Wo gibt es die besten syrischen Lokale in Wien Favoriten? Zusammen mit vier meiner syrischen Akademie-Kollegen habe ich mich im zehnten Bezirk auf die Suche gemacht. Hier sind unsere Top 3.

Orientalisches Essen ist nichts Neues für mich. Ich bin mit einer ägyptischen Freundin und dem Essen ihres Vaters aufgewachsen und durch unsere zahlreichen persischen Familienfreunde ist ihre Nationalküche zu meiner Lieblingsküche geworden. Ich habe bis letzten Freitag noch nie syrisches Essen probiert. Um das endlich zu ändern, habe ich mir vier Teilnehmer des Biber Medien- und Journalismuskurses geschnappt. Sie führten mich durch den 10ten um mir ihre persönlichen drei Lieblingsplätze mit syrischem Essen zu zeigen. Nachdem mir gesagt wurde, dass sie sehr kritisch wären, wurde mir bereits eine Weisheit mitgeben: Bei gutem, syrischen Essen darf Knoblauch nicht fehlen. „Gib einem Syrer eine Knoblauch-Creme, und er fühlt sich gleich wie zuhause“, lachte der Besitzer eines Lokals.

Foto: Ayham Youssef

Zeno – Konkurrent der Dönerstände

Das Zeno im zehnten Bezirk ist unser erster Stopp. Bilal brieft mich, noch bevor wir dort angekommen. Er erzählt mir, dass das Zeno ein Imbiss ist und er den Besitzer kennt. Ich bin anfangs noch etwas skeptisch. Ein Imbiss? Schnell wird klar, dass es mehr einem Restaurant ähnelt. Als Erstes wird mir Shawarma aufgetischt. Die Jungs nennen es spaßhalber das syrische Kebab. Ich komme mit dem Inhaber ins Gespräch, einem jungen Mann mit abgeschlossenem BWL-Studium. Als ich ihn aus Interesse frage, wie sein Klientel so aussieht, antwortet er: „Etwa 65 Prozent der Leute sind Ausländer.“ Er hat das Zeno vor etwa einem Jahr mit einem Freund eröffnet, um syrischen Flüchtlingen ein Stück Heimat zu bringen. Deshalb muss er auch alles frisch kochen und kann es sich nicht leisten, Tiefkühlware aufzutischen. „Wenn unsere syrischen Gäste herkommen und wir ihnen nicht nur frisches Fleisch und Essen geben, würden sie gar nicht mehr kommen“, erklärt er mir.

Wo? Senefeldergasse 14

Öffnungszeiten?  Montag geschlossen

                            Dienstag – Sonntag : 11:00 – 22:30 Uhr

Foto: Ayham Youssef

Nostalgie im Hum Yum

Etwas versteckter im Zehnten, in der Columbusgasse 61, liegt das Hum Yum. Es ist ein gutbesuchter, großer Raum. Ein Fernseher und passende Lautsprecher lassen uns die Dramen in den arabischen Musikvideos mitverfolgen. Man kann den Köchen dabei zusehen, wie sie das Essen zubereiten, auf einem Spieß machen Grillhühner ihre Runden. Hier teilen wir uns die syrische Antwort auf Pizza und zusätzlich einen Teller mit verschiedenen Hummusarten. Die Pizza ist tatsächlich etwas anders als die, die ich kenne. Der Teigt ist dünner und statt Tomatensoße ist der Boden mit Fleisch bedeckt. Ich mache es den Jungs nach und faltete mein ungewöhnlich großes Stück. Wie bei dem Wort „Pizza“ auch, kommt jetzt nichts Neues auf mich zu – trotzdem ist es lecker.

Wo? Columbusgasse 61

Öffnungszeiten? Montag – Sonntag: 11:00 – 23:00 Uhr

Foto: Ayham Youssef

Gekocht wie zuhause – Abu Nawas

Das Abu Nawas in der Laxenburger Straße 14 ist nicht nur ein syrisches Restaurant. Dort bekommt man diverses arabisches Essen, neben klassisch syrischen Speisen beispielsweise auch irakische Spezialitäten. Zuerst können wir uns lange nicht entscheiden. Manche Sachen haben wir schon probiert, Falafel habe ich schon zu oft gegessen. Netterweise hilft uns einer der Angestellten aus und nimmt uns kurzerhand die Wahl ab: Wir bekommen von allem ein bisschen und jedes einzelne Gericht schmeckt, als hätte es Mama zuhause gekocht. Das Restaurant ist auf jeden Fall eine neue persönliche Empfehlung von mir. Wer gerne mal unterschiedliche, orientalische Mahlzeiten probieren will, kommt dort mit passender arabischer Musik im Hintergrund auf seinen Geschmack.

Wo? Laxenburger Straße 14

Öffnungszeiten? Montag – Sonntag: 11:00 – 23:00 Uhr