Hunger, Krieg und schlechtes Klima: Ein Botschafter für die Jugend

13. Dezember 2015

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Ahmad Alhendawi
UN Photo/ Eskinder Debebe

Die Klimakonferenz in Paris brachte am 12. Dezember 2015 ein weltweites Klimaabkommen aller 195 Staaten. Das Abkommen sieht die Verpflichtung der Weltgemeinschaft vor, die globale Erderwärmung zumindest auf zwei Grad Celsius zu begrenzen.  Bereits im September diesen Jahres beschlossen die Vereinten Nationen 17 Ziele bis 2030 zur zukunftsfähigen Entwicklung. Die Agenda ist ein Aktionsplan für Menschen, unseren Planeten und Prosperität, der auch den globalen Frieden und mehr Freiheit sichern soll, so die Vereinten Nationen. Die verhandelten Abkommen und Ziele werden zukunftsweisend sein, sowohl ihre Einhaltung als auch ihre Nichtumsetzung werden bedeutende Folgen für die kommenden Generationen und uns Junge haben. 

Biber sprach im Vorfeld des Welt-Klimagipfels mit Ahmad Alhendawi, Generalsekretär und Gesandter der Jugend  bei den Vereinten Nationen. Der gebürtige Jordanier will der Jugend eine Stimme geben und ihre Anliegen auf die Agenda der globalen, internationalen Organisation setzen.  

Biber: Sie sind Advokat der jungen Weltenbürger bei den Vereinten Nationen. Was sind Ihre persönlichen Zielsetzungen?

Ahmad Alhendawi: Zum ersten Mal in der Geschichte der Vereinten Nationen (UN) gibt es einen Botschafter der Jugend. Die Hälfte der Weltbevölkerung ist unter 25 Jahre alt. Die UN ist daher in der Pflicht sich auch den Nöten und Themen der Jugend zu widmen. Ich versuche die Programme der UN auszubauen, das heißt ich will mehr Partizipation der Jugend. Das Resultat sollte sein, dass wir der Jugend mehr Anerkennung geben und sie dazu befähigen, die neuen Entwicklungsziele bis 2030* mitumzusetzen.

Ist das auch der spannendste Teil Ihrer Arbeit?

In der UN zu arbeiten ist einzigartig. Es hat die Menschheit Jahrhunderte gekostet zu erkennen, dass wir eine Organisation brauchen, die uns alle an einen Tisch bringt, um unsere Verschiedenheiten zu klären. Erst seit 70 Jahren haben wir das erkannt.

Seit ich in der UN arbeite sehe ich Dinge anders. Ich habe verstanden, wie wichtig es ist, länderübergreifende Konsenslösungen in die Wege zu leiten. Damit können wir auch das Leid der Menschen in Konflikten und desaströsen Lebenslagen mindern. Meine Arbeit umschließt eigentlich einen holistischen Blickwinkel. Die Jugend dieser Welt ist von Armut, von Kriegen und Konflikten, von den Auswirkungen des Konsums, von Arbeitslosigkeit, von Hunger und vielem mehr betroffen. Ich, als Botschafter der Jugend, muss mich um all diese Themen kümmern.

Sie sind Verhandlungspartner am Weltklimagipfel in Paris. Wie wirkt sich die Erderwärmung auf die Jugend aus?

Der Klimawandel betrifft einzelne Menschen, Kommunen und ganze Länder. Natürlich bedroht er auch die Lebensgrundlage vieler junger Menschen auf der ganzen Welt.  Wir müssen nicht mehr diskutieren, ob es den Klimawandel wirklich gibt. 99% aller Wissenschaftler sind sich einig, dass die Erderwärmung fatale Folgen haben wird. Die Frage stellt sich daher, wie wir handeln werden. Organisationen, die Wirtschaft und Einzelpersonen müssen nachhaltiger handeln. Der Klimagipfel in Paris ist dafür unsere letzte Chance.

*Entwicklungsziele bis 2030

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