Balkanfeuer und österreichische Disziplin

07. Mai 2015

Daniel Kajmakoski
Kristijan Todorovski

Daniel Kajmakoski ist in Wien aufgewachsen, tritt beim diesjährigen Eurovision Songcontest jedoch für Mazedonien an. Im Skype-Interview erzählt er von Kaffee mit dem Präsidenten und seiner Sehnsucht nach Wien.

VON DAJANA MARUNIC

 

biber: Österreich oder Mazedonien - zu welchem Land fühlst du dich mehr verbunden?

DANIEL: Mit sechs Jahren bin ich von Mazedonien nach Österreich gezogen. Ich habe Mazedonien immer vermisst und mich heimatlos gefühlt. Dann habe ich Österreich lieben gelernt und fühle mich jetzt in beiden Ländern zuhause, ich bin eine Mischung aus den positiven Aspekten beider Kulturen: Ich habe das Feuer eines „Balkanesen“ und die Disziplin eines Österreichers.

Du trittst beim Eurovision Song Contest für Mazedonien an. Wie kam es denn dazu?

Erst vor einem Jahr habe ich bei XFaktor Adria am Balkan gewonnen, und keine zwei Monate danach sollte ich schon einen Song zum SkopjeFest, der Vorentscheidung für den ESC, einschicken. Mir kam es zu früh vor diese Verantwortung auf mich zu nehmen, obwohl ich erst vor so kurzer Zeit bekannt geworden bin. Die Produzenten ließen nichtlocker und überredeten mich. Es ist eine Riesenehre und ich wollte nicht derjenige sein, der so etwas ablehnt.

X-Faktor Adria machte dich schlagartig zum Star am Balkan. Wie fühlte sich das an?

Als die Sendung herauskam war am Balkan die Hölle los. Innerhalb von einer halben Stunde nach meinem Auft ritt war mein FacebookProfil vollkommen blockiert. Alles hat geblinkt, mein Posteingang quoll über und ich konnte nichts anklicken. Nach dem Finale war ich in den Hauptnachrichten in Mazedonien, sogar der Präsident hat mich schon oft in seine Villa gerufen, um meine Rolle im Land zu besprechen. Aber ich habe es geschafft nicht durchzudrehen (lacht)!

Noch vor X-Faktor Adria hast du es 2003 in Österreich ins Finale von Starmania geschafft . Was hast du von dieser Zeit mitgenommen?

Starmania war eine tolle Erfahrung und auch eine wichtige Lektion für mich. Ich war zum ersten Mal damit konfrontiert, wie es ist, wenn dich „jeder“ kennt. Damals machte ich den Fehler, abzuheben. „Das war‘s, jetzt bin ich ein Star“, dachte ich. Kurz nach dem Finale war es dann aber auch schon vorbei, ich ging wieder normal arbeiten. Die Lektion war am Boden zu bleiben, das nehme ich mir nun zu Herzen.

Hast du ein Ritual bevor du auf die Bühne gehst?

Ich bekreuzige mich drei Mal und küsse das Foto von meiner Mum, das ich immer dabei habe. Vor einem Auft ritt möchte ich sie vor Augen haben und daran denken, was sie alles für meine Brüder und mich getan hat, und dass es jetzt an der Zeit ist ihr etwas zurückzugeben.

Wer ist er

Name: Daniel Kajmakoski

Geburtsort: Struga, Mazedonien

Alter: 31

Lieblingslieder: Doing it, Wicked games

Besonderes: Er ist mit 6 Jahren nach Österreich gezogen, hat bis vor 2 Jahren hier gelebt und startet nun am Balkan und am Eurovision Song Contest durch.

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