Schulen: FPÖ will reine Ausländer-Klassen um "Super-Gau" zu bekämpfen

31. März 2009

In Wiens Schulen ist der Anteil von Schülern mit nicht deutscher Muttersprache extrem hoch. 16,4 Prozent der Schüler in Österreich haben nicht Deutsch als Muttersprache. In Wiener Schulen sitzen die meisten Kinder mit Migrationshintergrund. In den Hauptschulen beträgt der Anteil sogar 81 Prozent.

90 Prozent

Von den 262 Volksschulen in Wien weisen zehn Prozent einen über 90-prozentigen Anteil an Kindern mit Migrationshintergrund auf, bei jeder zweiten (49,6 Prozent) liegt der Anteil bei mehr als 50 Prozent. Konkrete Deutschkenntnisse - trotz anderer Muttersprache - wurden aber nicht erhoben, schreibt der KURIER. Migrationshintergrund bedeutet allerdings nicht automatisch schlechte Sprachkenntnisse.

Freiheitliche

Für FPÖ-Generalsekretär Harald Vilimsky sind die Zahlen ein "Super-GAU für Österreicher mit deutscher Muttersprache".  Er will höchstens 30 Prozent Kinder mit Migrationshintergrund pro Klasse und "die Einführung reiner Ausländerklassen zum Schutz der Inländer".

 
Das wird der Integration sicher enorm helfen.

 Privatschulen

Faktum ist, dass sowohl echte wie neue Wiener mit Bildungsambitionen ihre Kinder versuchen, in gute Schulen zu geben. Und das sind oft jene Schulen, wo eben der „Ausländeranteil“ nicht so groß ist. Damit in Wien nicht in zehn Jahren nur mehr gute Privatschulen für die oberen 10.000 existieren, sondern ein gutes öffentliches Schulsystem, sollte mehr in die Schulen investiert werden. Und irgendwann lernen dann die einen Französisch und die anderen Türkisch oder Serbo-Kroatisch nebenher. Aber deutsch sollten alle können, schon damit ALLE das Biber lesen!!!

 
 

Kommentare

 

Dass bei jedem blog "Weiterlesen" steht, nur bei mir nicht, das ist gemein. Hier handelt es sich um den klassischen Fall von "Inländerdiskriminierung". Ich protestiere.

 

die 81% in den Hauptschule überraschen mich gar nicht. Als ich 1993 nach Wien kam, schickte mich meine Mutter in den vornehmen 18ten Bezirk in die Schule. Was sie nicht wusste, es war eine Hauptschule, wo ich weiterhin Jugo reden und die wichtigsten Türkischen Vokabeln gelernt hab - kein Wunder bei 95% Ausländeranteil. Ins Gymnasium haben sie mich nicht gehen lassen, dafür war mein Deutsch zu schlecht. Schön die Tschuschn aufs Abstellgleis stellen, die werden dann Automechaniker oder Einzelhandelskauffrau/mann. Der Zugang auf die Uni damit versperrt.
und...die Vienna International School hat auch einen hohen Ausländeranteil, ist das jetzt eine Ghetto-Schule?;)

 

konzentartionsklassen würd doch als name passen

 

...ist eine super idee, das wären ja richtige ghettoklassen, ich kanns noch immer nicht verstehen, der staat vergibt millionen an banken, betriebe, etc..nur für eine reform im schulsystem ist kein geld da? Es müssen unnbedingt gemischte klassen bleiben und die mit nicht so fiten deutschkentnissen sollen von zusätzlichen lehrern in den klassen unterstützt werden...man würde es heute wohl coaching nennen !

 

...heisses Eisen und die Mutlosigkeit der Politik ist ja auch keine neue Tatsache. Es sind für mich genau die "oberen 10.000" die sich immer "ghettoisieren".

Sie wollen das ihre Kinder schon von Schulbeginn in die "besseren Kreise" kommen, was die Eltern nicht selten auch nutzen können. Wenn mein Kind mit dem Kind vom Generaldirektor soundso in die Schule gehen, ist das gleich was anderes, da trifft man sich eventuell beim Elternsprechtag und kann bisserl Business machen.

Die Reichen wollen über ihre Kinder Networken für den Eigennutz. Wenn interessiert die kulturelle Vielfalt einer druchschnittlichen indischen, afrikanischen, asiatischen Mutter mit Einkommen unterm Durchschnitt vielleicht, wo kein persönlicher Nutze dabei rausschaut.

 

mich interessierts.... und ich möchte aber trotzdem eine gute ausbildung für meine kinder "DAS MUSS DOCH MÖGLICH SEIN!!!"

 

...und ich fordere auch als Ausländerin, dass meiner Tochter eine gute Schulbildung gewährt wird, trotz Migrationshintergrund und das sie nicht blökend wie ein Alm-Ochse aus der Schule kommt.

