Ballhausplatz goes Ibiza

30. Mai 2019

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Boom, boom, boom statt zack, zack, zack: Die Vengaboys sorgen auf der 32. Donnerstagsdemo für ausgelassene Stimmung mitten in der Regierungskrise. (c) lk

32 Donnerstags-Demonstrationen und hunderte Schilder brauchte es, bis die Forderungen der linken Bewegung endlich erhört wurden: Strache ist zurückgetreten und die gesamte schwarz-blaue Regierung ist weg. Ein Grund zum feiern, findet auch die Eurodance-Band Vengaboys. Durch den Ibiza-Skandal landete ihr Hit der 2000er „We’re going to Ibiza“ wieder in den Österreichischen Charts. Also statteten sie der heutigen Demo einen Besuch ab. Dementsprechend war die Stimmung am Ballhausplatzt.

„Endlich ist die Regierung weg“, freuen sich Caroline und Sarah. Unterstützen wollen sie die neue Bundeskanzlerin – endlich eine Frau – heißt es. Dennoch wollen sie der Politik weiterhin auf die Finger schauen und weiterdemonstrieren. Aber gefeiert werden dürfe heute auch:  „Wir sind Vengaboyss-Fans der ersten Stunde“, meint Sarah. „Das wird heute eine Party wie in den Neunzigern!“

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Caroline (l.) und Sarah (r.) sind bereit für die Vengaboys (c) lk

Fleißig demonstrieren geht auch Julian. „Ich war bestimmt schon auf 25 Donnerstagsdemos.“ Dafür hat er auch einige Schilder gebastelt. Sprüche wie ‚Für eine Hand voll Rubel #Ibiza‘ oder ‚Stille Kanzler sind tief‘ zierten bereits viele Pappkartons. Auch heute ist er wieder gerüstet. „Ich sag immer, für jede Gelegenheit ein Schild“.

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25 Mal war Julian schon bei der Donnerstagsdemo dabei. "Für jeden Anlass ein Schild" ist sein Motto. (c) lk

Ein Schild für diese Gelegenheit hat auch Mira gebastelt. Auf ihrem Pizzakarton prangt ihre Wut gegen den Alt-Kanzler. „Eigentlich hätte ich lernen sollen, aber diese Stunde habe ich anders investiert“, grinst sie. Auch wenn die Stimmung heute gut ist, völlig erleichtert ist sie noch nicht. „Die Frage stellt sich halt, wie es weitergeht nach der nächsten Nationalratswahl. Hoffentlich nicht mit noch mehr Stimmen für Kurz“, wünscht sie sich. Dass Strache trotz der Ibiza-Affäre noch genug Stimmen fürs EU-Parlament gesammelt hat, versteht sie nicht.

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Mira bleibt skeptisch, was die Nationalratswahl im Herbst angeht. (c) lk

Ausgelassen hingegen ist die Stimmung bei Georgi, Benjamin und Kathi. Mit ihrem „Libizaner Polizeipferd“ sind sie heute schon zum zweiten Mal im Einsatz und erhaschen damit auch in der großen Menschenmenge viel Aufmerksamkeit. Auf die Vengaboys freuen sie sich schon sehr. „Das Lied „We’re going to Ibiza“ haben wir schon in der Kinderdisco gefeiert, umso cooler, dass sie den Song heute hier live spielen“, lacht Kathi.

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Georgi, Benjamin und Kathi (v.l.) freuen sich mit ihrem Libizaner schon auf die Vengaboys. (c) lk

„Augezeichnet“ geht es auch den beiden Freundinnen Alex und Maria. „Mir persönlich ist der Rücktritt der Regierung eine große Freude“, sagt Maria. Dennoch sind sich die beiden sicher: Sie demonstrieren weiter, bis Österreich endlich eine „gscheite“ Regierung hat.

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Alex und Maria (v.l) geht es nach dem Ende der schwarz-blauen Regierung ausgezeichnet, wie sie sagen. (c) lk

Der Ballhausplatz füllt sich im Laufe des Abends. Verschiedene Aktivist*innen der linken Szene halten Reden über Fairness, Rechte von Minderheiten und Zusammenhalt. Auch die Omas gegen Rechts sowie die Dives geben auf dem Vengabus ihre kritischen Lieder zum Besten. Und das unterstützte die Menschenmenge mit Applaus, Tanz und vielen Demonstrationsschildern.

 

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Auch Iris Traub von Omas gegen Rechts war heut mit Schild und Motivation bei der Demo. Sie hat den Satire-Song "Basti Ciau" geschrieben. (c) lk

 

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Die Omas gegen Rechts bewegten mit ihrem regierungskritischen und dennoch optimistischen Lied die Menge. (C) lk

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