Ich bin in Sims 4 gestorben..

26. November 2017

..und weiss nicht wie ich mich fühle. Da investierst du echt Zeit, um deinen Sim bestmöglich auf das virtuelle Leben vorzubereiten, und das Spiel tötet dich einfach. WTF?!

Am ehesten bin ich verärgert. Oder ist das nur die erste Phase der Trauer? Für dieses Review habe ich meinen eigenen Sim erschaffen: Adam war ein Geek, kannte sich mit Elektronik aus und war eigentlich auf dem Weg, ein technisches Genie zu werden. Doch ein kaputter Fernseher versetzte ihm einen tödlichen Schlag und beendete eine vielversprechende Karriere.

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Foto: EA

Emotionen pur!

Sims 4 ist schwer einzuordnen. Das Spiel ist eine Mischung aus Management-, Aufbau- und Rollenspiel, die seit 17 Jahren ihre Fangemeinde hat. In der "Lebenssimulation" übernehmen wir einen Sim oder eine ganze Sim Familie und steuern ihre Geschicke: welchen Beruf sie ausüben, mit wem sie eine Romanze beginnen und wie ihre Häuser und Gärten eingerichtet sind.

Was lange währt ...

Lange hat es gedauert, bis auch Konsolenspieler in den Genuss dieser Simulation kommen konnten. Ganze 3 Jahre sind vergangen, bis Hersteller Maxis entdeckt hat, dass es Konsolenspieler auf der Welt gibt - die PC und Mac-Version ist bereits seit 2013 erhältlich. Na gut, dieser Vorwurf ist nicht ganz wahr. Schon auf der Playstation 2 war Sims 2 erhältlich. Leider ist die Steuerung mit dem Controller immernoch umständlich. viele Menüs, die auf dem PC leicht mit der Maus zu bedienen sind,  sind eine Challenge mit dem Controller.

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Foto: EA

Grundsätzlich hat sich am Spielprinzip nicht geändert: wir legen bestimmte Persönlichkeitsstrukturen fest, legen Talente und Interessen an und versuchen diesen im Spiel zu entsprechen. In Jobs verdienen wir Sim-Taler die wir für Einrichtungsgegenstände ausgeben können - unser Sim hat schließlich auch Träume und Wünsche. Ein neuer Supercomputer oder eine gemütliche Couch müssen finanziert werden. Doch die Sims haben nicht nur materielle Wünsche: Beziehungen (außer man ist ein Einsiedler) müssen gepflegt, Freunde gewonnen und die große Liebe muss erlobert werden.

Die Autonomie der Sims ist steuerbar: Bedürfnisse manuell zu kontrollieren ist eine Heidenarbeit, aber wir können unseren digitalen Spielfiguren erlauben, selbstständig kochen und aufs Klo zu gehen.

New Player

Eine ganz andere, neue Entwicklung findet in meinem realen Leben statt: meine Freundin, die bisher die Konsole höchstens als Mediaplayer verwendet hat, spielt. Sims 4 überbrückt also eine kulturell-technische-Interessenbarriere auch auf Gender-Niveau. Nicht falsch verstehen; nicht alle weiblichen Spieler möchten nur ausschließlich gewaltlose Lebenssimulationen spielen. Dennoch habe ich das Gefühl, dass  diese Zielgruppe, die mit Mario und Monkey Island aufgewachen ist, nicht literweise Pixelblut am Bildschirm für gute Unterhaltung braucht.

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Foto: EA

Ein gemeinsames Spiel

Multiplayer im klassischen Sinn hat Sims 4 nicht. Aber eine interessante Art ist das gemeinsame Spiel: einfach Controller tauschen und das Spiel gewinnt eine neue Dimension: was macht der Partner mit deinem Sim, wenn er/sie die ultimative Macht besitzt?

Fazit

Sims 4 füllt eine Nische in der sonst action- und waffengeladenen Welt der Konsolen. Schade, dass zumindest auf der Playstation keine Maus als Controller erlaubt ist - das würde das Spielgeschehen deutlich vereinfachen und flüssiger machen. Notfalls würde auch ein Support für das Touchpad reichen. Trotz  dieser kleinen Schwäche macht Sims 4 Spaß - nicht nur für Actionhelden.  Außer, sie erschaffen sich selbst und werden vom Spiel getötet.

 

 

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