Gewalt, Sex und Migration: KUNSTSCHATZI MIT SCHARF

04. September 2017

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Große Premiere: Das kommende Kunstschatzi am 19.9. trägt einen biber-Stempel! Das “Kunstschatzi mit scharf” wurde geboren und eines können wir euch versichern: Es wird sehr heiß zugehen.

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kunstschatzi mit scharf
Kunstschatzi MIT SCHARF (Foto: KHM)

Kunst, Cocktails und göttlich geile Führungen

Im Rahmen unserer Kulturkooperation mit dem Kunsthistorischen Museum gibt es am 19.9. ein “Kunstschatzi mit scharf!”. Das Kunstschatzi ist eine Event-Reihe im KHM, bei der man das Museum und seine Sammlungen in einem sehr lässigen Rahmen genießen kann.

Man kann sich jederzeit entscheiden, ob man noch mit seinen Freunden quatschen, Musik hören (diesmal DJ-Sounds von Roman Rauch), was trinken (es gibt sogar einen eigenen scharfen Cocktail, Stichwort: Chilli infused Vodka) oder bei den Führungen mitgehen will. Die Führungen sind kurz und knackig und entsprechen dem jeweiligen Abendthema.

Aus Zeitgründen kann man nur bei der Hälfte der Touren mitmachen und keine Führung wird bei zwei Events angeboten - also wählt weise (no pressure. Ok, vielleicht ein bisschen).

Extra für die biber-Edition des Kunstschatzi gibt es sechs (!) vom Kunsthistorischen Museum eigens kreierte Touren, die uns Kunstvermittler Benjamin Rowles angeteasert hat.

Das spielt’s beim KUNSTSCHATZI MIT SCHARF

Für das Kunstschatzi mit scharf werden neben der Gemäldegalerie erstmals auch die Tore der Ägyptisch-Orientalischen- und Antikensammlung für die BesucherInnen  geöffnet.

1) In der Gemäldegalerie lautet eines der Themen Wir und die anderen: Wie die anderen da draußen in der abendländischen Kunst dargestellt wurden. Manchmal sind das akkurate Darstellungen, manchmal haben aber auch Künstler komplett falsche Vorlagen übernommen, die das Bild der Anderen verzerrt haben.

2) Kemet sehen und sterben: Die Ägyptisch-Orientalischen Sammlung gewährt uns einen Blick wie Fremde in Ägypten behandelt wurden und wie sie sich selbst haben darstellen lassen. Vorab: Sie haben sich “ägyptisiert”, also angepasst gezeigt. Ein weiterer Aspekt: Wie sich Ägypter darüber gesorgt haben, im Ausland richtig begraben zu werden.

3) Die Führung in der Antikensammlung nimmt “mit scharf” im übertragenen Sinne. Unter dem Titel Hammerheiß & göttlich geil sehen wir uns scharfe Menschen an. Schönheitsideale in antiken Skulpturen, die auch für den heutigen Betrachter noch wahnsinnig erotisch sind. Promotet biber jetzt Pornographie? Hallo, es ist Kunst, ihr Banausen!

4) In der Gemäldegalerie findet die Tour Breaking Conventions - Erleuchtete Freigeister statt. Sie zeigt extreme Figuren, die jung und rebellisch waren und alles anders machen wollten, als ihre Tradition es ihnen vorgegeben hat.

5) Auf Messers Schneide: Hier wurde "mit scharf" so interpretiert, dass wir uns brenzlige Situationen und Bilder ansehen, in denen als zentrales Element Messer und Schwerter vorkommen - dementsprechend gewalttätig geht’s auch zu. Nichts für Pazifisten.

6) In ARG! Grenzwertige Bilder sehen wir uns Bilder wie “Susanna im Bade” an, hinter denen eine extreme Geschichte steckt. In dem Fall wird eine Frau von zwei Männern beobachtet. Weil sie sich ihnen nicht sexuell fügen will, wird sie von ihnen angezeigt, unter dem falschen Vorwand, sie hätte Ehe gebrochen und die beiden hätten es beobachtet. Zum Glück vernimmt sie der Richter getrennt voneinander und findet dadurch heraus, dass die Psychos das alles erfunden haben.

