Kein Ende an Morden auf Roma in Ungarn – FBI ermittelt

04. August 2009

In der Nacht auf Montag wurde eine 45-jährige ungarische Roma Frau von unbekannten Tätern, im ungarischen Ort Kisleta, erschossen. Die Frau wurde im Schlaf hingerichtet und erlag den tötlichen Verletzungen aus einer Doppelflinte in Brust, Kopf und Arm. Die 13-jährige Tochter wurde bei dem Angriff durch Schusswunden im Hals- und Armbereich schwer verletzt. Das Mädchen befindet sich derzeit auf der Intensivstation und ist außer Lebensgefahr. Sie wird von der ungarischen Polizei bewacht, da sie die einzige Augenzeugin des Verbrechens ist. Eine Befragung ist aufgrund des Schock Zustandes nicht möglich, melden ungarische Medien.

Bezug nehmend auf die Ungarische Presse Agentur MIT, wurde aus zwei Jagdgewehren auf die Familie geschossen, das Hinweis darauf gibt, dass es sich um mindestens zwei Täter handeln könnte. Auch wollten die ungarischen Behörden anfangs die ethnische Herkunft des Opfers nicht bestätigen, da zu diesem Zeitpunkt unklar war, ob der Mord rassistisch oder kriminell motiviert war. Die Ermittlungen schließen nicht aus, dass diese Ermordung in Zusammenhang, mit vorangegangen Morden an Bürgern der Roma Minderheiten, stehen.
Es wurde eine Belohung für Hinweise, die zur Ergreifung der Täter führen, in der Höhe von 50 Millionen Forint freigesetzt (ca. 173.000 Euro).

Laut Medienberichten hatten die oder der Täter die Tür eingetreten und ins Haus gefeuert. Die Nachbarn hörten drei oder vier Schüsse, doch Verwandte fanden die ermordete Frau und das unter Schock stehende Mädchen erst in der Früh, als sie diese wie üblich zur Arbeit abholen wollten. 

Die alleinerziehende Mutter lebte in einem Haus am Rande des nordostungarischen Ort Kisleta. Bürgermeister Sandor Penzes berichtet „das Opfer war eine arbeitsame Frau, die in kultivierten Verhältnissen ihre Tochter allein erzog“. Maria B. war Witwe und hatte zwei Töchter. „Die Dorfgemeinschaft ist über die Exekution entsetzt. Wir wissen nicht was die Motivation der Mörder war, da das Verhältniss zwischen Ungarn und Roma sehr gut ist“, sagte Sandor Penzes der ungarischen Medienagentur MIT.

Die US-Bundespolizei FBI hat der ungarischen Polizei Hilfe angeboten, um die Serien-Verbrechen gegen Roma aufzuklären und anhand des bestehenden Fahnungsmaterials ein Täterprofil zu erstellen, äußerte sich Landespolizeipräsident Jozsef Bencze im ungarischen Fernsehen und erklärte die Aufklärung der Morde als „eine Sache der Ehre“.

Seit eineinhalb Jahr kommt es in Ungarn immer wieder zu massiven Übergriffen an Roma Minderheiten. Im April wurde ein Roma im Ort Tiszalök erschossen. Außerordentliche Betroffenheit hatte ein Anschlag im Februar  ausgelöst, bei dem ein 5-jähriges Kind und dessen Vater getötet wurden.
54 Angriffe auf Roma in Ungarn, in 17 Fällen wurden Molotow-Cocktails geworfen. Sieben Menschen starben bei den Übergriffen, dies ist nun der achte Mord - die Täter sind flüchtig.

Quellen:
http://volksgruppen.orf.at/kroatenungarn/aktuell/stories/109160/
http://volksgruppen.orf.at/kroatenungarn/aktuell/stories/100691/
http://www.roma-service.at/dromablog/?p=3693
http://www.gulfnews.com/world/Hungary/10337142.html

Kommentare

 

...mich würde interessieren, ob die Täter aller 8 Morde flüchtig sind, oder aber jene speziell diesen Falles?

der Fall erinnert mich an einen kurdischen Vater und seinen Sohn. Beide sind auf dem Weg zum Auto durch Schüsse in den Rücken getötet worden.

die Täter in Uniform (es waren Soldaten) kamen mit "Notwehr" davon. Das Kind war acht Jahre alt.

Einfach unglaublich.

 

hab bei erneutem lesen festgestellt, dass die mordserie rätsel aufgibt und man nicht dahinterkommt, wer dahintersteckt.
scheint so, als wollten ein paar "Übermenschen" Ungarn zur Roma-freien Zone machen.

 

Ja Linda.

 

Linda, soweit mit bekannt, gab es keine Aufklärung.

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