Schüsse auf Moschee - antimuslimischer Rassismus reißt nicht ab
20220124_pd4918.hr_c_johannes_stein_dpa_picturedesk.com_.jpg

Am Sonntag soll ein 55-jähriger Mann in Halle (Sachsen-Anhalt) mit seinem Luftgewehr auf eine Moschee geschossen haben. Zur Zeit des Mittagsgebets sollen sich laut Polizei rund 100 Menschen im Gebetshaus aufgehalten haben. Zeugen sollen einen Mann beobachtet haben, der aus dem gegenüberliegenden Wohnhaus die Schüsse abgegeben haben soll. Er sei nicht vorbestraft und auch nicht mit politisch motivierten Taten in Erscheinung getreten, so die Behörden. Verletzt wurde bei dem Zwischenfall niemand.
Der Zentralrat der Muslime in Deutschland verurteilte die Tat, bedankte sich bei der Polizei und wies daraufhin, dass das der dritte Anschlag auf die Moschee in den letzten sechs Jahren sei. Im Februar und Juni 2018 wurden tatsächlich an der selben Stelle drei Syrer verletzt, so die Süddeutsche Zeitung. Festgenommen wurde damals niemand, die Polizei hegte allerdings den Verdacht, die Schüsse würden aus einem der anliegenden Plattenbauten kommen.

Auch in Österreich gibt es in letzter Zeit einen spürbaren Anstieg an muslimfeindlichen Handlungen. Die eigens dafür ins Leben gerufene „Dokustelle für Islamfeindlichkeit und antimuslimischen Rassismus“ zählte im Jahr 2020 1402 gemeldeter Fälle. Das ist ein Anstieg um 33,4%. Vor allem nach dem Terroranschlag am Schwedenplatz häuften sich die Fälle von antimuslimischem Rassismus. Dabei sind bei über ¾ der Zwischenfälle die Täter männlich und die Opfer weiblich.
Falls du selbst Zeuge oder gar Opfer eines Überfalls geworden bist, wende dich an die Dokustelle hier.
Blogkategorie: