Endstation Ottakring: Von Cafés zu Partys

23. Januar 2019

Die Ottakringerstraße ist wohl die bekannteste Straße im 16. Gemeindebezirk. Von manchen wird sie aufgrund ihrer berühmt-berüchtigten Schlägereien vor den Balkanclubs gefürchtet oder man kennt sie wegen dem Hit Song „Ottakringerstraße-heute-machma-Party“, die wir damals als OTKler stolz in jeder großen Schulpause pumpten. Beide Auffassungen zeigen, dass hier abends immer etwas los ist und es fast nie zu Ruhe kommt. Auch die Brauerei lädt oft zu reichlich besuchten Veranstaltungen ein und bietet zudem noch ein Ambiente mit Kulturgut. Wenn man eher eine Schwäche für verkommene Bars mit Geschichte hat, dann sollte man sich an Drogendealern vorbei in Chelsea schlängeln, um sich dann in dem Kultlokal mit Leuten aller Altersklassen bei einem Drink über das aktuelle Fußballspiel zu unterhalten. Wenn man nicht genug kriegen kann, geht es nach der Sperrstunde ab zum Würstelstand. Hier trifft man immer wieder auf Leute - ob man das will, ist eine andere Sache. Mit dem Käsekrainer in der Hand, wird es dann doch Zeit, sich wieder auf den Weg nach Hause zu machen. Schlussendlich hat man reichlich viel Zeit bis der nächste N46 kommt. Während der Wartezeit sollte man sich nicht von Angeboten besagter Drogendealer beirren lassen. Aber keine Angst - ein höfliches „Nein danke“ reicht aus, um sie abzuwimmeln.

So schön auch die Vorstellung des Night-Lifes sein mag, auch tagsüber gibt es genug zu erleben im 16. Bezirk. Hier findet man zahlreiche Cafés, wo man auf Espresso-trinkende Frauen aus dem Balkan trifft oder man setzt sich in ein authentisches Shishalokal und freut sich über eine Pfeife, welche inklusive einem Gespräch mit dem Besitzer des Lokals kommt. Die besten Bureks, Pides und Cevapcicis findet man noch immer in den Lokalen auf der Ottakringerstraße. Dort wird man herzlichst empfangen und genießt einen Service, wie nirgends anderswo. Es herrscht immer eine familiäre Atmosphäre, die einem manchmal sogar Nachtisch aufs Haus ermöglicht oder einem heißen Cay, der uns im Winter noch einmal schön einheizt. Ob das wohl in einem Nobelrestaurant in der City möglich wäre? Ich denke nicht. Da spielt die Mentalität der grantigen Wiener nicht mit. 

 

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