Solidarität in Zeiten von Corona - Die Initiatorin der #Nachbarschaftschallenge im Interview

12. März 2020

Gestern Abend ging die #Nachbarschaftschallenge viral. Die Wienerin Frederika Ferkova und ihr Freund haben beschlossen, in Zeiten der Corona-Pandemie ihren älteren und immunschwachen NachbarInnen zu helfen – und lösten somit eine Welle der Solidarität aus.

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„Ich bin Veranstalterin und habe demnach sehr viele kulturschaffende Freunde. Als ich von den Maßnahmen, die bei der Pressekonferenz gestern verkündet wurden, gehört habe, war ich sehr getroffen und auch wütend“, so Frederika Ferkova. Kurz darauf ist die 27-Jährige auf den Tweet der Soziologin Natascha Strobl aufmerksam geworden, deren Kind zur Risikogruppe gehört und sie deshalb in Quarantäne bleiben muss.  „Dann bin ich von meinem hohen „unter 30“-Ross runtergekommen und habe darüber nachgedacht, dass in meinem Haus teilweise ältere, alleinstehende Personen wohnen.“ Ferkova und ihr Freund haben daraufhin beschlossen, diesen Menschen Hilfe und Beistand anzubieten. „Wichtig ist auch, dass man persönlich anklopft und zu ihnen hingeht – aber natürlich dabei die 1,5 Meter Sicherheitsabstand dabei bewahrt. Viele ältere Personen sehen sich selbst ja nicht als hilfsbedürftig, dabei brauchen gerade sie momentan unsere Unterstützung.“ Die #Nachbarschaftschallenge wurde seit gestern Abend zigfach auf allen möglichen Social Media Kanälen geteilt und findet immer mehr NachahmerInnen. Ein Anliegen ist Ferkova noch besonders wichtig:

„Studierende, die momentan sowieso nicht die Uni besuchen, könnten in ihren Wohnhäusern alleinstehenden Eltern anbieten, ein paar Stunden auf ihre Kinder aufzupassen. Home Office der Eltern ist auch Office und ist keine Betreuungszeit. Bin mir sicher, dass zwei Stunden mit einem 8-Jährigen basteln niemanden wehtut, aber Eltern sehr viel helfen kann.“

Wie sich die Corona-Situation weiter entwickeln wird, weiß niemand so genau. Was wir als Einzelpersonen aber tun können, ist zusammenzuhalten und mitzuhelfen. Hier der Text zum Ausdrucken und Nachmachen – Wenn ihr könnt, macht bitte mit.

 

 

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Liebe Nachbar_innen!

Sollten sie über 65 sein oder eine Immunkrankheit bzw. geschwächtes Immunsystem haben, möchten wir ( Name - Tür XX) euch unterstützen gesund zu bleiben. Wir gehören nicht zur Risikogruppe und können somit unter die Arme greifen, falls benötigt.

Falls also Erledigungen zu machen sind (Einkauf und sonstige Tätigkeiten in der Öffentlichkeit), freuen wir uns, wenn wir helfen können. Ihr könnt uns einfach ein Zettel bei der Tür lassen, den Briefkasten verwenden, abends anklopfen oder hier anrufen:
+43 XXXXXXXXX

Gemeinsam steht Wien auch eine Pandemie durch <3

Liebe Grüße,
XXXX

 

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