Schlecht bezahlte HeldInnen

10. April 2020

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© SPAR/Markus Wache

Die sogenannten "Corona-HeldInnen" riskieren für uns tagtäglich ihre Gesundheit, dabei befinden sich viele von ihnen in den am schlechtesten bezahlten Berufsgruppen. Applaus reicht da nicht aus.

Es sind die LagerarbeiterInnen, die Reinigungskräfte, die KassiererInnen, das Pflegepersonal, die ErntehelferInnen und viele andere Berufstätige, die gerade unser System erhalten und das Land vor dem Zusammenbruch bewahren. Sie schlichten Regale, stellen Pakete zu, lenken den Bus, versorgen die Kranken - und setzen sich dabei tagtäglich jener Gefahr aus, vor der wir uns so dringend schützen müssen. Es sind die sogenannten „Corona-HeldInnen“, die sich zumeist in den am schlechtesten bezahlten Jobs befinden, während die Einkommensstarken im Homeoffice sitzen. Und deshalb reicht ein „Danke“ nicht aus - nicht jetzt und auch nicht, wenn wir Corona überstanden haben. Obwohl Applaus und Lobwellen wertschätzende Gesten sind, bräuchten systemrelevante Berufsgruppen tatsächlich höhere Gehälter für ihre Tätigkeit. Die Wichtigkeit dieser Berufe muss wirtschaftlich und politisch anerkannt werden, die finanzielle Geringschätzung ein Ende nehmen. Daran müssen wir uns erinnern, auch nach dieser Krise. Übrigens: ein großer Teil der „Corona-HeldInnen“ sind Menschen mit Migrationshintergrund. Ihre schwerwiegende Relevanz für dieses Land wird komischerweise in keiner politischen Ansprache erwähnt. Es könnte jedenfalls der Grund dafür sein, warum sich rechte Parteien in letzter Zeit so selten zu Wort melden. Die Schuld an der Krise lässt sich nicht „den anderen“ zuweisen. Und so findet ihre Weltanschauung keinen Platz in der Pandemie. 

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