Atheistischer Make-Up-Guru dreht Bayram-Tutorials

30. Juni 2016

chloe_mit_hijab.png

Chloe
Screenshot:https://www.youtube.com/watch?v=b3eNnbQivi8

 

Beauty-Bloggerin Chloe Morello hat auf Youtube Rockstar-Status. Vor einigen Tagen hat die Atheistin ein Tutorial für einen Bayram-Look hochgeladen.

 

Bayram, Familie und fresh aussehen

Das Fest des Fastenbrechens wird Bayram oder auch Eid genannt. Es beginnt direkt nach dem Ramadan mit der Sichtung des Neumondes. Nach den harten Fastenwochen feiert man diesen Tag bzw. diese Tage mit der Familie und, wie es sich für ein Fest gehört, mit einer riesigen Menge an Essen. Besonders wichtig ist hier, dass man die Verwandten besucht und Zeit mit ihnen verbringt. Laut Brauch soll man dafür auch die schönste und festlichste Kleidung auspacken und sich ordentlich herausputzen.

Für Frauen bietet sich die Möglichkeit, sich noch zusätzlich mit Make-Up aufzuhübschen. Auf Youtube gibt es von muslimischen Bloggerinnen viele Tutorials für den „perfekten Eid-Look“.

 

Atheistin mit Hijab
Interessant ist, dass auch der australische Youtube-Star Chloe Morello seit Jahren Make-Up-Tutorials für das Fest des Fastenbrechens dreht. Das Besondere: Sie selbst ist Atheistin. Das hat sie bereits in einigen ihrer Q&A-Videos erwähnt. Im Video zeigt sie anfangs, wie und welche Produkte sie aufträgt. Zum Schluss wickelt sie sich schließlich einen weißen Schal um den Kopf und zeigt, wie der Look an einer Hijabi aussehen würde. Sie erklärt, dass sie damit niemanden beleidigen möchte und nur zeigen will, wie der Look mit einem Kopftuch aussehen würde.

 

 

Die Kommentare unter dem Tutorial sind hauptsächlich positiv. Viele Hijabis freuten sich darüber, dass sie ihren muslimischen Followern auf diese Art eine Freude machen wollte.

 

Keine Religion promoten, sondern Toleranz

Andere meinten, dass sie das Kopftuch nicht einfach als „Deko“ oder „Kostüm“ tragen sollte. Zu den Kommentaren, die sie dafür kritisiert haben, hatte Chloe auch eine Antwort parat. Sie meinte dazu, dass sie die Reaktionen interessant findet und den Hijab nur aufgesetzt hat, um zu zeigen, wie der komplette Look aussehen würde. Sie möchte auch keine Religion promoten, denn sie glaubt an keinen Gott. Das, was sie mit den „Eid-Tutorials“ promoten möchte ist Akzeptanz. „Wenn es Weihnachts-Make-Up-Tutorials gibt, wieso sollte es dann keine Eid-Tutorials geben?“. Sie will, dass niemand ausgegrenzt wird. Hut ab, Chloe.

 

 

 

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