Capo und meine Stadt

27. November 2017

Vor fast genau 2 Wochen bekam Wien Besuch von einem Frankfurter Rapper. Es war ein kalter Sonntagabend, der Himmel grau und die Straßen Wiens durchnässt, durch den Regen der über den Tag verteilt über die Stadt fiel. Doch das juckte weder mich noch die anderen Azzlackz. Denn wir setzten alles auf Capo.

 

„Viel zu lang hab ich gewartet, Vorsprung reicht, ich hol sie ein.“ , hieß es damals – heute lässt er einige rechts liegen. Seine erste Tour mit „Alles auf Rot“ hätte nicht besser laufen können. Ausverkaufte Hallen und Goldstatus für den Feature-Track „Lambo Diablo GT“. Vier Jahre nach seinem ersten Album „Hallo Monaco“ charterte er mit seiner aktuellen Platte auf den vierten Platz. Der Bruder von Haftbefehl stieg 2010 unter dem Künstlernamen „Capo Azzlack“ ins Rap-Game ein. In einem Interview erzählt er „Capo bedeutet Kopf der Bande, hört sich auch cool an.“ Sein Sound war damals aggressiver. Er repräsentierte nun mal die Straße –ganz nach seinem großen Abi. Doch in den stillen Jahren entwickelte Capo seine Person und fand sich in einem neuen Soundbild wieder. Da fühlt er sich auch gut. Das spürt man auch als Zuhörer. Sei es über Youtube, Spotify oder live auf seinem Konzert.

 

Capo Gold
(Foto: Capo/Facebook)

 

Das Flex Café füllte sich ziemlich schnell und es wurden um die Plätze in der ersten Reihe gekämpft. Je näher am Geschehen, desto besser. Den Anfang machte Newcomer Eno, und motivierte die ersten Smartphones aus den Taschen zu holen. Nachdem Azzi Memo seinen Platz neben Eno einnahm, ertönte der gemeinsame Track AMG –  „Wir sind Azzlackz mit Geld, mon Ami.“ Bevor sie in Wien auf der Bühne standen, wurde der Trailer zu AMG 2 veröffentlicht. Mittlerweile wurde der Track so sehr gepusht, dass es sehr weit vorne in den Charts landete und auch auf Youtube in den Trends war. Alle guten Dinge sind drei – Wir bleiben gespannt.

 

Der Bruder von Haft lässt auch an diesem Abend nicht auf sich warten. Aus den Boxen ertönte der von Remoe produzierte Beat und alle im Raum brachen in Jubel aus. Sie hatten es für ihn aufgehoben. „Hallo Deutschland, ich stell mich mal vor. Mein Name Cem Anhan, bin in Germany geboren.“ Nachdem das Eis mit dem Intro gebrochen wurde, ging es weiter mit Mainhatten City Gang – Für den Abend hieß es – meine Wien City Gang.

 

Als der Frankfurter Rapper die Hook von „Pagara, Para, Money“ fertig rappte,  warteten alle gespannt auf Hafti Abis Part: „30k am Arm häng'n, der Rest kann blasen.“ Auch wenn der große Bruder nicht dabei sein konnte, Capo hatte einen anderen Specialguest mit im Boot. Kein anderer als Tommy, der mit seinem Gesang den Tracks „Standort“ und „Matator“ einen anderen Fler verpasst. Im Schein der Handy Lichter wurde Totentanz performt. Obwohl Soufian in Wien nicht mit dabei sein konnte – Probs von Cem Abi gab’s trotzdem: „Er ist auf jeden fall ein junger talentierter Künstler.“

 

Den Abschluss machte er mit dem Song der nur für die Tour geschrieben wurde. – Mon Cheri. Für das Ende hätte ich mir – ganz nach dem üblichen Azzlackz Programm – ein „Chabos wissen wer der Babo ist“ Remix gewünscht. Vielleicht gibt es den ja beim nächsten mal. 

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