Eiswürfel, kaltes Wasser und ein Riesenkübel. Die Ice Bucket Challenge. Tausende Videos mit nassen Menschen kursieren im sozialen Netz herum und schlagen ihre Kreise.

Videos von Promis und mittlerweile auch Facebook-Freunden, die sich eiskaltes Wasser über den eigenen Kopf schütten, verbreiten sich viral. Der Hintergrund ist, Aufmerksamkeit für die ALS Krankheit zu schaffen, sowie Spenden für die Forschung einzusammeln. Daran hat auch niemand was zu meckern. Ganz im Gegenteil, die Aufmerksamkeit ist nun gegeben und Spendenzahlen gehen mit Sicherheit in die Höhe. Mir stellt sich aber die Frage, machen das die Leute nur um sich wieder selbst darzustellen?

Jedem das seine, schon klar, aber ich fühl mich nicht wohl dabei, eine Krankheit für meine Darstellung auszunutzen. Ich mein, gibt’s nicht schon genug Mittel um sich im Internet zu präsentieren? Wir haben ja schon die Selfies, das Duckface und die Hashtags, reicht das nicht? Muss jetzt ehrlich eine gemeinnützige Aktion als Ausrede für Selbstdarstellung herangezogen werden? Zahlreiche Videos werden nicht einmal mit ALS, Krankheit oder Spenden betitelt. Man bettelt nicht nur mehr nach Likes, Kommis oder Followern, nein jetzt sind auch Nominierungen das Objekt der Begierde. Wenn man dann nach lang ersehntem Warten nominiert wird, hört man in den meisten Videos erst nichts von ALS, da kommt nur: „Ich nehme die Challenge an…“, „Ich nominiere den und den…“ und Gekicher weil man sich ja jetzt oben ohne, im Bikini oder Hot Pants nass gemacht hat.

Eh „liab“, Burschen und Mädels, schütten sich Wasser über den Kopf, kreischen und lachen, haben Spaß – sollen’s nur, der Zweck der Sache ist trotzdem nicht wirklich durchgesickert. Na aber solang der Hashtag dran ist, passt ja alles, ge?