„Opa, was ist ein Schneemann?“ – Der Klimastreik in Wien

15. März 2019

Greta Thunberg macht es vor – junge Menschen auf der ganzen Welt machen es ihr nach: Sich für Klimaschutz einzusetzen, ist heutzutage auch bei Jugendlichen cool. Das wurde beim heutigen Klimastreik in der Wiener Innenstadt nochmal deutlich.

„Wir sind hier!“

Weltweit wurde heute gegen den Klimawandel und die Klimapolitik demonstriert. Auch in Wien. Junge Leute aus ganz Wien und Umgebung haben sich bei der von Fridays for Future initiierten Veranstaltung dafür am Heldenplatz versammelt. Darunter Tabea mit ihren Klassenkameraden. Wenn es nach ihren Lehrern gehen würde, dann wären sie heute nicht anwesend, doch das hat sie nicht davon abgehalten. Tabeas Eltern aber wüssten Bescheid und finden das „ziemlich cool“. Die strahlenden Augen der 15-Jährigen Schülerin sind schnell ersichtlich, denn sie ist überzeugt von dem was sie außerhalb der Schulzeit macht und trägt es offen nach außen. „Im Unterricht wird uns Vieles beigebracht, was wir nie wieder im Leben brauchen werden. Diesen Planeten brauchen wir aber das ganze Leben, und unsere Kinder brauchen diesen Planeten, und deren Kinder. Ich finde es auf keinen Fall gerechtfertigt zu sagen, dass Bildung in diesem Moment wichtiger ist. Weil jetzt stehen wir hier am Heldenplatz, schreien was wir denken und sagen unsere Meinung. Das ist viel wichtiger.“, äußert Tabea.

Tabea (15) 3.v.l. mit ihren KlassenkollegInnen
Tabea (15) 3.v.l. mit ihren KlassenkollegInnen

„Wir sind laut!“

„Die heutige Jugend glaube ich, besitzt nicht mehr diese Mentalität zu denken, dass aus dem Nichts alles besser wird“ erklärt Marlene, eine Studentin, die auch bei der Demo ist.  Sie selbst möchte nicht zu den Personen gehören, die anderen Menschen, Tieren oder Pflanzen den Lebensraum absprechen, nur weil es ihr hier in Europa gut geht.

Auch Johanna (21) hat sich heute freigenommen und ist schon fast am Heldenplatz angekommen. Die Uni oder Schule zu schwänzen findet die 21-Jährige auf Grund des Anlasses in Ordnung: „Dadurch dass sich die Jugend dermaßen engagiert, sieht man ja das die Bildung gefruchtet hat. Man sorgt sich eben um die eigene Zukunft!“

Marlene (24) macht sich auf den Weg zum Heldenplatz
Marlene (24) macht sich auf den Weg zum Heldenplatz

„Weil man uns die Zukunft klaut!“

Engagierte Jungendliche findet man hier reichlich. Wie die 14-Jährige Schülerin Nora. Sie hat den heutigen Streik in der Schule angesprochen und konnte erreichen, dass zumindest einem Teil ihres Jahrgangs die Beteiligung am Streik erlaubt wurde. Auch Samuel verteilte mit seinen Freunden Flyer am Pausenhof um sich für das Thema Klima-Wandel einzusetzen. Der 17-Jährige strahlt übers ganze Gesicht, voller Zufriedenheit so viele junge Leute zu erblicken.

Samuel (17) engagiert sich für den Klima-Wandel
Samuel (17) engagiert sich für den Klima-Wandel

 Sie erheben das Wort, weil jetzt die Zeit reif ist. Sie erheben das Wort für sich selbst, ihre Nächsten und ihre Nachkommenden und das während der Schulzeit. Damit sie von ihren Enkelkindern später nicht gefragt werden „Opa, was ist denn ein Schneemann?“

Hannah (19) hatte Spaß beim Basteln ihres Schildes
Hannah (19) hatte Spaß beim Basteln ihres Schildes
Infobox: 
Beim Klimastreik am 15. März waren mehr als 10.000 Teilnehmer alleine in Wien anwesend
Der Streik wurde organisiert von „Fridays for future"
 

 

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Kommentare

 

Die Klimaretterin Greta Thunberg hat es geschafft, weltweit Schüler mit dem gleichen Ansinnen auf die Strassen zu schicken. Diese Schüler sollten sich aber eher dafür einsetzen, dass sie nicht tagtäglich von ihren Eltern in grossmotorigen SUV‘ s zur Schule gebracht und auch wieder abgeholt werden…

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