Männlichkeit und Feminismus. „Das geht?“

08. Juni 2018

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Gleichberechtigung Feminismus
Foto: Adam Marcucci on Unsplash

Wieso ich Feminist bin.

Von Kristjan Morina

Männer sind Opfer von Sexismus und Geschlechterrollen. Vom Mann wird erwartet männlich zu sein und Stärke zu zeigen. Man(n) soll bloß nicht weich sein. Der Bilderbuchmann ist mutig und hat eisenharte Eier in der Hose. Ein Mann ist dafür verantwortlich (s)eine Familie zu ernähren. Das war vielleicht früher in der feministischen Steinzeit so, aber die Realität sieht heute anders aus.

Frauen nehmen in feministischen Themen den Fokus ein. Wo bleibt aber hier die Rolle des Mannes? Es gibt sie nicht. Frauen sind es, die Feminismus brauchen, nicht Männer. Männer und Feminismus? Pfui. Der springende Punkt: Eben nicht, denn Männer benötigen Feminismus genauso. Männer brauchen Feminismus, damit sie nicht dem gesellschaftlichen Druck verfallen. Er ist wichtig um ihnen mehr individuelle Freiheit zu geben. Dem Mann ist es dadurch möglich sich etwas mehr von gesellschaftlichen Konstrukten zu emanzipieren. Dieses Sorgenkind sollte im Feminismus nicht vernachlässigt werden.

Bullshit-System

Frauen werden in der Werbung und in Medien stärker als Männer sexualisiert. Von Frauen verlangt die Gesellschaft zu kochen und den Haushalt zu schmeißen und einem optimalen Bild zu entsprechen. Pipifax. Gender-Rollen sind Gift für diese Gesellschaft. Als Mann werde ich belächelt, weil ich Feminist bin. „Du bist ein Mann. Du musst auf der Seite der Männer stehen“, höre ich zu oft. Dabei unterstütze ich einfach Menschenrechte. Als Mensch fällt es mir in erster Linie schwer diesem männlichen Ideal zu entsprechen. Mit dreizehn Jahren wurde ich von Klassenkameraden, aber auch von meiner Familie als schwul bezeichnet. Heute ist mir das egal. Als kleiner Bub war es das aber nicht.

Nun mal ehrlich: Was ist eigentlich Männlichkeit und was ist Weiblichkeit? Beide sind schließlich nur gesellschaftliche Konstrukte. Verhaltensmuster, die nicht angeboren sind, sondern erst erlernt werden. Rosa und Blau sind Farben. Sie besitzen kein Geschlecht und trotzdem werden sie Geschlechtern zugeschrieben. Die Sexismus-Maschinerie ist aber voll im Gange. Wir werden beworfen mit vorgekauten Lebensweisen. Dabei sind wir Menschen viel mehr, als nur unser Geschlecht. Alte Wertvorstellungen haben keinen Platz in einer offenen, individuellen Gesellschaft. 

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