Die Putzsucht meiner Mama

29. März 2013

Egal um welche Uhrzeit, an welchem Tag, aus welchem Anlass: Es ist nie sauber genug! Ich weiß, dass es einigen so gehen wird wie mir (vor allem Mädels).

 

 

Nista ne radis! (Du tust nichts!)

Situation 1:

Ich komme nach einem sehr stressigen Tag (Arbeit und Schule) nach Hause, freue mich auf etwas Ruhe und merke an meinem Bruder das etwas nicht stimmt. Sein Blick zeigt Richtung Küche. Mir ist sofort klar worum es geht, das Geschirr von gestern Abend ist liegen geblieben, ich wollte es heute nach dem Essen gemeinsam mit allen schmutzigen Sachen in den Geschirrspüler tun.

Ich komme ins Wohnzimmer begrüße meinen Vater, der mich gleich fragt wie mein Tag war und mich anlächelt. Als ich zu meiner Mutter komme um ihr ein Kuss auf die Wange zu drücken, merke ich an ihrem Gesichtsausdruck, dass sie es am liebsten nicht annehmen würde - tut es aber dann doch.

Als das tägliche Ritual, Hände waschen - Pyjama anziehen, erledigt ist, schlendere ich übermüdet ins Wohnzimmer. Sobald ich mich hingesetzt habe meint meine Mutter plötzlich sehr schroff: "So kann das nicht weiter gehen!". Ich sehe sie verwirrt an, und frage was los sei. Sie meint ich würde nichts im Haushalt helfen und das Geschirr würde seit gestern Abend in der Küche stehen. Beruhigend sage ich, dass ich heute vor hatte alles zu erledigen. Unbeeindruckt von meiner Aussage sieht sie weiter fern und ignoriert mich für den restlichen Abend.

 

Kako si tako brzo zavrsila? (Wie bist du so schnell fertig geworden?)

Situation 2:

Zwei oder drei Tage vor der Feier unseres Schutzpatrons, Sveti Jovan Krstitelj (Heiliger Johannes), überwinde ich meinen inneren Schweinehund und fange an mein, kleines aber überfülltes, Zimmer zu putzen. Dies ist schnell erledigt, da ich ziemlich radikal sauber mache. Und zwar so: Schwarzes riesiges Sackerl und alles rein was nicht mehr verwendet wird!

Ich gehe ins Wohnzimmer, wo ich sehe wie sich meine Mutter am liebsten zweiteilen würde, um mehr zu schaffen als in ihrer Macht steht. Als ich anfange Staub zu wischen, und dann auch fertig bin, frage ich sie ob ich ihr, und vor allem wie, noch helfen kann. Meine Mama meint nur ich soll Staubwischen. Als ich ihr erkläre, dass dieser Punkt bereits erledigt ist meint sie, sie müsse das Prüfen da ich viel zu schnell fertig geworden bin und die Hälfte nicht gemacht habe. Fingercheck erfolgte - keine Staubpartikel ersichtlich. In ihren Augen - Verwunderung. Meine Augen? Das typische augenverdrehen.

 

Ostavi ja cu (Lass sein, ich mach das)

Situation 3:

Der Staubsauger, ich hasse ihn, obwohl...nein, ich hasse ihn nicht! Ich hasse es nur wenn meine Mutter da ist und ich Staubsaugen soll. Warum? Nun ja...

Wie oben bereits erwähnt bin ich mit den Aktivitäten die mir zugeordnet werden schnell fertig. Ich weiß nicht warum, und ich weiß auch nicht warum meine Mutter immer drei Mal so lange braucht. Auf jeden Fall, habe ich nun Staubgesaugt und bin fast fertig als meine Mutter meint: Lass den Staubsauger da wo er ist ich mach das. Meine logische Reaktion: Warum? Ich bin fast fertig? Meine Mama sagt folgenden Satz: Du hast mir genug geholfen, danke. Was so viel heißt wie, du hast mir gar nicht geholfen ich werde alles noch einmal Staubsaugen!

Mit dem Bügeln ist sie zwar mittlerweile zufrieden, aber Kontrolle erfolgt immer noch.

 

Warum Mama? Warum muss immer alles sofort, auf den Punkt, immer Blitzblank sein, auch wenn keiner da ist. Wenn niemand kommt muss das Wohnzimmer doch nicht wie eines aus den Vorzeigekatalog aussehen? Wenn das Geschirr nicht SOFORT nach dem Essen gewaschen wird ist das nicht so schlimm.

Ich wünsche mir für alle Mütter dieser Welt, dass sie sich nicht so stressen lassen, wegen solchen Kleinigkeiten. Eine Mutter hat Stress genug.

 

 

P.S. Eine Mutter ist der einzige Mensch auf der Welt, der dich schon liebt bevor er dich kennt!

 

Kommentare

 

hahaha ach jeka, ich teile dein schicksal. meine mutter kontrolliert auch ständig, wenn ich putze. immer findet sie irgendetwas, beim staubwischen habe ich ihre vasen falsch zurückgestellt, geschirrspüler räume ich zu laut aus, da zerspringt ja das ganze zeug, nach dem bad putzen, habe ich nicht ordentlich trocken gemacht, da wirds bestimmt schimmel geben  und wehe, WEHE ich stoße nach einem anstrengenden putztag einen seufzer aus, dann heißts: eto vidis, sta mama svaki dan radi.. :D

 

Ich wohn zwar schon lange Zeit nicht mehr bei meiner Mama, aber das hält sie nicht davon ab, bei ihrem Besuch hinter Türen und unter Sofas zu greifen und mir anhand ihres verstauben Fingers zu zeigen, in welchem Sauerstall ich lebe;) jebi ga, manche dinge ändern sich nie..

 

frage an den online-chef: wird das der blog des monats? 

 

Also ich hätte nichts dagegen :D

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