Popkultur meets Orient

31. Mai 2017

von Johanna Gudella. Fotos: Sophie Kirchner 

Mit „eve’s JEWEL“ möchte Evelyn Haddad Frauen glücklich machen. Sie verbindet Orient mit Popkultur und baut mit ihrem Schmuck eine Brücke zwischen Istanbul und Wien.

Evelyn Haddad bezeichnet Frauen, die ihren Schmuck tragen, nicht als Kundinnen, sondern als Trägerinnen, denn sie hauchen dem Schmuck erst Leben ein. Seit Jänner 2017 gibt es „eve’s JEWEL“, acht Monate nachdem Gründerin Evelyn die Idee dazu hatte. Schmuck designed hat die heute 32-Jährige aber schon hobbymäßig während ihres Studiums der Kommunikationswissenschaften. Weil sie in Schmuckläden nie das gefunden hat, was sie eigentlich suchte, bat sie ihre Mama, ihr zu zeigen, wie man häkelt und hat so ihre ersten selbstgemachten Armbänder hergestellt. Ihre Freundinnen wollten solchen Schmuck auch und Evelyn entwickelte ihre Designs immer weiter, bis sie ihre Kreationen auf einem Designmarkt präsentierte. Das war ihr Schlüsselmoment, denn sie findet unglaublichen Spaß daran, Menschen mit ihrem Schmuck glücklich zu machen.

Foto: Sophie Kirchner
Foto: Sophie Kirchner

Orient und Popkultur

Als es ihr ernst wurde, lernte sie einen Sommer lang in der Schmuckmanufaktur ihres Onkels in Istanbul von Grund auf, was man über das Goldschmiede-Handwerk wissen muss. Ihre Familie in der Türkei ist nämlich bereits in der dritten Generation in der Branche tätig. Sie selbst ist Aramäerin und Assyrerin, hat eine türkische Mama und einen syrischen Vater. Die orientalischen Einflüsse ihres Schmucks liegen Evelyn demnach im Blut. Bei ihrem Schmuck trifft schlichtes Design auf orientalische Formen und wird mit Elementen der Popkultur kombiniert. Wie passen schlicht und Orient im Bezug auf Schmuck zusammen? „Tja“, lacht Evelyn, „bei Hochzeiten in meiner Familie fühlt man sich wie im Märchenland oder Bonbon-Paradies, weil alles glitzert und glänzt – die Schönheit hat einen hohen Stellenwert bei meinen Tanten und Cousinen.“ Sie selber mag es aber filigran. Mit Symbolen und zarten Formen möchte sie den Charakter ihrer Trägerinnen unterstreichen. Evelyn lässt sich von ihrer Umwelt inspirieren und geht mit offenen Augen durch Wien und die Welt, stets auf der Suche nach Formen und Farben. Manchmal setzt sie sich auch ans Klavier: „Durch die Musik entstehen viele Ideen für schöne Designs, Klavier spielen wirkt Wunder bei mir“, erzählt die kreative Designerin. Von der Idee eines neuen Schmuckstücks bis zur Produktion und zum Verkauf vergehen manchmal Monate. Gemeinsam mit der Familie wird an dem unfertigen Modell herum gefeilt, bis es in die Produktion geht. Auch ihren Wünschen nach fairen Arbeitsbedingungen, Nachhaltigkeit und Qualität kann sie nachkommen: Der Schmuck wird ausschließlich in der Manufaktur ihres Onkels produziert.

Foto:Sophie Kirchner
Foto:Sophie Kirchner

 

„Einfach probieren“

Noch bevor das Label offiziell gegründet wurde, postete Evelyn bereits eigene Schmuckkreationen auf Instagram. Eine Hamburger PR-Agentur wurde so auf sie aufmerksam und hat sie auf ihrem Weg unterstützt. Dennoch war der Schritt in die Selbstständigkeit kein einfacher und es gab viel Gegenwind und Skeptiker in ihrem Umfeld. Evelyn hat sich aber nicht entmutigen lassen und es einfach probiert. Ihr Instinkt täuschte sie nicht, denn mittlerweile ist „eve’s JEWEL“ in namhaften Mode- und Frauenmagazinen präsent. Derzeit fokussiert sich die Schmuckdesignerin auf ihren Online Shop, die Läden, in denen ihr Schmuck verkauft wird und ausgewählte Design- und Kunstmärkte, auf denen sie ihre Kreationen vorstellt.

Ihr neuestes Projekt kann Evelyn übrigens nicht selbst designen, das macht die Natur ganz ohne Hilfe: Im Herbst bekommt die Schmuckdesignerin ihr erstes Kind. Für sie ist das eine große Herausforderung, ihren Traum weiter zu verwirklichen, aber mit der Hilfe ihrer Familie und ihres Partners (Spoiler: bald Ehemanns), wird sie auch diese Herausforderung meistern.

eve’s JEWEL gibt es unter anderem im Wunderladen (1140 Wien), bei d’Ambrosio Shoes (1010 Wien) und unter https://evesjewel.com

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