Was ist dran am Schwabo-Mann?

04. Dezember 2009


Feurige“ Ausländerin will keinen „faden“ Österreicher. Dieses Klischee ist längst durch zahlreiche gemischte Pärchen widerlegt. Fragt sich nur, was ist dran, am Ösi-Mann?

Sie sind das Multikulti-Traumparchen, die Schwimmerin Mirna Jukic und der österreichische Tennisspieler Jürgen Melzer. Dabei ist die gebürtige Kroatin bei weitem nicht die einzige, die sich einen Schwabo angelt. Wir fragen uns, was macht Migrantinnen heiß auf Schwabos? Feuriges Temperament, Stilsicherheit und Liebe zur Großfamilie sind ja nicht gerade seine Stärken. Die Qualitäten müssen woanders liegen, wobei hier nicht die Fertigkeiten im Bett gemeint sind. Wir haben Balkan- Frauen gebeten, ihre Schwabos und Ex- Schwabos zu beschreiben. Rausgekommen sind fünf Porträts von fünf unterschiedlichen Ösi-Typen: dem Sanften, dem Normalo, dem echten Wiener, dem Pseudoadeligen und dem Bobo. Zwei davon sind bei unseren Damen durchgefallen – Schwabo mit scharf oder mit schlapp eben. Ganz schon hart gehen übrigens junge Migra-Mädchen mit den österreichischen Jungs ins Gericht, haben wir bei einer Blitzumfrage auf der Mariahilfer Straße festgestellt.

SPANNUNG GARANTIERT

Frauenversteher, Machos, Romantiker und Snobs gibt es natürlich in jedem Kulturkreis, egal ob Schwabo, Jugo oder Türke. Beziehungen gehen ja nicht in erster Linie wegen dem ethnischen Hintergrund in die Brüche, sondern weil es menschlich nicht passt. Eines ist sicher: Langweilig wird Multi-Kulti-Paaren nicht, bei all den Verschiedenheiten. Und das ist ja schon eine gute Basis.
Obwohl, SCHWABO: Beim ersten Date nicht zahlen, das kannst dir bei einer Balkanlady abschminken.

DER NORMALO

Peter, 31, Elektrofachmann, Bilderbuchösterreicher, Freundin: Dragana, 25, gebürtige Serbin.

Kannte gar keine Ausländerinnen, bis er Dragana auf Web-Singles entdeckte. Er fühlte sich gleich wohl mit ihr. Sie war nicht so „goschat“ wie die Österreicherinnen und regte sich nicht über jeden „Schas“ auf. Peter wohnt trotz des fetten Hauses seiner Eltern in einer kleinen Wohnung, wo ihn seine Eltern nie besuchen. Dragana ist oft in seiner „Bude“, wie er es nennt. Er räumt seine Wohnung selbst auf. Dragana wundert sich dann, warum seine Mutter nicht einmal vorbeikommt, zusammenräumen. Er muss bei der Vorstellung, dass seine gespreizte Mama bei ihm den Boden schrubbt, lachen. Für ihn ist es normal, dass er Dragana noch nicht den Eltern und seinen Freunden vorgestellt hat. Er trennt das alles gerne. Für sie ist das sehr eigenartig. Sie hat ihn der Familie langst präsentiert und ihn auf eine Jugo-Hochzeit mitgenommen. Dort war er ganz aufgeregt, weil alles so anders war. Er hütet seine Finanzen, gibt kein Geld für unnötige Sachen aus und überhäuft Dragana nicht gerade mit Geschenken. Sie findet das nicht schlimm und zahlt auch ab und zu. Er bringt sie oft zur Arbeit und holt sie auch wieder ab. Das mag sie sehr gerne. Ein Schwabo bleibt ein Schwabo, meinte Dragana mal liebevoll zu ihm, „etwas blonder und Malo smotan (etwas unbeholfen)“.

