Am Balkan herrscht wieder Ausnahmezustand. Nur drei Monate nach den Jahrhundertfluten kämpfen Bosnien-Herzegowina und Serbien nun erneut gegen Überschwemmungen.

Sintflutartiger Regen, Schauer und Donner - nur allzu bekannte und bittere Szenen spielen sich derzeit in Bosnien-Herzegowina und Serbien ab. Dabei sind die Sanierungsarbeiten der vorherigen Überschwemmungen noch nicht einmal fertig gestellt. "Die Menschen in Bosnien glauben, dass die Natur sie angreift", schreibt Kollegin Eldina Zolj-Balenovic von der bosnischen Tageszeitung Oslobodjenje. „Wir haben viel miterlebt, aber Unwetter in diesem Ausmaß...kaum zu glauben.“

Im Mai überschwemmten Jahrhundertfluten den Balkan. Auf bis zu zwei Milliarden Euro dürften sich die Schäden insgesamt belaufen. Wir waren direkt vor Ort und haben darüber berichtet. Die Menschen haben schon damals alles verloren.

Gestern tobte ein Sturm über Serbien. Der serbische Wetterdienst warnt vor gefährlichen Wetterbedingungen vor allem in zentralen und westlichen Teilen des Landes. Durch die starken Regenfälle herrscht Chaos auf den Straßen. Der Verkehr wurde teilweise eingestellt. Bisher ist ein Opfer bekannt: Ein Mann ertrank in seinem Haus in der Stadt Banja Koviljača. Von den Fluten betroffen sind vor allem die Städte Loznica, Banja Koviljača, Mali Zvornik, Donja Borina, Valjevo, Seča reka und Kosjerić.

Starke Regenfälle haben auch Bosnien-Herzegowina heimgesucht. Straßen wurden wieder auseinander gerissen, Häuser standen wieder unter Wasser. Der stellvertretender Direktor der Bundesanstalt für Bevölkerungsschutz Fahrudin Solak gibt bekannt, dass vor allem die Gegenden Zenica-Doboj und Tuzla in kritischem Zustand sind. Aber auch: Lukavac, Banja Luka, Čelinac, Ugljevik, Sarajevo Ilidža, Žepče, Gračanica, Petrovo, Teslić, Kostajnica und Janja.

Links:

http://www.fokus.ba/vijesti/bih/u-ugljeviku-kopaju-kanale-da-bi-sprijeci...
http://www.index.hr/vijesti/clanak/zbog-kise-nove-poplave-i-u-srbiji-i-b...
http://balkans.aljazeera.net/vijesti/uzivo-prva-zrtva-poplava-u-srbiji-n...