Und das leistbar, bitte ohne elitärer Privatschul Abzocke! (nur weil ich nicht Frau Generaldirektor und angeheiratete Frau Doktor bin oder sonstige Sponsoren im Privatbereich habe, heißt das noch lange nicht, dass ich als Ausländerin, auf der Nudelsuppe dahergeschwommen bin).

Wie kann es sein, dass die Kinder in ihren Heimatländern klug genug sind aufs Gymnasium und Universitäten zu kommen, dort sehr wohl höhere Schulausbildungen für höhere Berufsbilder bekommen.

Nur, kaum sinds über der Grenze ihres Herkunftslandes sinds auf einmal zu (erblich?!) dumm dazu?!

 

...waren wir noch wenige Ausländer, zwei Mädchen aus der Türkei, eine Ex-Yu Roma, ein Ungar, ich Jugo und später kam noch ein Mädchen aus Ex-Yu und das in zwei Klassen. Das war die Zeit geprägt durch Assimilierung.

Ich lernte Deustch, verlernte dabei aber meine Muttersprache bzw. sprach ich meine Muttersprache aber falsch und mit österrreichischen Akzent, dass mich keiner in Ex-Yu verstand. Erst als ich nach Serbien zog erlernte ich meine Muttersprache wieder. Ich finde es nicht gut, wenn Kinder ihre Mutter/Herkunftssprache verlernen, weil es auch ein Verlust an Sprachpotenzial ist. Ich bin sehr froh, dass ich diesen Sprung in ein anderes Bildungssystem unternommen haben. Dadurch wurden mir erst die Differenzen zweier "Weltbilder" und "Realitätem" bewusst.

...ich denke das große Problem ist, dass wir keine erprobten Schul-Modelle haben, auf die wir zurückgreifen können. Der richtige Weg kann erst durch experimentelle Modelle gefunden werden und die brauchen Zeit, Langzeitstudien, Evaluierung, etc...

Wie Amar sagt, da zahlen Eltern tausende an Euros für mehrsprachige, elitäre Privatschulen. Wo das Potenzial schon an den staatlichen Schulen vorhanden ist - es gehört nur richtig umgesetzt. In einer Welt der Globalisierung wird uns aber nichts anderes übrig bleiben auf lange Sicht.

...was mich auch immer sehr stutzig macht, ist wenn Bekannte aus meinem nahen Umfeld sagen: "ich will nicht, dass mein Kind mit Ausländern in die Schule geht, da lernen sie kein Deutsch". Sie stehen dabei vor einer "Ausländerin" und sagen das zu mir(?!). Für mich bedeutet das: "ich will nicht das mein Kind mit deiner Tochter die gleiche Schulbank teilen". Und das sind nicht mal rechts angehauchte Ösis-Bekannten. Nein, es sind links-liberale oder zumindestens tun sie so weils grad so schick und trendig ist multikulti, openminded und weltoffen zu sein, reflektieren dabei aber nicht mal in ihrer "openminded" Realität, dass sie Sätze von sich geben, die schwer Menschenverachtend sind.

...ich würde nie im Leben auch nur daran denken zu einer indischen, asiatischen, afrikanischen, uvm. Mutter zu sagen "ich will nicht, dass mein Kind mit deinem Kind in die Schule geht". Nie würde mir sowas in den Sinn kommen. Ich würde mich eigentlich freuen, wenn mein Kind Einsichten in kulturelle Vielfalt bekommt.

 

...du sagst es es gehört das kompl.system reformiert, von grund auf -> was kann einem staat längerfristig mehr ROI bringen als eine investition in bildung?

 

...es muss angepasst werden, an mehrsprachigen Bedürfnisse.

Ich wäre sowieso dafür, dass vermehrt Austauschprogramme stattfinden zu den Herkunftsländern, quasi das ausländischen Kinder die Möglichkeiten bekommen eine Zeit lang in ihren Herkunftsländern die Schulbildung anzusetzen.

Ich sehe auch ein, wenn Österreich sagt, wieso sollen wir nur die Ausbildungskosten tragen. Die Herkunftsländer gehören genauso zu Kassa gebeten für die Ausbildung ihrer Staatsbürger im Ausland (wobei hier wieder die Problematik der doppelten Staatsbürgerschaften dazwischen kommt, die ja abgeschafft wurden), ganz klar. Das sind aber bilaterale Abkommen auf politischer Ebene, die durchgesetzte gehören.

Da sind aber leider auch noch die enormen Unterschiede im Schulsystem zwischen West und Ost, die unanpassbar sind. Kinder die hier in die Schule gehen, lassen sich schwer ins Schulsystem ihrer Herkunftsländer eingliedern. Wir haben zwar Erasmus und Sokrates Programme, aber die laufen alle in die Skandinavischen Länder, Frankreich, etc... und das auch nur auf universitären Level.

Obwohl die Mehrheit der Ausländer in Österreich aus Ex-Yu, den Balkan Ländern und der Türkei kommen (?!)

