Neue Saualm in Bad Gastein: "Das ist eine riesige Schweinerei"

18. November 2015

Sie sind vielleicht Österreichs "glücklichste" Flüchtlinge. Jene 32 Männer, die seit dem Frühjahr in dem Mitarbeiter-Haus "Laura" von Hotelier und NEOS-Abgeordnetem Sepp Schellhorn leben. Der Unternehmer und seine Helfer organisierten in Bad Gastein nicht nur Unterkunft und Verpflegung, sondern sorgten auch für Ausbildung und Beschäftigung der Flüchtlinge. Das "best practice"-Beispiel entzückte Journalisten wie Flüchtlinge gleichermaßen - nur der Bürgermeister rannte Sturm gegen das Projekt. 

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Weil es aber einfach zu schön wäre, wenn einfach mal etwas super laufen würde, dreht jetzt der Bürgermeister von Bad Gastein, Gerhard Steinbauer, das Projekt tatsächlich ab. Grund: Es wäre ihm vom Salzburger Landeshauptmann Haslauer versprochen worden, dass die Flüchtinge im Herbst "weg" seien. Tatsächlich will das Land Salzburg den Vertrag mit Schellhorn nicht mehr verlängern. Mit  Unterstützung des Industriellen Hans-Peter Haselsteiner kündigte Schellhorn heute an, das Land Salzburg wegen Nicht-Verlängerung seiner Flüchtlingsunterkunft zu klagen. Es sei eine Art "Bürgerpflicht", sich gegen "kleinliche" Politik aufzulehnen.

Das Argument von Bürgermeister Steinbauer, die Gemeinde erfülle mit 60 Flüchtlingen ohnehin bereits die Quote, lässt Haselsteiner so nicht stehen. Wer sich einmal dieses jämmerliche Quartier jener 60 Asylwerber weit weg vom Ort Gastein am Rande der Tauernschleuse angesehen hätte, der wüsste, dass dies dort "eine riesige Schweinerei" sei. Das desolate Quartier und die trostlose Gegend am Eingang des Eisenbahntunnels sei "die Saualm mal zwei", wo einst der verstorbene Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider "seine" Flüchtlinge unterbringen ließ. Haselsteiner zur tristen Lage: "Wenn sich dort Radikalismus breit macht, würde es mich nicht wundern."

 

 

 

 

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