Neudefinition: Schönheit

30. August 2018

removement_banner.jpg

Removement
Foto: Mona Abdel-Baky (Removement)

Das Kunst – und Filmprojekt Removement strebt das Ende von verzerrten Schönheitsidealen an. Der fertige Filmstreifen soll zum nachdenken anregen und die Schönheitsnorm entlarven.

Frauen soll es selbst erlaubt sein zu entscheiden, was sie als schön empfinden. „Die ganze Industrie, die um Schönheitsideale aufgebaut ist, möchte etwas verkaufen. Auch wenn man dem Ideal entspricht kann man diesem niemals genügen“, sagt die Initiatorin Agnes. Dass Medien an diesem verzerrten Bild beitragen, ist für das zweiköpfige Power-Team Agnes und Mona klar. „Wir wollen die Norm entlarven, die Schönheit definiert“, sagt sie weiter. Ihr nach gibt es den Typ Frau - nur weiß keiner woher dieser Typ eigentlich herkommt. „Kein Mensch ist nicht gut genug. Kein Mensch ist nicht schön genug“, heißt die Devise hinter dem jungen Projekt. Schönheit hat nur mit Standards zu tun, die Menschen selbst akzeptieren, heißt es weiter auf der offiziellen Homepage. Es wird Zeit für eine Bewegung, ein Umdenken. Bye-Bye zu falschen Schönheitsidealen.

Removement
Foto: Mona Abdel-Baky (Removement)

Mona und Agnes sind die dynamischen Frauen hinter Removement. Kennengelernt haben sie sich bei Proben für ein antikapitalistisches Theaterstück vor drei Jahren. „Mona ist einfach nur toll“, schwärmt Agnes über ihre Kollegin, die für die Film und die Fotoaufnahmen zuständig ist. Agnes ist der kreative Kopf dahinter. Von ihr kam die ganze Idee, nachdem sie die Dokumentation „Embrace – Du bist schön“ sah.

Removement #15 - Ayra from Removement on Vimeo.

Für das Projekt wurden etwa 33 Frauen befragt. Kurze Einblicke davon könnt ihr auf der offiziellen Facebook Seite sowie auf der Homepage anschauen. Im Frühjahr 2019 soll schließlich die Dokumentation „Removement – The Movie“ veröffentlicht werden. Der fertige Film soll sich jedoch von den Interviewausschnitten unterscheiden, da die bereits veröffentlichten Ausschnitte nur eine Kostprobe darstellen sollen. Wer sich nun fragt, wo denn die Männer in dem Projekt abgeblieben sind, kann ich beruhigen. Ein Removement 2.0 mit Männern ist gerade in der Findungsphase, auch wenn es sich hierbei nur um einen Funken handelt, der bald zünden könnte.  Die Frage was Menschen wirklich schön macht, möchte Agnes im Film thematisieren. „Wir wollen Menschen zum Nachdenken und hinterfragen anregen.“ Gefördert wird das Projekt von Cash for Culture, einem Förderprogramm der Basis Kultur Wien.

biber: Warum wurde Removement ins Leben gerufen?

Agnes/ Removement: Frauen sollen selber entscheiden, was Schönheit bedeutet. Man wird durch den ständigen Einfluss von Medien sehr manipuliert. Ich habe vor einiger Zeit verstanden, dass diese ganze Industrie, die um Schönheitsideale aufgebaut ist, etwas verkaufen will. Du kannst - auch wenn du dem Ideal entsprichst - niemals genügen. Selbst wenn du ihm genügen solltest, glaubst du weiterhin, diesem Ideal nicht zu genügen. Mit dem Projekt soll Frauen gezeigt werden, dass sie selbst aussuchen können was schön ist.

Wollt ihr auch Männer hinzufügen?

Gerade nicht. Das Ganze steht in Verbindung mit dem Film „Removement – The Movie“, den wir gerade drehen. Als wir begonnen haben, wollte ich nur mit Frauen sprechen. Frauen werden viel stärker objektiviert, als Männer. Aus diesem Grund war es viel notwendiger mit Frauen zu sprechen, da Frauen viel öfter sexualisiert werden. Der Wert einer Frau wird mehr danach gemessen wie sie aussieht.

Wie leiden Frauen unter dem Medieneinfluss?

Ich kenne viele Frauen, die Instagram gelöscht haben, da sie sich die ganze Zeit mit Instagram-Models verglichen haben. Ich hoffe das Projekt erreicht auch junge Mädchen. Soziale Medien nicht zu hinterfragen ist gefährlich. Man darf sein Leben nicht mit einem Instagram-Leben vergleichen.

Wann wird der Film veröffentlicht?

Ein Datum gibt es noch nicht, aber er sollte Ende März 2019 fertig sein. Die Website wird wöchentlich neu erweitert. Was ich mit dem Film möchte, ist die Norm entlarven. Ich möchte zeigen, was Menschen wirklich schön macht und dadurch Menschen zum Nachdenken anregen.

Für mehr Informationen könnt ihr die offizielle Webseite von Removement besuchen, oder ihnen auf Instagram und Facebook folgen.

 

 

Blogkategorie: 

Das könnte dich auch interessieren

Foto: Zoe Opratko
Zum Abschied gibt es kein Trompeten­...
Foto: Marko Mestrović
Ob Hijabi-Style, koschere Perücken oder...
Foto: Marko Mestrović
Nicht über die Communitys zu sprechen,...

Anmelden & Mitreden

6 + 13 =
Bitte löse die Rechnung