Wann? Dienstag, 19. September 19:00-23:00
Wo? Kunsthistorisches Museum, Maria-Theresien-Platz, 1010 Wien (by the way, unsere tägliche Aussicht aus der biber Redaktion)
Tickets? 13 Euro, Gratis Eintritt mit eurer KHM-Jahreskarte oder eurer U25-Jahreskarte

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Der studierte Kunsthistoriker Benjamin Rowles, 26, ist halb Deutscher, halb Amerikaner, in Nürnberg aufgewachsen und seit über einem Jahr als Kunstvermittler im Kunsthistorischen Museum in Wien tätig. (Foto: Alexandra Stanic)

Wir haben Benjamin noch ein paar Fragen gestellt:

Was machst du als Kunstvermittler?

Es geht darum Erfahrungen zu schaffen. Ich stelle die Verbindung zwischen dem Museum als Ganzen und der Welt da draußen her. Ich versuche den Leuten Zugänge zu ermöglichen. Das kann eine lehrende Tätigkeit sein, wo es wirklich um Informationsvermittlung geht. Es kann aber auch darum gehen sinnliche, emotionale Zugänge zu schaffen. Um Kunstgenuss zu erzeugen. Es kann auch um ästhetische Reflektion gehen, man beschäftigt sich also weniger mit historischen Fakten, sondern mehr mit künstlerischen Möglichkeiten. Oder man hinterfragt die eigenen Wahrnehmungsprozesse, das ist auch ein ganz großes Thema. Das alles geschieht in Form von Führungen oder Ateliers.

Was macht Wien für KunstliebhaberInnen in deinen Augen besonders spannend?

Wien hat  dank der Investitionen der Habsburger reiche Kunstschätze. Mit der Einführung der Demokratie 1918 gingen diese Schätze in den Staatsbesitz über, somit hat Österreich und vor allem Wien wahnsinnig reiche Kunstschätze, die nicht viele andere Länder und Städte haben. Davon abgesehen lebt Wien vom kulturellen Tourismus und demnach wird Kunst auch hochgehalten und gepflegt. Für mich persönlich ist spannend, dass Wien groß genug ist, um eine interessante alternative Kunstszene aufzustellen, zum Beispiel eine künstlerisch interessierte Queer-Szene. Besonders hervorzuheben ist hier der Life Ball.

Was war dein Interessantestes Projekt in letzter Zeit?

Gemeinsam mit einem Museum in Serbien (Gallery of Matica srpska, Novi Sad) und einem in Slowenien (National Gallery of Slovenia) haben wir ein EU-Projekt eingereicht und bewilligt bekommen. Das Projekt heißt “HearMe” und wir haben für ein Jahr kostenlose Workshops für Jugendliche zwischen 14 und 20 angeboten, die im Schulverband/Klassenverband zu uns kamen und einen dreistündigen Workshop machen konnten. Der Fokus lag auf Empathie und außerdem wurde viel mit Lego gearbeitet. Die Museen haben die Workshops gemeinsam entwickelt und sie dann bei sich im Haus durchgeführt.

Wir haben uns von einem Lego Serious Play Trainer aus Barcelona schulen lassen. Diese Methode wird in der Geschäftswelt eingesetzt, um neue Geschäftsstrategien zu entwickeln oder den Teamzusammenhalt zu stärken. Wir haben das adaptiert auf die Themen: Empathie, Kunstwerke und Jugendliche. Daraus haben wir dann Workshops gestrickt und extrem viel durchgeführt. Wir konnten dadurch tausende Kids erreichen. Du hast sonst nie die Möglichkeit mit Leuten drei Stunden lang intensiv zusammenzuarbeiten und das auch noch kostenlos.

Wir haben uns an Schulen gerichtet, die sonst nicht ins Museum kommen würden. Es geht im Workshop vor allem darum, sich selbst zu reflektieren und nachzuvollziehen wie andere Menschen ticken. Ab Herbst möchten wir den Workshop in kürzerer Form ins buchbare Schulprogramm übernehmen.

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