Wir waren beim größten Breakdance Battle Österreichs - und es war leiwand.

23. April 2017

Nur mal vorab: Meine Expertise mit Breakdance und Dance-Battles hört irgendwo zwischen dem dritten Teil von Step-Up und dem Final Dance in Honey auf. Bring it on kann ich auch auswendig. Wie ein typisches weißes Mädchen, das glaubt, es kann auf Bronx tun, wenn sie ein paar Terms wie Cypher kennt, oder? Aber mal ehrlich  - gibt es jemanden, der Breakdance nicht cool findet?  Es hat einfach so etwas lässiges, gechilltes und ausdruckstarkes an sich. Deshalb finde ich es umso toller, dass ich gestern Abend mitten in Wien mein erstes Breakdance Battle miterleben konnte. Und zwar im Volkstheater, das für diese Nacht zu einer Stage für Breakdancer (der Fachterminus ist B-Boys, das habe ich heute gelernt) aus ganz Österreich wurde. 

Ein kleiner Vorgeschmack, B-Boy Donjelo:

 

Flava Flav und Chefket

Um die Hard Facts kurz zu halten: Es traten Tänzer aus dem ganzen Land gegeneinander an, um den Red Bull BC One Austria Cypher Champion zu küren. Sprich: Den besten der besten auszusuchen, der Österreich beim Weltfinale in Amsterdam vertreten darf. Es sind insgesamt 16 Tänzer im K.O System gegeneinander angetreten, bis nur noch einer übrigblieb. Die Nicknames der Burschen waren dabei so cool wie sie selbst: Freaky Phil, Patrix, Jaekwon – mein persönlicher Favorit - , Avatar Joe, Wolfer – als hätte Flava Flav sie höchstpersönlich mit diesen Namen gekrönt.

Mein persönlicher Favorit Jaekwon:

 

Die Jury bestand aus den Breakdance-Profis Lamine, Lil Zoo und Lil G -  sie entschieden, wer in die nächste Runde kommt. Leicht war es nicht: Die Jungs hatten dabei solche Moves drauf, dass es aus dem Publikum nur „Ohs“ und „Ahs“ gab. Diese erntete auch Deutschrapper Chefket, der vor dem Finale mit einem 30-Minütigen Showcase auftrat. Das Battle gewonnen hat schlussendlich Wolfer - seinen Auftritt könnt ihr euch im LiveStream am Schluss ansehen - der im November 2017 Österreich bei den Weltmeisterschaften in Amsterdam vertreten wird und dort gegen andere Größen antritt.

Hier ein kurzer Ausschnitt von Chefkets Auftritt:

B-Boy Wolfer fährt nach Amsterdam zum Finale

Von alt bis jung war das Publikum komplett durchgemischt. Vollblut-Hiphopper mit Bandanas und Cornrows genau wie Louis-Vuitton-Taschen-Mädchen, Familien mit Kleinkindern und Berlin-Hipster gingen alle gleichermaßen ab. So soll’s auch sein – still sitzen konnte am Schluss fast keiner mehr. Ich auch nicht. Ich musste mir vor dem Event ironischerweise zwei RedBull reinballern, weil dieses wunderbare Novemberwetter ende April mich eingeschläfert hat – das Red Bull BC One hat mich jedenfalls wieder so aufgeweckt, dass ich mir wahrscheinlich noch die restliche Nacht lang Dance-Battles auf Youtube reinziehen werde, während die Meute (es waren immerhin über 1000 Menschen vor Ort) gemeinsam mit den B-Boys bei der Afterparty abfeiert. Ich muss mich jetzt zu meinem neuerlangten Wissen über Freezes und Footworks weiterbilden und ein richtiges B-Girl werden, damit ich euch nächstes mal mehr Details liefern kann. Solange seht euch einfach den LiveStream von Redbull an. B-Girl Aleks out.

Ab Minute 44:50 seht ihr übrigens die finale Einlage des Gewinners Wolfer: 

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