Sucht Gen Z die Antwort in den Sternen?

Passen Stier und Skorpion zusammen? Sind Fische das emotionalste Sternzeichen? Welche Sternzeichen werden am schnellsten wütend? Egal ob TikTok oder Instagram – Astrologie ist zurzeit überall im Trend.

Auch in meiner Freundesgruppe sind Unzählige interessiert an Horoskopen, Sternzeichen, Birth Charts und Co. Letztens sind wir alle zusammengesessen und da hat mich eine Freundin gefragt, welches eigentlich mein Sternzeichen sei - Steinbock. Und mein Mondzeichen? Fische. Welcher ist dein Aszendent? Skorpion. So weit bin ich ja noch mitgekommen, aber als sie mich dann gefragt hat, welcher mein herrschender Planet ist und welche Positionierung meine Sternzeichen in den verschiedenen Planeten haben, bin ich ausgestiegen. Daraufhin hat sie für mich mein „Birth Chart“ erstellt und mir die verschiedenen Aspekte meines Sternzeichens und Co. erklärt. Es gibt das Sonnenzeichen (herkömmliches Sternzeichen), das Mondzeichen, den Aszendenten, die Sternzeichen, die du in den verschiedenen Planeten zugeteilt bekommst, die Positionen in den Häusern und sooo vieles mehr. Wer hätte gedacht, dass Astrologie so komplex ist?

All das soll deine komplette Persönlichkeit widerspiegeln – ob man nun wirklich alles über deinen Charakter herausfinden kann, nur durch einen Blick auf dein Birth Chart? Viele sind immer wieder fasziniert davon, wie zutreffend ihre Horoskope sind. Andere stehen dem eher skeptisch gegenüber und glauben nicht so recht daran. Nichtsdestotrotz – der Großteil der Gen Z ist besessen von Astrologie. Einige passen sogar ihren Alltag ihrem Horoskop an und treffen kleinere und größere Entscheidungen aufgrund ihres Sternzeichens. Auch in Sachen Liebe spielt Astrologie für die Generation eine relativ große Rolle: Manche machen ihre Kompatibilität als romantische Partner abhängig von der Kompatibilität ihrer Sternzeichen. Sie vergleichen ihr Birth Chart mit dem ihres Schwarms und sehen dann, ob sie zusammenpassen oder eben nicht.

Doch woher kommt diese Besessenheit von Gen Z mit Astrologie? Ich denke, die Antwort liegt in einem altbekannten Problem: So vieles im Leben lässt sich nicht erklären und einiges wirft einfach nur noch mehr Fragen auf. Wenn etwas über die Grenzen der Wissenschaft, des Erklärlichem, hinauswächst, wenden sich die Menschen oft an übernatürliche Informationsquellen. Oft ist es die Religion, die dann die Antworten liefert, doch eben auch die Astrologie ist zu einer Anlaufstelle geworden. Die Sterne haben nämlich auch immer eine – mehr oder weniger – passende Antwort parat. Ob es denn auch die richtige ist, muss jede/r für sich selbst entscheiden. Allerdings – auch, wenn der Sternenhimmel nachts zugegebenermaßen wunderschön ist – sind dort wirklich alle Antworten auf die vielen Fragen meiner Generation zu finden?

Anika Sedlak ist 17 Jahre alt und besucht die 8. Klasse des GRG10 Laaerberg Gymnasiums.

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