DER SANFTE

Matthias, 28 Jahre, EDV-Techniker, seit drei Jahren mit Dijana, 26, aus Kroatien zusammen. Sanft, zärtlich, geht auf Dijana ein, auch beim Sex.

Er redet gerne über seine Gefühle. Von der Kleidung her schlicht, lasst nie den Macho raushängen. Wird Dijana auf der Straße blöd angemacht, kann er aber schon auszucken. Hat nur beim ersten Date gezahlt und dann die Meinung vertreten, Frauen seien ja schließlich unabhängig und konnten auch mal was beisteuern. Das hat ihm Dijana schnell ausgetrieben. Heute überrascht er sie regelmäßig mit kleinen Geschenken. Ihr Ex vom Balkan war ein richtiger Macho, mit Goldgehänge und Markenklamotten. Sie musste immer sexy aussehen. Sogar seine Eltern legten mehr Wert auf eine Schwiegertochter mit schöner Nase als mit schönem Titel. Matthias wurde sie nie zu einem Minirock zwingen, freut sich aber darüber.  Den Trubel mit der kroatischen Großfamilie packt er nicht ganz. Er ist das einfach nicht gewohnt, seine eigene Familie ist recht distanziert, man besucht sich selten. Die Besuche bei Dijanas Familie sind OK, aber er zieht sich rasch wieder zurück. Er wurde nie seinen Urlaub fur Familienbesuche opfern, wie es viele der Balkanos tun. In ihre Heimat? Nein sicher nicht! Urlaub heißt Urlaub! Eine Lebenspartnerschaft reicht ihm, aber wahrscheinlich wird ihn Dijana noch zu einer fetten Hochzeit überreden. Vor der vielen kroatischen Hochzeitsmusik fürchtet er sich jetzt schon.

DER ECHTE WIENER

Albert, 39, Tontechniker, waschechter Wiener, bringt Freundin Sanja, 26,
aus Bosnien gerne bei, wie man auf Weanerisch schimpft.

Hat ihr ein spezielles Wörterbuch geschenkt, damit sie mehr als 50 Prozent seines
Gelabers versteht. Ihr Lieblingsvokabel steht nicht drin: Futknecht = Typ, der auf Bitte der Freundin ein Fusballmatch sausen lasst. Seine Devise: Ein echter Wiener redet nicht schon, er redet NICHTS schon, und auch nicht um den heißen Brei herum. An „Oaschloch, Dreckssau depperte“, hat sich seine Freundin gewohnt, solange er das nicht zu ihr sagt, sondern zum Fernseher, der gerade streikt. Sie kann ja selber fluchen wie ein Rohrspatz: „Jebem ti!!!“ Seine und ihre Familie sind wie zwei verschiedene Universen. IHRE Eltern kommen auch unangemeldet und motzen, warum sie sich nicht blicken lasst und warum sie so dürr ist. SEINE Eltern kommen immer mit Voranmeldung und dem Gefühl, zu stören. Ein Bier für den Papa, einen Kuchen für die Mama, dann gehen sie wieder. Ganz anders bei ihrer Sippe. Da wird immer ein Grund gesucht, was man als nächstes mit einer deftigen Mahlzeit feiern konnte. Das letzte Weihnachtsessen bei seiner Familie hat sie net gepackt. Sie hat gemeint, am sei Tisch nur Dekoration und nix zum Essen. Sie war noch hungrig und hat sich angesoffen. Genau über solche Episoden lachen sie dann gemeinsam, jeder lernt ständig was dazu vom anderen. Und bosnisch-wienerisch um die Wette Fluchen tun sie um ihr Leben gern.

