Charlie Chaplin über das Leben

17. April 2016

Nichts ist größer als die Freiheit der Narren, so sagte man früher. Doch gerade diese Freiheit und die Frage, wie weit Satire gehen darf, stehen aktuell zur Diskussion.

Am vergangenen Samstag hätte Charlie Chaplin seinen 127. Geburtstag gefeiert. Charlie Chaplin, der uns nicht nur als großer Komiker, sondern auch als unermüdlicher Pazifist in Erinnerung geblieben ist. Viele von seinen Botschaften sind (leider) auch heute noch, oder vielleicht ganz besonders heute, aktuell wie eh und je.

So auch die Botschaft aus seiner Rede anlässlich seines 70. Geburtstag: Friede beginnt im Frieden mit uns selbst.

Hier die ganze Rede in deutscher Übersetzung zum Nachlesen und Nachdenken:

Als ich mich selbst zu lieben begann,

habe ich verstanden, dass ich immer und bei jeder Gelegenheit,

zur richtigen Zeit am richtigen Ort bin und dass alles, was geschieht, richtig ist –

von da an konnte ich ruhig sein.

Heute weiß ich: Das nennt man Vertrauen.

 

Als ich mich selbst zu lieben begann,

konnte ich erkennen, dass emotionaler Schmerz und Leid

nur Warnungen für mich sind, nicht gegen meine eigene Wahrheit zu leben.

Heute weiß ich: Das nennt man Authentisch-sein.

 

Als ich mich selbst zu lieben begann.

Habe ich aufgehört, mich nach einem anderen Leben zu sehnen,

und konnte sehen, dass alles um mich herum eine Aufforderung zum Wachsen war.

Heute weiß ich: Das nennt man Reife.

 

Als ich mich selbst zu lieben begann,

habe ich aufgehört, mich meiner freien Zeit zu berauben,

und ich habe aufgehört, weiter grandiose Projekte für die Zukunft zu entwerfen.

Heute mache ich nur das, was mir Spaß und Freude macht,

was ich liebe und was mein Herz zum Lachen bringt,

auf meine eigene Art und Weise und in meinem Tempo.

Heute weiß ich: Das nennt man Ehrlichkeit.

 

Als ich mich selbst zu lieben begann,

habe ich mich von allem befreit, was nicht gesund für mich war,

von Speisen, Menschen, Dingen, Situationen

und von allem, das mich immer wieder hinunterzog, weg von mir selbst.

Anfangs nannte ich das „gesunden Egoismus“,

aber heute weiß ich: Das ist Selbstliebe.

 

Als ich mich selbst zu lieben begann,

habe ich aufgehört, immer Recht haben zu wollen, so habe ich mich weniger geirrt.

Heute habe ich erkannt: Das nennt man Demut.

 

Als ich mich selbst zu lieben begann,

habe ich mich geweigert, weiter in der Vergangenheit zu leben

und mich um meine Zukunft zu sorgen.

Jetzt lebe ich nur noch in diesem Augenblick, wo alles stattfindet.

So lebe ich heute jeden Tag und nenne es Bewusstheit.

 

Als ich mich zu lieben begann,

da erkannte ich, dass mich mein Denken armselig und krank machen kann.

Als ich jedoch meine Herzenskräfte anforderte,

bekam der Verstand einen wichtigen Partner.

Diese Verbindung nenne ich heute Herzensweisheit.

 

Wir brauchen uns nicht weiter vor Auseinandersetzungen,

Konflikten und Problemen mit uns selbst und anderen fürchten,

denn sogar Sterne knallen manchmal aufeinander

und es entstehen neue Welten.

Heute weiß ich: Das ist das Leben!

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