Film-Verlosung: „Private Revolutions“

13. Februar 2015

prjwa_sharbatabdallah3.jpg

Private Revolutions Film
© Daniela Praher Filmproduktion

Die Dokumentation „Private Revolutions“ portraitiert und begleitet vier unterschiedliche Frauen bei ihrer persönlichen Revolution während des arabischen Frühlings in Ägypten. Die österreichische Regisseurin Alexandra Schneider gibt in ihrem Film Frauen eine Stimme, die sonst nicht gehört wird.

Der arabische Frühling hat den ägyptischen Tahrir Platz in Kairo erreicht. Vier Frauen setzen sich für ihre Ideale ein und durch:

Sharbat

„Mama, ich werde dich wirklich hassen, wenn du alleine zur Demonstration gehst und stirbst. Ohne mich,“ sagt Sharbat´s jüngster Sohn und geht mit auf den Tahrir Platz. Mit Schutzbrille und Gasmaske, falls sie mit Tränengas beschossen werden. Sharbat ist verheiratet und hat drei Kinder. Ihr Ehemann will nichts von ihrem Einsatz bei den Demonstrationen wissen und sagt: „Nimm die Kinder mit dir. Wenn du stirbst, sterbt ihr alle gemeinsam und ich lebe ein ruhiges Leben.“ Also macht sich Sharbat alleine auf. Verhüllt und entschlossen.

Fatema

Im November 2011 soll in Kairo gewählt werden. Fatema macht Wahlpropaganda für die Muslimbrüder. Sie ist studierte Politikwissenschaftlerin, verheiratet, 3 Söhne. Morgens bringt sie die Kinder weg, arbeitet von 10 bis 13 Uhr, danach bereitet sie das Essen zu. Bevor der Mann nach Hause kommt, ruft er an, damit sie sich für ihn herrichten kann – make-up und so. Am Nachmittag spielt sie mit den Kindern bis sie um 21 Uhr zu Bett gehen. Von da an hat Fatema bis Mitternacht Zeit für sich, außer sie hat die Arbeit vom Vormittag nicht zu Ende bringen können. Nachdem der Muslimbruder Mohammad Morsi am 30. Juni 2012 zum Präsidenten ernannt wurde, ist Fatema für die Regisseurin Alexandra Schneider nicht mehr zu erreichen.

Amani

„Girls Only“ heißt der Radiosender, den Amani alleine auf die Beine gestellt hat und betreibt. 5 Millionen Menschen kann sie zu ihren Zuhörern zählen. Für diesen Erfolg wird sie zu TV-Talkshows eingeladen, aber auch angefeindet. Regelmäßig stehen fremde Männer vor ihrer Tür und fragen: „Was machst du hier? Worüber sprichst du im Radio? Wieso hast du so viele Follower? Hör auf über Sex, Religion und Politik zu sprechen!“ Aber Amani lässt sich nicht einschüchtern und thematisiert sexuelle Gewalt, Unterdrückung und Diskriminierung von Frauen weiter. Nachdem die Muslimbrüder in die Regierung gewählt wurden sieht sich Amani aber vor den Trümmern ihres Senders. Er wurde niedergebrannt.

May

Als ehemalige Bankangestellte will sich May für die Nubier stark machen. Ein Minderheitenvolk am Nil, das sich zwischen dem Nordsudan und südlichen Ägypten erstreckt. „Viele wollen Fremde heiraten, damit sie aus Nubien rauskommen. Die Menschen sehen keine Zukunft hier,“ sagt May bei einer Präsentationsveranstaltung für das Kulturzentrum, das sie für die Nubier eröffnen will. Sie will das Band zwischen dem Land Nubien und den nubischen Bewohnern wieder stärken. Nicht zuletzt weil sie selbst Nubierin ist. Als wäre das nicht schon schwierig genug, ist May mit ihren 25 Jahren noch unverheiratet. Viel zu alt, bekommt sie oft zu hören.

 

„Wir kämpfen nicht nur für eine Veränderungen auf den Straßen Ägyptens. Wir kämpfen auch für eine Veränderung in den Familien!“ - Sharbat.

Die Regisseurin Alexandra Schneider schafft mit ihrer Dokumentation „Private Revolutions“ ein Bild von Frauen, das sich weder in unseren noch in den ägyptischen Medien zeigt. Muslimische Kämpferinnen, die für sich und ihre weibliche Freiheit aufstehen, trotz aller Hindernisse. Sehr sehenswert!

Private Revolutions ab 13. Februar im Kino!

Biber verlost 2x2 Tickets für die Vorführung am Valentinstag!

Wann: 14. Februar 2015, 18:30 Uhr

Wo: Votivkino, Währinger Straße 12, 1090 Wien

 

Blogkategorie: 

Das könnte dich auch interessieren

Foto: Zoe Opratko
Zum Abschied gibt es kein Trompeten­...
Foto: Marko Mestrović
Ob Hijabi-Style, koschere Perücken oder...
Foto: Marko Mestrović
Nicht über die Communitys zu sprechen,...

Anmelden & Mitreden

4 + 1 =
Bitte löse die Rechnung