Shitstorm für den „little man on the street“

04. August 2016

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hubert gorbach
Georges Schneider / picturedesk.com

Ex-Vizekanzler Gorbach fordert Pension vom Land

Es ist fast so, als würde Ex-Vizekanzler Hubert Gorbach (FPÖ, dann BZÖ) alles darauf setzen, um die Sympathien für ihn gegen Null laufen zu lassen. In einem Brief besteht er auf seine Politiker-Pension RÜCKWIRKEND mit Februar 2013 – nämlich € 11.000, 14 Mal im Jahr. Damals war er 56 Jahre alt. In einer Presseaussendung des Landes Vorarlberg wird die Abweisung seines Antrages erklärt. Sie wird dabei als gesetzeskonform deklariert, da Gorbach nach einer Gesetzesnovelle erst mit 65 Lebensjahren Anspruch auf seine Pension hat. Gorbach hat demnach keinen Anspruch auf dieses Geld. So weit, so gut. Ob die Summe für eine Politiker-Pension überhaupt gerechtfertigt ist oder nicht, sei dahingestellt. Für hitzige Debatten sorgte Gorbachs Forderung allemal – alleine aufgrund seiner präpotenten Formulierung:

„I am already 60 years old and want to retire as every good Austrian. […] So I only want my well earned pension as every other ‘little man on the street’,” schreibt Gorbach. My English is not the yellow from the egg, but … seriously?

 

The world in Vorarlberg is too small

Wozu sich entscheiden müssen zwischen Arbeiten und Pension, wenn man auch beides haben kann? Wie er selbst schreibt, war er nach Beenden seiner politischen Karriere auch noch außerhalb Österreichs als Berater tätig. 2003 sagte er zudem in der ZIB1: „Es darf nicht sein, dass es Privilegien gibt.“ Da hat er offensichtlich eine ganz andere Vorstellung von Privilegien als die meisten Österreicher.

 

Kritik von allen Seiten

Viele Politiker meldeten sich bereits zu Wort und verurteilten seine Forderungen. Sogar aus den Reihen seiner ehemaligen Partei kam laut ORF harsche Kritik. „Solche Forderungen - und das noch in dieser Höhe - stoßen jedem Menschen, der hart für sein Geld arbeiten muss, sauer auf", resümiert der Vorarlberger FPÖ-Landesparteiobmann Reinhard Bösch. Auch in den sozialen Netzwerken und den Nachrichten-Foren ließ der Shitstorm nicht lange auf sich warten. Die Partei des kleinen Mannes zeigt sich wieder einmal von ihrer besten Seite.

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