Juden gegen Israel und für Palästina

31. August 2015

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Nahostkonflikt
Facebook Screenshot Jewish Voice for Peace

In New York protestierten Hunderte von jüdischen Amerikanern gegen die israelische Regierung. Die Angriffe auf die Palästinenser seien nicht in ihrem Namen und sie riefen dazu auf, Israel zu boykottieren.

Protestschilder mit der Aufschrift: „Boykottiert den israelischen Apartheid!“ Nein, es sind keine Palästinenser, es sind Juden aus New York. „Not in our name“ („Nicht in unserem Namen“) rufen sie und marschieren durch Manhattan. Immer mehr Juden erkennen im Staat Israel den Feind des jüdischen Volkes. Sie gehen im Protest auf die Straße und tragen palästinensische Fahnen.

Die zwei jüdischen Gruppen „Jewish Voices for Peace“ und „Jews Say No!“ kamen neben weiteren New Yorkern zusammen, um sich gegen die israelische Militärkampagne in Gaza auszusprechen.

„Ich bin hier, weil ich gegen die Besatzung der Israelis in Gaza bin“, sagt eine der Demonstranten. In ihrer Nähe steht eine weitere Aktivistin von „Jews Say No!“ und beklagt sich darüber, dass viele der jüdischen Gemeinde vorwerfen, Israel zu unterstützen. „Das bricht einem das Herz. Jeder denkt, dass Israel uns alle repräsentiert und für uns spricht. Es stimmt nicht, dass die jüdische Gemeinde die israelischen Angriffe auf Gaza unterstützt.“ Viele Juden in den USA lehnten die israelische Besatzung entschieden ab. Außerdem wünsche man sich einen Staat, in dem Israelis und Palästinenser gleiches Recht besitzen.

Israel hält das Vorgehen in Gaza für notwendig, um auf den Raketenbeschuss durch Militante aus Gaza aufmerksam zu machen, welche unschuldiges Leben von israelischen Zivilisten gefährdeten. Doch die Demonstranten nehmen ihnen diese Begründung nicht ab. „Hier werden die eigentlichen Opfer beschuldigt!“, lautet es seitens der jüdischen Community. Die Demonstranten machen auch aufmerksam auf die täglichen Menschenrechtsverletzungen. Noch letzte Woche tauchten Aufzeichnungen auf wie ein israelischer Soldat versucht, einen 12-jährigen palästinensischen Jungen festzunehmen und ihn dabei würgt. So viel zu Menschenrechten.

Vor allem verlangten die Demonstranten nach einem Ende der Unterstützung Israels Militär durch die USA. „Es ist eine Schande, dass unser Kongress, unsere Medien und unsere US-Jüdischen Institutionen größtenteils schweigen. Wir hoffen, dass wir den politischen Diskurs ändern können, welcher beschämend und einheitlich pro-israelisch ist.“

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