Eine Nacht in THE BOX

23. November 2015

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Pixabay.com CC0 Public Domain

Das geht an alle, die sich schon immer gefragt haben, wie es im Club THE BOX  zugeht. Die Rede ist allerdings nicht vom Club the box in Wien, sondern von den BOXen in New York und London. Die Clubs sind bekannt, weil Rihanna, Cara Delevigne etc. dort feiern gehen.

Angefangen hat alles in einem Grocery Store im Londoner Stadtteil Soho an einem Samstagabend. Ein Freund und ich hatten beim Ausgehen Hunger bekommen. Zwischen Müsliriegeln und Chipspackungen haben wir zufällig irgendwelche oberflächlichen Partyfreunde getroffen. Weißt eh, Leute, die man vom Ausgehen kennt. Dann, nach kurzem Smalltalk, haben wir entschlossen, dass wir alle ins THE BOX gehen. Es ist auch in Soho, also nur ein paar Schritte entfernt. Auf dem Weg dorthin haben wir dann noch in einer anderen Bar vorbeigeschaut. Dann plötzlich sind diese Partyfreunde einer nach dem anderen verschwunden. Nach zehn Minuten wurde meinem Kumpel und mir klar: Die sind einfach ohne uns weitergezogen.

Geht’s noch? Sie hatten uns gefragt, ob wir mitkommen wollen und jetzt ziehen die so eine unterschwellige Pussy-Aktion durch. Später haben mein Kumpel und ich beschlossen, trotzdem im Club vorbeizuschauen. Man sollte wissen, dass in den Club nicht jeder reinkommt. Er ist sehr selektiv und vor uns wurden auch viele Leute abgewiesen. Keine Ahnung wie und warum, aber der Türsteher hat uns beide dann irgendwie reingelassen.

"Hast du Lust auf einen Dreier?"

Von außen sieht die gute Stube ziemlich heruntergekommen aus, doch innen ist es ein wahrhaftiger Augenschmaus. So ziemlich deluxe einfach. Es galt strenges Fotoverbot und die Preise für die Getränke waren viel zu hoch. Auf der Tanzfläche lernten wir dann Leute kennen, die, wie sich herausstellte, Tänzer im Club waren. Durch sie kamen wir dann in den VIP-Bereich und hatten unseren eigenen Tisch. Mick Jagger war auch dort. Die Musik war ziemlich gut und wir tanzten mal so richtig durch. So ein Tisch in THE BOX kostet um die 1000 Pounds, wurde mir gesagt. Reich sind wir trotzdem nicht. Irgendwann im Laufe des Abends tippte mich eine ältere Frau von hinten an. Sie deutete auf sich, dann auf, ich nehme an, ihren Ehemann und dann auf mich. Ganz nach dem Motto „Hast du Lust auf einen Dreier?" 

Schon ziemlich schmeichelhaft, aber ich tat so, als würde ich nicht verstehen. Nicht meine Welt. Später fing die Show an und ich wusste bereits, dass sie ziemlich ausgefallen und freizügig sein würde, aber meine Erwartungen wurden übertroffen. Ich werde nicht ins Detail gehen, aber angefangen von strippenden Dragqueens und nackten Frauen bis zu masturbierenden Männern war vieles vertreten. Die oberflächlichen Partyfreunde, die uns sitzen lassen hatten, kamen dann später zu uns und entschuldigten sich. Jetzt auf einmal. Passt schon. An diesem Abend merkte ich, dass das Nachtleben manchmal total oberflächlich, heuchlerisch, geldgeil und einfach nur total verdorben sein kann. Nur weil ein Club exklusiv ist, heißt das noch lange nicht, dass man unbedingt rein muss. Man verpasst eben nicht immer etwas, wenn man nicht auf jeder Party sein kann.

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