„Als Gitarrist habe ich ein eigenes Ritual für Nagelpflege.“
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Die Jeunesse gibt aufstrebenden Musiker:innen die Chance, im Rahmen eines Vorkonzerts auf der großen Bühne zu stehen: Einer von ihnen ist der serbischstämmige Wiener Mihajlo Đurđević. Er studiert Klassische Gitarre an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien und war Start-Up-Künstler bei der Jeunesse. Im biber-Interview erzählt der preisgekrönte Gitarrist, was er gegen Lampenfieber tut, und was sein Maniküre-Geheimnis ist.
BIBER: Am 16. Jänner durftest du im Ehrbar-Saal dein erstes Start-Up Konzert spielen. Wie war das für dich?
Mihajlo Đurđević: Es war eine sehr schöne Erfahrung dort auftreten zu dürfen. Der Ehrbar-Saal ist akustisch sehr interessant, vor allem für mich als Gitarristen. Der Klang wird wirklich schön an das Publikum herangetragen.
Was tust du gegen Lampenfieber?
Ich leide schon seit immer unter Lampenfieber, deshalb habe ich viele Taktiken und Techniken gelernt, um damit umzugehen. Einiges habe ich auch an der Universität gelernt. Es ist mir wichtig, dass ich mich schon einige Tage vor einem Auftritt mental auf das Konzert vorbereite. Ich gehe die Stücke oft im Kopf durch und habe auch Atemübungen und Meditationen, die mir dabei helfen, mich zu konzentrieren.
Wie viel Zeit verbringst du mit dem Üben?
Im Durchschnitt sind es vier Stunden täglich – je nachdem, ob ein Konzert bevorsteht, ist es auch mehr.
Hast du auch andere Instrumente gelernt?
Seit ich 13 war spiele ich auch Bratsche, und ich habe auch Klavier gelernt. Die Gitarre bleibt zwar mein Hauptinstrument, aber ich habe alle Instrumente gleich gern.
Wann entdecktest du deine Leidenschaft für die Musik?
Es begann eigentlich im Kindergarten. Schon meine Kindergartenpädagogin hat mit uns damals täglich mit der Gitarre musiziert und mit uns gesungen – ich war davon so fasziniert, dass ich selber Gitarre spielen wollte. Später wurde ich an der Musikschule angemeldet, und seitdem ist das Musizieren ein Teil meines Lebens.
Was spielst du am liebsten?
Vieles! Ich mag Barock und Bach sehr gerne, aber spiele auch gerne spanische, und klassische Stücke. Ab und zu mache ich Kammermusik mit ein paar Kolleg:innen. Aber meistens spiele ich solo.
Spielst du ab und zu auch Balkan-Musik?
Eigentlich nicht, obwohl es sehr oft von mir erwartet wird! Ich bin in Serbien geboren und mit drei Jahren nach Wien gekommen und hier aufgewachsen. Es ist einfach nicht mein Geschmack, obwohl ich mit dieser Musik aufgewachsen bin. Hören tue ich sie schon gerne, aber selber spiele ich sie nicht.
Was machst du, wenn du nicht gerade an der Uni bist und Gitarre spielst?
Ich betreue neben der Uni Asylwerber:innen im Integrationshaus in Wien. Das ist ein Job, der mich auch sehr erfüllt – ich habe auch meinen Zivildienst im Sozialbereich geleistet. Ich möchte auch in Zukunft möglichst beides weiter machen – nicht zuletzt auch, weil man als Musiker oft ein zweites Standbein braucht. Aber diese zwei Beschäftigungen lassen sich leicht vereinbaren: Schließlich verbindet auch Musik Menschen und bringt unterschiedliche Kreise zusammen.
Auf was kannst du als Musiker nie verzichten?
Als Gitarrist habe ich ein ganz eigenes Ritual für die Nagelpflege. Es ist wichtig, dass die Nägel elastisch sind, aber nicht zu weich. Ich habe deshalb immer mein Nagelpflege-Set mit, in dem ich auch ganz feines Schleifpapier aus dem Baumarkt habe. Vor einem Auftritt feile und poliere ich meine Nägel auf eine bestimmte Art und Weise, damit ich besser spielen kann.
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