Erasmus an syrischen Unis und Integration von FPÖ-Politikern

28. Mai 2015

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Die Partei
Foto: Onur Kas

Der wichtigste politische Import seit 1938: Die deutsche Satirepartei „DIE PARTEI“ will auch in Österreich mitmischen. Sie wollen die Macht im „kotelettförmigen Land“ übernehmen und die „Gurkenverkrümmungsordnung“ wiedereinführen.

Sie sind für Neutralität und gegen Neutralität. Die von der EU abgeschaffte „Gurkenverkrümmungsordnung“ wollen sie wiedereinführen, diesmal für Schusswaffen. Als Kompromiss für das ungeliebte Rauchverbot, soll ein totales Passivrauchverbot durchgesetzt werden. Die „Partei für Arbeit, Rechtsstaat, Tierschutz, Elitenförderung und basisdemokratische Initiativen, kurz „Die PARTEI“, gibt es in Deutschland seit 2004 und will jetzt auch in Österreich durchstarten.

Die Partei
Foto: Onur Kas
Hundertprozent Plus Minus X

Die Partei hat hochgesteckte Ziele. „Wir wollen Hundertprozent Plus Minus X bei der kommenden Nationalratswahl erreichen, damit wir nicht auf Spaßfraktionen wie die FPÖ angewiesen sind, um unsere Vorhaben zu verwirklichen.“, erklärt Generalsekretär Marcel Hintner.   Das erklärte Ziel: Österreich soll wieder eine „Insel der Seeligen“ werden. Christian Mönch, Medienattaché der PARTEI, stellt sich das so vor: „Wir werden das Bundesheer mit Baggern und Schaufeln bewaffnen, einen Grab um Österreich ziehen lassen und diesen mit Wasser füllen.“ Allerdings könnten sich die Kärntner Slowenen gegen diese Aktion wehren, da Sie dadurch von ihrem Mutterland Slowenien getrennt würden. Die Lösung: „Kärnten werden wir an Slowenien übergeben. Dadurch werden wir um 19 Milliarden Euro reicher.“, scherzt Mönch in Anspielung auf die Pleitebank Hypo Alpe Adria.“

Machtübernahme im „kotelettförmigen Land“

„Die PARTEI“ ist ein Ableger der gleichnamigen Partei aus Deutschland, deren Vorsitzender der Satiriker Martin Sonneborn ist. Ihre Hauptforderungen sind etwa die Einführung der Faulenquote,  Begrenzung von Managergehältern, G1-Schulsystem und Artenschutz für die Grünen. Die markante Parteiuniform, in Form einer Grauen Hose, eines blauen Hemds und einer roten Krawatte, gehört zum Markenzeichen der „PARTEI“. Bei der EU-Wahl 2014 schaffte es die Satirepartei ein Sitz zu gewinnen. Mit diesem Rückenwind kündigte Sonneborn daraufhin an, einen Österreichableger zu gründen, um die „Macht im kotelettförmigen Land zu übernehmen“.

Zugangsbeschränkungen für Kärntner Studenten

Am 26. Oktober 2014, am Nationalfeiertag, war es dann soweit: „Wiener! Niederösterreicher! Hochösterreicher! Gebt Eurer Politik die Ernsthaftigkeit zurück! Macht mit beim Gründungsparteitag der PARTEI Österreich! Schon jetzt der wichtigste Politimport seit 1938!" Ihren ersten Erfolg auf dem Weg zur Machtübernahme, konnte Die PARTEI bei den vergangenen Wahlen zur Österreichischen Hochschülerschaft verbuchen. Der ÖH-Ableger „Die Liste“ erreichte 2,36 Prozent und damit ein Sitz in der Bundesvertretung. Geworben hatte sie etwa mit „Mehr Action im Studium durch Erasmus an syrischen Unis“ und „Zugangsbeschränkung für Kärntner Studenten, damit Deutsche mehr Platz bekommen.“

Schauprozess gegen Angela Merkel

Im Fokus steht nun die Nationalratswahl 2018. Medienattaché Mönch kündigt bereits die erste Amtshandlung an: „Wir werden das Wiener Ernst-Happel-Stadion für ein Schauprozess gegen Angela Merkel benutzen, wo sie sich unter den Augen eines griechischen Publikums für ihre Sparpolitik verantworten muss.“ Für den Parteinachwuchs ist ebenfalls gesorgt. So besitzt Die PARTEI mit der „Hintner Jugend“ eine Jugendorganisation. Für Namensgeber Marcel Hintner ein Erfolgsversprechen: „Die Hintner Jugend ist eine Kaderschmiede der PARTEI. Um längerfristig in der österreichischen Politik Erfolg zu haben, spielen wir im Wald Paintball um Aggressionen abzubauen.“, scherzt Hinter mit dem Verweis auf FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache.  Auch das Thema Integration hat für ihn eine hohe Bedeutung „Als Österreicher mit vorarlbergerischem Migrationshintergrund ist es für mich ein großes Anliegen, die hier lebenden FPÖ-Politiker zu integrieren. Denn eins muss dem Herrn Strache bewusst sein: Integration ist eine Bringschuld.“

 

Anmerkung der Redaktion: Im Falle einer nicht Veröffentlichung dieses Blogs, hatten die Funktionäre der Partei "Die PARTEI" einen Fackelzug durch das Museumsquartier angekündigt, wo unser Redaktionssitz ist :-P.

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