...außerdem viele Denken, dass es so leicht ist mehrsprachig aufzuwachsen. Das ist es ganz und gar nicht, weil die Logik von Satzkonstruktionen anders sind. Statt da ein Verständnis dafür zu haben und darauf einzugehen, werden mehrsprachige Kinder mit Migrationshintergrund sofort marginalisiert als "dumm" und mit "eingeschränkter Inteligenz" etc...

Das ist so ein festgefahrens Bild schon, das Sprachkenntnisse nichts mit der tatsächlichen Inteligenz von Kindern zu tun hat.

...ahhh, die Wirtschaft weiß schon, was die Investition in Bildung ist, spätestens wenns Standorte von österreichischen Firmen im Ausland aufbauen wollen.

 

was mich generell am meisten stört bei den österreichischen politkern ist der fehlende innovationssinn. Wir haben ein hundert Jahre altes Schulsystem, leben aber in einer vollkommen neuen Welt. das schulsystem in seiner jetztigen form wird mit diesen maginalen veränderungen, die alle parteien durchsetzten wollen nur schlechter und undurchsichtiger.

Man benötigt eine generelle reform. Das Schulsystem muss von grundauf neu reformiert werden.

und noch etwas zum topic

Ich selber war auf so einer ghettohauptschule. möchte ich, dass meine kinder eines tages in solche schulen gehen? auf gar keinen fall. da steck ich mein kind lieber in eine schule der "oberen 10 000".

das jetztige schulsystem lässt einfach keine andere möglichkeiten zu

 

genau das mein ich. wenn der eindruck entsteht, die öffentlichen schulen sind nix mehr, dann kommt die große flucht all jener, die es sich leisten können. weil jeder will ja das "beste" für sein kind. am ende haben wir dann super teure schulen und eine neue ghetto-bildung - halt der reichen und schönen.

 

so, und was is da jetzt bitte so überraschend an diesem ergebniss???

wenn wien einen bevölkerungsanteil vön 30,2% hat, braucht man nur ein bissi rechnen, um den schüleranteil mit migrationshintergrund herauszubekommen.

und seit gestern ist das sicher nicht so.

so was von künstlich aufregen, lang nicht mehr erlebt.

scheint so, als würde man eine "schuld-frage" stellen wollen? oh, shit, wer is schuld dran, dass so viele tschuschen in der schule hocken und unseren inländern die schule schelcht machen!! die kinder, die eltern. ausländer raus. fpö an die macht! diese frage etwa?!

lächerlich.

ich frag mich eher, wieso es nicht MEHR ösi-kinder gibt?
keine zeit, karriere?
mein hund ist meine kind?

aus meinem verwandten- bekanntenkreis sind 3 mädls mitte 20 grad mütter geworden, einige andere erwarten eines. wie gesagt --> mitte 20. migrationshintergrund.

was macht der andere teil österreichs?
und wer ist schuld dran?

iv.cucu.

 

ich bin ganz bei dir.

 

die fpö, sollte sich mal fragen was passieren würde wenn die migrantenkinder plötzlich nimmer da wären! dann könnten sie alle miteinander scheissen gehen, schulen schließen, lehrer entlassen, und benötigte zukünftige arbeitskräfte wären auch futsch.
wir haben zu wenig kinder in österreich, und dann beschwert sich die fpö über die ausländischen kids?
warum machen österreicher so wenig kinder?
warum haben wir auf den straßen wiens mehr hunde als kinder?
aber blöd schauen und rumstänkern wenn man einen ausländer mit 3,4 kindern sieht, und die schreien ja auch noch, und machen schmutz, sind so laut .. also lieber keine eigenen produzieren aber sich über migrantenkinder aufregen!

 

die Einführung reiner Ausländerklassen zum Schutz der Inländer".

alleine das ist schon ein Wahnsinn. Vielleicht montieren wir auch Gasleitungen in die Klasse und vergasen alle Schüler mit Migrationshintergrund.??
Zum Schutz der Inländer !?!?!

Wie schon oben beschrieben. Migrationshintergrund bedeutet nicht gleich schlechte Sprachkentnisse zu haben. Also mit reinen Ausländerklassen wird Integration SICHERLICH nicht gefördert im Gegenteil die Integration wir gestoppt, ich will gar nicht wissen wie eine "Ausländerklasse" behandelt wird. Keine Ski-Kurse? die miesesten Lehrer? die schlechtesten Klassenräume?

Es sollte eher etwas dafür getan werden das Image der öffentlichen Schulen aufzuputschen.
Akademikerkinder werde Akademiker Arbeiterkinder werden Arbeiter. So soll es NICHT werden.

Es ist mir persönlich sehr wichtig das jeder der in österreich lebt Deutsch kann, besonders in der Schule ist es wichtig österreichische Freunde zu haben. Das fördert das lernen der Sprache sehr. Schönen Gruß an meine Österreichischen Freunde die ich hatte ( WEIL es eben keine Ausländerklassen gab)
Ich hoffe man nimmt diesen FPÖ Fritzi nicht ernst.

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