DER PSEUDOADELIGE

Christoph, 30, Consulter, hat Aurika (25) gedatet. Sie hat ihn nach einem Monat verlassen, mit den Worten: „Du bist so kleinkariert, wie deine Hemden.“

Er hatte sie vielleicht nach dem ersten Date nicht zur nächsten U-Bahn sondern nach Hause bringen sollen. Und seine Mutter hatte Aurika bei der Kunstausstellung nicht ignorieren sollen. Aber was soll die Kritik am Outfit? So zieht man sich an in Döbling. Halstuch von Hermes, Jägersakko vom Papa. Das wird er wegen DER sicher nicht ablegen. Hätte er sich anziehen sollen wie ein Rumäne? Und was heißt kleinkariert: Er hat sich immer interessiert fur ihr Heimatland Rumänien und sogar darüber gelesen. Hat ja schließlich mal zu Osterreich gehört, in den guten alten Zeiten.

Johann, 27, Anwaltskanzlei vom Vater übernommen, liebt Etikette, im Bett mag er „Dirty Talk“. Freundin: Jadranka (24), nach einem Jahr getrennt.

Er elegant gekleidet, die Haare schön ausgefönt, Pulli über die teuren Hemden gebunden. Sie daneben auf „Streetstyle“. Etwas peinlich für ihn. Er führte sie oft in feine Restaurants und zahlte auch stets die Rechnung. Er mochte Etikette, Jadranka nicht. Einmal kramte sie ein selbst mitgebrachtes Getränk raus. Gott sei Dank waren keine Bekannten in der Nähe. Beim Sex legte er die Etikette ab. Er stand auf Dirty-Talk und dachte, dass einer rassigen Südländerin das auch gefallt. Sie meinte aber, es sei ihr alles zu mechanisch und „unecht“. Egal, war für ihn ein netter Ausflug nach Kroatien. >

DER BOBO

Martin, 28, Journalist, diskutiert gerne, Lebensmittel: Bio, Samstag am Yppenmarkt, Frisur zersaust, aber mit Stil, hört FM4. Sieben Monate mit Alma (27) zusammen.

Er lernte sie im Reisebüro kennen als er seine Kulturreise nach Barcelona buchte. Mit Intelligenz und Witz gewann er die gebürtige Bosnierin Alma fur sich. Sie zogen von einem ausländischen Lokal in das andere, besuchten Ethnokonzerte und rauchten sogar hier und da Shisha. Bei Spiele-Abenden wurde mehr diskutiert als gespielt. Sie war dann eher ruhig. Sie kann nicht zu allem eine Meinung haben, meinte sie, wenn es ihr zu viel wurde. Er mochte das an ihr, sie erdete ihn. Am Schönsten für ihn war das gemeinsame Kochen, und die Brunnenmarkttouren davor. Jetzt kann er sogar bosnische Gerichte. Für sie war „einmal heiraten“ das wichtigste im Leben, für ihn horte sich das recht abstrakt an. Er hat sie immer gleichberechtigt behandelt, die Machotour, und das ständige Betonen ihrer Weiblichkeit lagen ihm nicht. Romantik kam dadurch eher selten auf. Sie brauchte wohl eher einen Macho, der das Arschloch raushängen lasst. Das halt Beziehungen angeblich in Schwung, aber bei ihm hatte das peinlich gewirkt. Als sie das Ende ihrer Beziehung ausdiskutierten, kam sie zum Schluss: „Gleich und gleich gesellt sich gern.“ Er stimmte dem zu, auch wenn so ein schwarz-weiß-Denken gar nicht in sein Bobo-Weltbild passte.

*


WARUM SCHWABO GUT ?

Ist kein Macho und lässt dich bei Diskussion sprechen.

Sieht die Frau nicht als Baby-Maschine. Durchschnitt 1-2 Kinder.

Urlaub ist für ihn Urlaub und kein Familienausflug in die Heimat.

Heiraten muss nicht sein. Es geht auch in WILDER EHE.

Wohnt mit dir nicht bei den Schwiegereltern.

Scheidung für ihn normal, also wirst ihn wieder los.

HEIRATEST DU SCHWABO, KRIEGST DU PAPIERE!

 

 

WARUM SCHWABO NIX GUT?

