Ja und nein, in Wien und Deutschland hilft es schon. Die Leute scheinen dir gleich ein gewisses Vertrauen entgegenzubringen, wenn sie zum Beispiel deinen Vater kennen. nach dem Motto: Wenn der Vater bekannt ist, muss er auch was drauf haben (lacht). In den Staaten hat mein Vater allerdings keine Kontakte, also habe ich mir meine eigenen gemacht.

Seit etwa 5 Jahren lebst du in LA. Was hat dich ausgerechnet dorthin verschlagen?

Als ich 10 Jahre alt war habe ich meine erste Rolle im Film „Uprising“ gespielt, der in LA gedreht wurde, und seitdem war ich jedes Jahr dort. Ich wusste immer schon, hier muss ich sein, wenn ich Schauspieler werden will. Es ist sehr motivierend, mittendrin zu sein, tagtäglich Hollywood-Größen zu begegnen und das ganze Feeling mitzubekommen. Weil mich LA sehr an Tel Aviv erinnert fühle ich mich sehr wohl dort. Allerdings kann ich mir nicht vorstellen hier eine Familie zu gründen, dazu ist mir die Stadt zu riesig, es gibt zu viele Autos und die Luft ist deshalb wahnsinnig verschmutzt.

Was schätzt du an deiner Heimatstadt Wien?

Mit fehlt es in Los Angeles an Kultur und Geschichte. Genau das schätze ich an Wien, es gibt so viele wunderschöne alte und geschichtsträchtige Gebäude, in die so viel Zeit und Liebe investiert wurde. Wien ist für mich die schönste Stadt der Welt. Was ich auch sehr schätze ist, dass man sich in Wien kennt, egal wo man hingeht trifft man bekannte Gesichter. Außerdem ist die Stadt sehr international, multikulturell und modern.

Was können wir in Zukunft von dir erwarten?

Bisher habe ich nur kleinere Rollen in Filmen gespielt, wie in Dragonheart oder Mission Impossible 5. In Hollywood ist es sehr schwer für eine Hauptrolle in einem großen Film gecastet zu werden. Deshalb habe ich beschlossen meinen eigenen Film zu drehen und mich selbst als Hauptdarsteller zu casten. Ich habe also eine Produktionsfirma gegründet, die NENI Films heißt und mache jetzt meine eigenen Filme. Neni steht übrigens für Nuriel, Elior, Nadiv und Ilan, also die Namen meiner Brüder und mir. Die Amerikaner stürzen sich immer auf alles, was in Europa großen Erfolg hat. Wenn History of Now und Lapdog gut bei den europäischen Filmfestivals ankommen, bin ich hoffentlich the next best thing from Europe (lacht).

 

Wie von uns angekündigt, wurde der Trailer zu Nadiv Molchos neuem Film „Lapdog“ endlich veröffentlicht. 

Jetzt sind wir alle gefragt. Zunächst existieren von Lapdog nur der Trailer und das Drehbuch. Damit der ganze Film tatsächlich gedreht wird braucht es eine Million Klicks. 

Seht ihn euch hier an: https://www.youtube.com/watch?v=jfGHdi8UrQY

 

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