Bei "Fack Ju Göhte 3" ist die Luft raus.

27. Oktober 2017

„Bitte, die Frage beantworte ich schon seit drei Filmen: Ich bin sitzen geblieben in der Schule, weil ich einfach keinen Bock hatte“ – sagt Elyas M’Barek bei der Pressekonferenz anlässlich der Wien-Premiere von „Fack Ju Göhte 3“.

 

 

 

Diese Aussage könnte genauso von seiner Filmfigur Zeki Müller stammen – Der kleinkriminelle Möchtegern-Gangster, der durch Zufall einen Lehrerjob bekommt und versucht, seine Chaos-Klasse irgendwie in den Griff zu bekommen, ist zurück. Der letzte Teil der deutschen Erfolgskomödie „Fack Ju Göhte“  ist gestern in die Kinos gekommen. Die ersten zwei Teile haben über 15 Millionen Zuschauer in die Kinos gebracht und wurden von vielen Seiten gefeiert. Nun ist der #finalfack, also der letzte Film der Trilogie, da. Im Mittelpunkt der Handlung steht der bevorstehende Schulabschluss von Herr Müllers Schützlingen. Chantal, Danger und all die anderen, für die vor drei Jahren der Gedanke an die Matura noch so abstrakt war, wie die Tatsache, dass sie ihrem Lehrer so ans Herz wachsen werden, als wären sie seine eigenen Kinder, schaffen nun den Schulabschluss.

Die Luft ist in der Göhte Gesamtschule raus 

„Wir wollten einfach einen schönen Abschluss, wir wollten die Geschichte fertig erzählen und die Figuren zu Ende erzählen“, sagt Produzentin Lena Schömann. Ehrlich?  Dieser Abschluss war zu schön, zu unrealistisch, und beweist: Für dieses Ende war es schon an der Zeit. Der dritte Film ist zu vollgepackt mit allem. Zu viele Handlungsstränge, zu viele Themen, die zwar angeschnitten werden, aber bei denen der Tiefgang fehlt - es gibt keinen richtigen roten Faden. Themen wie Mobbing, Flüchtlingskrise und Zukunftsängste bis hin zu Suizidgedanken werden thematisiert – aber eben nur oberflächlich. Man bekommt Einblicke in Chantals Familie, in Zeki Müllers Vergangenheit und den Eindruck, dass der #finalfack versucht, die charakterliche Entwicklung der Figuren am Schluss doch noch so hinzubekommen, dass es klischeehaft mit einem Happy End aufhört. Die Dialoge sind gewohnt lustig und politisch unkorrekt, aber Sager wie „Chantal, heul leise“, oder „Kanack’ mich nicht an“ sucht man im dritten Teil vergeblich. Die Luft an der Göthe Gesamtschule ist raus. Wir haben so wie Elyas auch keinen Bock mehr auf Schule. 

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