„Versteht“ Frauen und „schlichtet“ bei einem Streit auf der Straße.
• Big Family eher nix für Schwabo.
• Beim romantischen Abendessen getrennte Rechnung: Das fällt nur Schwabo ein.
• Du trägst High Heels, er lässt dich nach dem Date bei der U-Bahn raus.
• Heimaturlaub bei Familie kannst vergessen. Er macht zwar mit, aber super grantig.
• Die Hochzeit dauert nur einen Tag, ohne fette Geldkuverts vom ganzen Clan.
• Scheidung ist in seinen Kreisen selbstverständlich. Da wirst schnell abserviert.

 


*Schwabo = Derber Kosename für Österreicher. Gebräuchlich unter Migranten. Nicht abwertend wie umgekehrt „Tschusch“. Leitet sich ab von Donauschwaben: Im 17. bis 19. Jahrhundert deutschsprachige Siedler am Balkan.

 


* Bobo: von Bourgeois - Bohemian, bürgerlicher Revoluzzer, diskutiert gerne, isst Bio-Lebensmittel, trennt den Müll, Samstag am Yppenmarkt, Frisur zersaust aber mit Stil, hört FM4, hat ausgefallene Lieblingsmöbelstücke

 

 

Bereich: 

Kommentare

 

Ich habe den Artikel wunderbar gefunden uns köstlich dabei gelacht. (:

 

und soo treffend!
aus diesem grund liebe ich biber mit scharf ;)

macht weiter so!!

Maja

 

Gratuliere zum guten Artikel. Nägel auf Köpfe treffen ist immer gut!:)) Habt Ihr Euch auch schon mal überlegt, was an Ösi-Tussen dran sein könnte...?;)

 

sie sind schneller weg, als du es erwartest;))

 

ich habe eine frage wo kann ich die Zeitschrift nehmen oder kaufen sie gefällt mir sehr gut aber Ihr seid meist auf den Strassen zu finden. oder in der U-bahn

 

fast in jeder anker filiale in wien bekommst du ein biber oder mach einfach ein gratis abo hier auf der website

 

Also ich bin Fan von das Biber eh schon seit mittlerweile zwei Jahren - naja sagen wir ich bin begeisterter Fan, seit mir eine liebes Mäderl mit aufgedrucktem Biber Logo am T-Shirt das Magazin richtig aufgedrängt hat - heute bin ich ihr dankbar!!!

Bis vor kurzem habe ich immer jeden meiner Freunde gefragt ob sie die aktuelle Ausgabe haben und ich sie ausborgen könnte, da das biber immer wahnsinnig schnell vergriffen ist ( und ich packs ja nicht - es ist bis heute völlig GRATIS! ihr müssts ja wahnsinnig sein!)- aber jetzt bin ich froh dass es das Biber beim Anker um die Ecke gibt! Gott sei Dank!

Ok den Artikel " Was ist dran am Schwabo-Mann?" hab ich unbedingt lesen müssen, da ich als Österreicherin in der 2.Generation hier lebe und eigentlich nur mit Österreichern zusammen war - war eigentlich nie gewollt war immer nur Zufall. Kommt jetzt ja nicht mit ".....oje die is nur mit Österreichern zusammen...!" Das stimmt nicht, meine Freunde sind von überall und mit meinen Jugo-Freunden hab ich eigentlich am meisten Spass - weil da wird dann meistens in dem typisch deutsch-jugo Kauderwelsch ( Pa eide gib mir bussi herst! oder geh ma na pet cevape? - ) gesprochen und ich könnt jedes Mal vor lauter lachen....ach ihr wisst schon!

Ok, was ich eigentlich sagen wollte ist, ich schweif sonst zu sehr ab, der Artikel war eigentlich ganz super und auch witzig, aber ich war so richtig geschockt als ich die Reaktionen lesen musste........da gibts einen türkischen Jugendlichen namens Rayko....der meint es wäre eine Sünde für die Frau mit einem nicht beschnittenen Mann zu schlafen....äähmmm Hallo gehts noch?

