Die drei schrecklichsten Dates meines Lebens

03. Dezember 2015

Man hat mal gute und mal schlechte Dates. Aber dann gibt es noch diese eine ganz besondere Art von Dates, die unvergesslichen. Leider nicht in ihrer positiven Form, sondern eher "What the fuck? Was war das soeben?". Diese Art von Dates bleibt unvergesslich und reicht für manchen Lacher in einer Mädlsrunde. Hier meine Top Drei:


Von Leonie-Rachel Soyel

Leonie-Rachel Soyel, Bloggerin
Foto by Patrick Domingo


Date Nummer eins
Er war nett, es hat alles gepasst. Wir waren essen und dann noch auf einen Kaffee, haben uns über Gott und die Welt unterhalten und waren in einigen Punkten sogar auf derselben Wellenlänge. Aber irgendwie sprang kein Funke über von meiner Seite. Als es dann zum Verabschieden kam, ereignete sich dieser Dialog:

Ich: "War ein echt toller Tag. Danke." (Ich finde, man muss ja nicht mit der Tür in Haus fallen, dass es das erste und letzte Date war.)
Er: "Na, wiedersehen werden wir uns wohl nicht mehr." (Er sah das anscheinend anders.)
Ich: "Ähm, ich, ähm..." (sprachlos mehr oder weniger)
Er: "Hab' ne Freundin und steh' eigentlich mehr auf Blonde." Ich: "ÄH?". Er drückte mir einen Schmatzer auf die Wange und ging davon.

Leider war ich circa noch zehn Minuten so perplex, dass mir erst dann alle guten Antworten einfielen.

Date Nummer zwei
Er war süß - das ist  mein Wort für "ich bin interessiert". Ein Freund einer Freundin. Hier ist der erste Fehler passiert: Date keine Freunde von Freunden, das endet immer in einer kleinen Katastrophe.

Aber von vorne: Ich ging mit zwei anderen Freundinnen in unsere Lieblingsbar. Er sollte mich von dort abholen. Wir blieben irgendwie dort sitzen. Und schon kommt Fehler Nummer zwei: Man sollte ein Date und einen Mädelsabend nicht verbinden. Es war aber trotzdem ganz lustig. Teilweise war es angenehm, nicht immer nur zu zweit eine Unterhaltung zu führen. Ich hatte Spaß, bis zu dem Punkt, als er sein Handy rausholte und beinhart allen in der Runde Fotos von seinem Penis zeigte.  Plötzlich wurde für mich aus "süß" sowas von gar nicht mehr interessant. Nennt mich altmodisch, aber wenn schon Penis, dann in echt und keine Genitalfotos.

Höschen, Leonie
Foto: Leonie-Rachel Soyel

Date Nummer drei
Ich hatte keinen Bock auf ein Date, aber er ließ nicht nach und schrieb weiter. Die Aussage, ich habe kein Geld, schmetterte er mit dem Satz "Ich lad' dich ein, sag nicht nein" ab. Na gut. Ein Gläschen in Ehren kann keiner verwehren (im Übrigen mein Motto). Teure Bars in Berlin zu finden ist keine Kunst, aber in so eine geht keiner – normalerweise. Ich sowieso nicht, weil ich irgendwie ewig pleite bin und da nur Idioten rumrennen. Aber ich dachte, so sieht mich wenigstens niemand, der mich kennt. Wir sind also in der schicken Bar, aus einem Gläschen wurden zwei, die Unterhaltung war mittelmäßig. Ich musste mich zwingen, überhaupt zu antworten, weil ich einfach keinen Bock hatte. Er redete nur von seinem Erfolg, wie viel Geld sein Projekt abwirft.

Nicht der erste Berliner, der von seinen Projekten redet ohne Punkt und Komma, aber dank Google wusste ich, dass das mit dem Geld wirklich stimmte. Es kam zur Rechnung. Ich war mir dann doch irgendwie zu stolz, mich einladen zu lassen und wollte gerade getrennt sagen, als er sagte: "Oh ich hab mein Portemonnaie zu Hause liegen lassen. Sie zahlt." Ich gedanklich nur: "Das ist nicht sein Ernst." Die Kellnerin schaute mich an und war auch etwas verwundert. Ich zahlte. Eine FETTE Rechnung. Welcher Trottel bestellt sich eigentlich sechs Euro teures Bier und das gleich zweimal? Ich verfluchte ihn. Für seinen schlechten Geschmack, für das miese Date, für meine Zukunft: eine Woche Nudeln mit Ketchup.

 

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