Mensch ärgere dich

31. August 2015

kailash_satyarthi_web_edu.jpg

Kailash Satyarthi
Screenshot: Facebook Kailash Satyarthi

Vieles gefällt dir nicht so, wie es ist? Dann werde wütend!

Manchmal bist du wütend. Aber so richtig. Vielleicht läuft es gerade nicht nach deinen Vorstellungen oder Erwartungen. Vielleicht fühlst du dich angegriffen, sogar um dein Glück betrogen. Vielleicht ist etwas passiert, das dir all den Glauben an das Gute in dieser Welt raubt. Vielleicht kommt dir die Welt einfach so richtig unfair vor. Vielleicht willst du etwas wirklich verändern, fühlst dich aber richtig nutzlos und hast einfach eine Stinkwut auf alles und jeden. Das ist aber auch gut so, findet der Friedensnobelpreisträger Kailash Satyarthi. Denn manchmal tut Wut auch gut; vor allem dann, wenn du Frieden schaffen willst, sagt er.

Kailash Satyarthi, der 61-Jährige Friedensnobelpreisträger aus Indien, war selbst oft wütend. Mit 11 war er wütend darauf, dass einige seiner Freunde die Schule verlassen mussten, weil ihre Eltern sich die Bücher nicht leisten konnten. So fing er mit 11 an Geld für diese Familien zu sammeln. Als er mit 27 miterlebte, dass die Tochter eines Vaters in Sklavenschaft an ein Bordell verkauft werden sollte, wurde er auch ziemlich wütend. Diese Wut gab ihm schließlich die Idee einer neuen Befreiungsstrategie, um Kinder aus der Sklaverei zu befreien. Es waren nicht nur ein paar Kinder, die Satyarthi und seine Kollegen tatsächlich befreien konnten, sondern 83.000 Kinder. Dem Kinderrechts- und Bildungsrechtsaktivisten wurde am 10. Oktober 2014 der Friedensnobelpreis zuerkannt.

Bevor er Kinderrechtsaktivist wurde, war er vom Beruf ein Ingenieur, ein Elektrotechniker. Er habe gelernt, wie die Energie von brennendem Feuer, Kohle, der nuklearen Explosion, den tobenden Stromflüssen und den heftigen Winden, in Licht und Leben für Millionen umgewandelt werden kann. So habe er auch gelernt, wie die unkontrollierbarsten Energien genutzt werden können, um die Gesellschaft zu verbessern, sagt er in seinem Ted-Talk.

Daher bittet er alle eindringlich, wütend zu werden. Er ist fest davon überzeugt, dass wir Wut verwenden könnten, um das Böse in der Welt herauszufordern und zu ändern. So, wie er es gemacht hat eben. 

Blogkategorie: 

Das könnte dich auch interessieren

Foto: Zoe Opratko
Zum Abschied gibt es kein Trompeten­...
Foto: Marko Mestrović
Ob Hijabi-Style, koschere Perücken oder...
Foto: Marko Mestrović
Nicht über die Communitys zu sprechen,...

Anmelden & Mitreden

6 + 6 =
Bitte löse die Rechnung