Oder die Reaktion von dem jungen Serben....Österreicher hätten keine Eier und wären peinlich......nicht böse sein, meine Eltern kommen selbst aus Slowenien bzw. Serbien, ich habe noch einen Bruder der mit einer Kroatin verheiratet ist und jetzt selbst in Zagreb lebt.....ich bin nicht so erzogen worden, dass ich das Land bzw. die Menschen in dem Land in dem ich lebe verspotte!

Ich finde, wenn ich soetwas als waschechter Österreicher lesen müsste, na klar würd mir der Satz rausspringen
" Was machst dann da? Schleich Dich...!" Ich habe selbst einen 10 Monate alten Sohn mit einem Österreicher und ich werd sicherlich nicht zulassen dass er sich so respektlos verhält.

Es ist echt unmöglich in letzter Zeit mitansehen zu müssen, wie sich die ganz "jungen" benehmen. Und glaubt mir es ist keiner besser weder Jugo noch Türke! Falls sich jemand auf den Schlips getreten fühlt tuts mir leid, aber ich bin so erzogen worden, daß ich auf jeden Menschen mit Respekt zugehe egal ob "Sandler", "Neger", "TSCHUSCH" oder "KANAKE"!

Ich wünsch der SUPER-Redaktion ein tolles Fest falls am 24. gefeiert wird, wenn nicht wünsch ich es euch am 5. oder 6. Jänner - und einen super Rutsch ins Jahr 2010 ----> und bitte machts so weiter! Bin froh dass es so eine Zeitung wie euch gibt!

Liebe Grüsse Mirjana bzw. cevapi

 

kleine anmerkung: donauschwaben gabs mindestens bis zum 2. weltkrieg am balkan (von den türkenkriegen bis zum 1. weltkrieg gehörten banat und die anderen betreffenden gebiete zu ungarn, das seinerseits mit österreich "verbunden" war, danach zu ungarn, jugoslawien,rumänien).

dass "schwabo" NICHT abwertend sei, da bin ich mir nicht so sicher

 

ist es wirklich nötig den guten alten (und leider allgegenwärtigen) österreichischen rassismus durch ausdrücke wie "schwabo" weiter zu reproduzieren? ich verwende keinerlei "kosenamen" für migranten/ausländer oder andere randgruppen; weder derbe noch liebevolle oder gar geschmacklose und möchte eigentlich auch keine im biber oder sonstwo lesen müssen....
solche ausdrücke bleiben für mich einfach rassistisch, selbst wenn beteuert wird, dass "schwabo" nicht abwertend gemeint wäre (ach wirklich? meine oma sieht den begriff neg*r nämlich auch nicht als wertend:-/)

sörry, nur meine meinung.

craBman

 

so tun, als ob der begriff nicht gebraucht wird, ist auch der falsche weg.
schwabo ist mit n*g*r nicht zu vergleichen.
bei uns wird es tagtäglich gebraucht und wird nicht rassistisch gemeint.
wenn ich von einem neuen österreichischen freund erzähle und irgendwer aus der family fragt, woher er kommt, sag ich "svabo je" - er ist ein schwabo. dann ist alles klar. ohne rassistische gedanken dabei zu haben.

dass es wie tschusch gleichgestellt wird, ist wohl die ansicht der, die sich durch den begriff gleichgestellt fühlen.

 

ist meiner meinung nach immer abwertend gemeint, mal mehr mal weniger.
wobei die beleidigende und böse form ganz klar ausgesprochen und beim gegenüber verstanden wird und in der milden form kann ein kleines leicht verachtendes und unter "jugos" ( = meine historisch bedingt harmlose interpretation für alle balkanesen, also slowener, kroaten, bosnier und serben welche auch von meinem gemischten jugo freundeskreis bzw. meiner jugofamilie als lustig empfunden wird ) typisches lächeln ( neben stirn runzeln und augen verdrehen ) mit auf den weg gegeben, so nach dem motto "typisch schwabo"

und naja der "tschusch", der ist zu 100% negativ ohne wenn und aber ...

