Alle Ausländer sind Einbrecher

15. Dezember 2014

Bei Gerhard Pichowetz, einem bekannten Film- und Theaterschauspieler, wurde eingebrochen. Die Folge davon ist ein "Auszucker" im Facebook gegen Ausländer, Bettler und der EU-Osterweiterung.

 

Der Eintrag mit dem Titel "Liebe Einbrecher, wir haben uns über Euren Besuch sehr gefreut!" ist eine Zusammenfassung wilder Vorurteile gegenüber "den Ausländern". Jeder, der schon einmal Opfer eines Einbruchs geworden ist, kennt die unangenehmen Gefühle danach: die Unsicherheit, das Mißtrauen und die Ungewissheit. Trotzdem finde ich sein Posting ziemlich daneben. Einige Schmankerln hier auszugsweise:

 

"Meine Frau freut sich Euch Armen, mit 100% ausländischem Hintergrund, ihren gesamten, hart erarbeiteten und schwer verdienten Schmuck schenken zu dürfen."

 

100 Prozentiger ausländischer Hintergrund also. Woher weiß er das? Hat er mit den Tätern gesprochen? Oder haben die ihre Pässe hinterlassen? Weil Inländer brechen ja ned ein, das machen nur die Ausländer. Eh klar. Munter geht es weiter:

 

"Wir haben ja auch überwältigend für die EU gestimmt, aber da hat wahrscheinlich keiner gewusst, dass so viele Bedürftige von Euch kommen! Klar, Betteln, Hausieren, Einbrechen und Koks verhökern, sind einträgliche Geschäfte und fördern die Wirtschaft - leider steuerfrei!"

 

Die EU erweiterung hat ja nur einbrechende Ausländer gebracht, die Koks verhökern. Das Gegenteil wird natürlich von "den Medien" behauptet. Die stecken ja alle irgendwie unter einer Decke. Und die Behauptung, dass Betteln ein einträgliches Geschäft ist, ist eine einzige Frechheit.

 

"Ihr könntet aber die entwendeten Euro's zumindest an Eure Mitstreiter von der Bettelmafia bezahlen, ach, habe vergessen, dass es die ja gar nicht gibt!"

 

Lesen bildet. Dazu hatten wir auch schonmal was. Die Mär von der übermächtige Bettelmafia, die selbst die Cosa Nostra in den Schatten stellt ... Fantasy made by Boulevard feat. die österreichische rechtsaußen Partei.

 

Das Feindbild Ausländer muss also mal wieder herhalten. Schade, dass Pichowetz auf öffentlich eine Minderheit hintritt. Er selbst ist ja durch die Darstellung des "Franz Mayerhofer" im "Kaisermühlen Blues" sehr bekannt geworden und musste sich in der Serie als Franzi viele Anfeindungen anhören - ein bisschen Sensibilität hätt er sich da schon mitnehmen können, fürs echte Leben. Jetzt wissen wir zumindest, welche Ansichten Herr Pichowetz wirklich vertritt.

 

Das Originalposting im Anhang.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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