Die Schule geht bald wieder los!

17. August 2017

Die meisten von uns kennen dieses unwohle Gefühl. Dieses, den Magen leicht zerdrückende, uns daran erinnernde Gefühl, dass wir bald wohin müssen, wo wir eigentlich gar nicht hin wollen. An einen Ort, wo wir viele Dinge machen müssen, die wir nicht mögen. Welch Qualen, welch‘ fiese Folter! Und dennoch tun wir es von September bis inklusive Juni - fünf Mal die Woche. Mehr oder weniger freiwillig.

Klar, Ferien gibt es auch. Aber die Tage sind gezählt – der Final Countdown rückt näher. Somit auch der Klos im Hals. Und dieses eigenartige Gefühl? Es bleibt - das gesamte Schuljahr über. Meldet sich fast täglich. Und es wimmert jetzt schon mit weinerlicher Stimme: „Ich maaag nicht!“. Aber nicht nur bei den Schülern. Auch bei den Lehrern. Nur ist es auf der Lehrerseite vielleicht etwas anders. Weil eben andere Perspektive.

Die Wochenpläne der Lehrer sind (hoffentlich) schon fertig geschrieben, was so manch‘ einen ein paar Wochen seiner Ferien kostet. Somit wären‘s nur noch .. fünf? Warum? Weil jede Woche, jedes Fach, jede Buchseite, jedes Kapitel pingelig genau durchgeplant werden muss (z.B. in der Volksschule). Inklusive diverser Detailangaben darüber, was denn genau dabei gelernt wird, gelernt werden soll, usw.   

Die Ferien sind „eh so ewig lang“ meinen manche. Ja, weil sie dem reinen Zwecke der Burnout-Prävention dienen. Sehr unreflektiert, solche Äußerungen zu tätigen, in Angesicht der Tatsache, dass weder Bezahlung noch Benehmen der Kinder (und oft auch der Eltern) angemessen sind. Und auch die Arbeitszeiten sind ganz und gar nicht jene, die sie zu sein scheinen. Aber genug davon. Wir üben ja immerhin freiwillig diesen Beruf aus. Und alle die auch gerne „sooo lange frei hätten“, sind herzlichst dazu eingeladen den Lehrberuf auszuüben. (Man benötigt vor allem männliches Personal!)

Jetzt im Ernst: Der Schulbeginn rückt unaufhaltsam näher.

Also stimmt man sich als Lehrer schon mal ein - schwelgt in Erinnerungen, versucht zauberhafte Momente heraus zu kramen aus dem vergangenen Schuljahr. Man will sich ja ein wenig Vorfreude schaffen, es sich sozusagen wieder schmackhaft machen. Und da fallen einem, weil am frischesten in Gedanken noch vorhanden, die letzten Wiederholungen und Schularbeiten ein, die man mit seinen Klassen gemacht hat.

Dramen haben sich abgespielt. Naja, meistens erst bei Bekanntwerden der Noten auf die geforderten Leistungen. Weltuntergangsszenarien dann bei den finalen Zeugnissen. Aber das sind andere Geschichten…

Was hat man sich nicht für Mühe gegeben. Als Lehrer natürlich, in erster Linie. Die Schüler vermutlich auch. Das ist nicht genau bekannt. Man müsste sie selbst fragen. Partei wird hier nicht ergriffen. Man soll ja etwas zum Schmunzeln haben.

Dem zufolge erinnern wir uns an besondere ‚Häppchen‘ einiger Schülerinnen und Schüler, und freuen uns in diesem Sinne schon auf die bevorstehenden, neuen zehn Monate zusammen:

back to school

 

Antworten und Bewältigungsversuche von Aufgabenstellungen bei Wiederholungen und Schularbeiten

 

Was bedeutet Umweltschutz?

-Umweltschutz ist nicht gut, weil Menschen die Welt arg verschmutzen.

-Es ist etwas, was uns schützt. Das trägt man auf den Kopf.

 

Italienisch-Schularbeit - Aufgabenstellung:

Schreibe deiner Freundin/deinem Freund eine Postkarte aus dem Urlaub.

 

Originalgetreue Übersetzung:

 

Lieber Max!

Mailand liegt am Meer. Ich bin hier vom 8. Juli bis zum 3. Juli. (???)

 

Liebe Susi!

Berlin ist eine sehr kleine Stadt. (!?!?)

 

Lieber Peter!

Ich bin in Creta. Die Stadt ist schön und die italienische Küche gut. (Lehrer zweifelt hier meistens an seiner Kompetenz…)

Ich habe ein Einzelzimmer mit Fernseher, Luft und Internet. Aber die Luft in meinem Zimmer ist kaputt. (Aha..) Meine Schwester spielt im Wasser Gitarre. (Lehrer merkt hier, dass es nicht an seiner Kompetenz liegt)

 

Hi Luca!

Ich bin in Florenz. In Florenz ist mir kalt. Die Stadt ist gut und ich habe viele Cousins. Ich habe eine Bar, eine Rezeption und einen Garten. (Hast du sicher nicht!!!)


 

Und dann gibt es jene Schüler, die der Einfachheit halber deutsche oder englische Wörter verwenden, anstatt der italienischen. Man weiß sich ja sonst nicht zu helfen…

 

Z.B.:

Konjugiere das Verb müssen –> wir müssen/ich muss         (Anm.- ital.: dovere):          

Schüler: noi mostiamo/io mosto (Lehrerkorrekur: must = engl.!)

 

Und, Streitfrage zwischen Professorin und Schülerin:

Darf/soll/kann man das (erfundene) Wort ‚piccloni‘ bei der Schularbeit gelten lassen? (Anm.: sollte piccolo heißen)? Immerhin: die meisten darin vorkommenden und verwendeten Buchstaben sind ja korrekt...

 

Vielleicht sollte man die letzten paar Ferientage noch so richtig genießen. Sowohl als Schüler, als auch als Lehrer.

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