 

ich werde öfters am Tag Tschusch genannt und komme sehr gut klar damit. liegt natürlich daran, dass wir in meinem freundeskreis sehr politisch unkorrekt mit solchen begriffen hantieren. Ich geh da noch weiter, warum soll ich mir das Wort "Tschusch" und seine Bedeutung von engstirnigen Idioten stehlen lassen. Das Wort gehört mir und ich verleih ihm meine eigene Bedeutung. Und die ist eindeutig positiv!

 

sörry, aber ganz so kann man die sache auch nicht sehen.
wörter und ausdrücke sind abstrakte symbole für tatsächlich gegebene sachverhalte. diese symbole bekommen eine gesellschaftliche wertung mit auf dem weg - ob man das nun akzeptiert oder nicht. beachtet man diese wertung allerdings nicht im sprachgebrauch, könnte man leicht mal probleme bekommen.

man könnte theoretisch jedem schimpf- oder hetzwort eine eigene (und abweichende) bedeutung verleihen; das muss man dann aber auch beim fortgehen dem türsteher erklären, den man liebevoll (und vollkommen wertfrei) mit "servas depperta" begrüßt hat:-)

und wie gesagt: meine omi findet das n-wort auch nicht schlimm und negativ. gesellschaftlich gesehen ist es aber im öffentlichen sprachgebrauch nicht mehr erwünscht, eindeutig negativ und wird als bezeichnung wahrscheinlich auch von den meisten schwarzen (zu recht) abgelehnt werden.

 

also ich lese biber sehr gern, aber dieser artikel hat mich doch sehr befremdet.. z.b. dass männer danach beurteilt werden, ob sie die rechnung bezahlen. außerdem wird wieder dieses klischee gefördet, dass frauen "ja doch ein macho-arschloch wollen". also ich habe gerne einen "netten" mann in einer gleichberechtigten beziehung, bezahle meine rechnung gern selbst und muss von ihm auch nicht vor die haustür getragen werden...

 

vergiß bitte nie ein Augenzwinkern. Es ist ein höchst subjektiver Artikel. Mich wollten meine österreichischen Freunde schon köpfen, aber bissi Kritik kann man doch vertragen.

 

...find den Artikel ziehmlich gut, hab viel gelacht beim Lesen, und das ist das Wichtigste aber ihr könntet mal ein Artikel schreiben: WAS IST DRAN, AM BALKAN-MAN!
...wär sicher auch einiges zum Schreiben...und zum Lachen natürlich...

 

super story, dürfte den punkt echt treffen. danke, der humorschub in aller früh war echt hilfreich, jetzt bin ich munter (vor lauter lachen)

mfg, fred

 

Vielen Dank für Eure Zeitung. Ich lese die vielfältigen Berichte sehr gerne. Auch die vorletzte Ausgabe war wieder sehr amüsant und interessant. Zum Beitrag „Was ist dran am Schwabo Mann?“ hätte ich noch eine Anmerkung. Da habt ihr ein wenig über die Stränge geschlagen. Vielleicht solltet ihr überlegen wo Provokation endet und Beleidigung beginnt. Ich als „Schwabo-Mann“ möchte dem jungen Serben ausrichten, dass ich ihn gerne vom Gegenteil überzeugen kann. Ansonsten bleibt mir nur zu wünschen: Bleibt weiter so bunt und frisch.

 

ah jonny. bei der meinungsumfrage musste ich vor allem bei den jüngeren echt grübeln.
hatte das gefühl, dass die sich echt durch vorurteile puschen wollen.
als ob sie sich nicht vom gegenteil überzeugen "wollen"
vor allem der serbe,von dem du sprichst.
wir standen vor ihm. fotografin, ich und noch ein kollege.
er, selbst etwas unbeholfen, nicht gerade die attraktivität in person, meinte eben das was wir abgedruckt haben.
und in unseren gesichtern ein "aha"...
und in gedanken "da redet grad der richtige" :)

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