Katy Perry statt Rainhard Fendrich
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Dass ich das noch erleben darf. Die österreichischen Fußballer qualifizieren sich als Gruppenerster für die EM 2016 in Frankreich.
Vor allem die Art und Weise hat mir imponiert und mich zu einem Fan dieser Mannschaft gemacht. Gut organisiert, spielerisch stark (erstaunlich, wenn man bedenkt, dass in dieser Mannschaft Antifußballer wie Roman Wallner oder Stefan Maierhofer vor nicht allzu langer Zeit als große Hoffnungsträger galten) und mannschaftlich geschlossen.
Selbst Legenden wie Polster, Herzog, Ogris gelang dieses Kunststück nicht. Auch Krankl oder Prohaska spielten und trainierten vergeblich. Am Ende gab es nur hängende Köpfe, angestauten Frust und die Zuschauerrolle bei der EM.
Das ist alles Geschichte! Bierduschen bei knappen 3 Grad - das haben sich die Burschen verdient, genauso wie der Koch, Physiotherapeut oder der Schweizer Erfolgsbringer Marcel Koller, die nach dem Spiel vom ausverkauften Stadion bejubelt wurden.
Schöne Geste des ÖFB mit einem kleinen Wermutstropfen. Ich verstehe schon, dass die Spiele der Nationalmannschaft unweigerlich einen patriotischen Beigeschmack haben. Aber in der Minute des größten Triumphs den Oldie "I am from Austria" abzuspielen, war etwas altbacken. Die jungen Kicker wie Alaba, Arnautovic, Dragovic oder Junuzovic sind gewiss gute Patrioten, aber sie werden eher Katy Perry, Rihanna oder Klangkarussell in ihrem Sportwagen hören. Der Fendrich gehört zur Polster/Ogris-Epoche und wir wissen, wie erfolgreich die war.
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