Schülermeinung von Emran: Mein erstes Jahr in Österreich
28. Mai 2020
Ich war sieben, als ich nach Österreich kam. Das war im Jahr 2014. Wir sind in der Früh angekommen und mussten zur Polizei gehen, damit sie wussten, dass wir neu in Österreich sind. Wir haben einen Monat im Flüchtlingsheim gelebt. Meine Verwandten aus Wien haben erfahren, dass wir dort sind und kamen uns dann besuchen. Ich war sehr glücklich darüber, meinen Onkel und meine Tante zu sehen. Wir haben eine Wohnung in einem kleinen Dorf in der Steiermark bekommen.
HIER GIBT ES KEINEN KRIEG
Dort in dem Dorf lebte auch eine afghanische Familie, die uns sehr viel geholfen hat. Die Familie hatte einen Sohn, der so alt wie ich war. Er und ich sind gute Freunde geworden. Danach kam ich in Wien in die Schule. Ich war sehr aufgeregt. Die Schule hier in Österreich ist anders als in Afghanistan. Die Lehrer sind sehr freundlich, die Schule ist modern und die Mitschüler sind nett. Ich konnte am Anfang leider noch kein Deutsch sprechen und meine Mitschüler wollten wissen, wer ich bin. Nach ein paar Monaten konnte ich dann halbwegs Deutsch sprechen. Mein afghanischer Freund hat mir auch mit Übersetzungen geholfen. Mit Hass habe ich eigentlich wenig Erfahrung gemacht, alle in der Schule waren sehr freundlich. Ich habe Fußball spielen gelernt und in einer Mannschaft gespielt. In Wien leben auch meine Tante und mein Onkel. Ich bin sehr glücklich, dass ich sie jetzt oft besuchen kann. Ich vermisse meine Heimat natürlich, aber ich kann nichts machen. Ich bin jedenfalls sehr froh, dass ich jetzt in einem Land lebe, in dem es keinen Krieg gibt.
Emran Ahmadi ist 14 Jahre alt und geht in die 3D der NMS Enkplatz in Wien
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