Der bosnische Musiker und Filmkomponist Goran Bregović kommt mit seiner „Wedding & Funeral Band“ ins Wiener Konzerthaus.

Am 16. November gibt der bosnische Filmkomponist Musik aus seinem Album „Three Letters from Sarajevo“ (2017) zum Besten. Dabei fehlt natürlich nicht sein unverkennbarer Mix aus traditioneller Balkan-, und Romamusik, spanischen Klängen, und Rock. Für Bregović, der in Sarajevo – nach eigenen Angaben – zwischen dem Läuten der Kirchenglocken und dem Gebetsruf des Muezzins aufgewachsen ist, kommt alle Musik stets aus der Tradition. Der Name „Wedding & Funeral Band“ mag zwar auf Anhieb etwas makaber klingen, angesichts des feierlichen Elans der Stücke – doch die Bezeichnung geht auf einen Brauch am Balkan zurück. Nach Beerdigungen pflegt man im Haus des Verstorbenen zusammenzukommen, zu essen, und dessen Lieblingsmusik zu hören.

Legendärer Bandgründer von „Bijelo Dugme“

Zu großer Bekanntheit ist Goran Bregović im Jugoslawien der Tito-Ära gekommen als Gründer und Gitarrist der Rockband „Bijelo Dugme“ (dt. weißer Knopf). Insgesamt hat die Band zwölf Alben produziert, die millionenfach verkauft wurden und genoss große Beliebtheit im sozialistischen Milieu. Die Band verließ Bregović ein paar Jahre vor dem Zusammenfall Jugoslawiens – bis heute bezeichnet er sich als Jugoslawen, und nichts anderes.

Goran Bregović (C) Lukas Beck

Vom Rockstar zum Filmkomponisten

In den späten 80er Jahren gewann der bekannte bosnische Regisseur Emir Kusturica Goran Bregovic als Filmkomponisten für „Die Zeit der Zigeuner“ (1988). Für Bregović war diese Zusammenarbeit ein großer musikalischer Entwicklungsschritt, nachdem er sich eingängiger mit Romamusik beschäftigte. Weitere Filmmusik wurde für „Arizona Dream“ (1993) mit Johnny Depp, Faye Dunaway und Vincent Gallo, und „Underground“ (1995) geschaffen. Durch seinen Erfolg als Filmkomponist wird Goran Bregović nicht nur von ex-jugoslawischen Fans gefeiert, sondern ist ein weltweit bekannter Star.

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