South Park: Die Vergewaltigung des Donald Trump

26. September 2015

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South Park
Facebook Screenshot South Park

Die US-Amerikanische TV Serie  hat bis zur 19ten Staffel gewartet um sich um Donald Trump zu „kümmern“. Aber es geht auch um Fremdenhass, Asylanten und eine politische Horrorvision. Auch für Europa?

South Park ist bekannt für schonungslose und beißende Satire. Viele Celebrities und größere oder kleinere Berühmtheiten mussten schon daran glauben. Kanye West wurde als „schwuler Fisch“ geoutet, U2 Sänger Bono hält in der South Park Fiktion den Rekord für den größten „Haufen“ und auch vor dem Propheten Mohammed wollten die Autoren keinen Halt machen. Keine Zensur und kein Respekt vor nichts und niemanden.

„Gottver#*%$ Migranten“

Ganz klar, dass die selbsternannte „Anarcho“-TV Serie auch vor Donald Trump nicht halt machen würde. Zumal dieser gerade prädestiniert ist für jegliche Satire. „Was wird aus meinem Land?“ heißt sie, die gerade erst erschienene Episode. Es beginnt damit, dass Kyle von Präsident Obama ins Weiße Haus geladen wird, weil er eine flammende Rede über Caitlyn Jenner gehalten hat. Das ist der Vater von Kim Kardashien und die berühmteste Transgenderfrau der USA. Das macht den Lehrer von Kyle, Mr. Garrison stinksauer: „Siehst du es nicht? Das ist es! Das passiert, wenn du Offenheit und Akzeptanz predigst und dann Millionen von gottver#*%$ Migranten über die Grenzen kommen. Und keinen interessiert’s?!. Er redete sich in Rage: „Keinen interessiert’s! Und sie kommen weiter, sie überqueren die Grenzen mit ihren dreckigen Familien, und spielen ihre dumme Musik.“ Doch die Immigranten und Flüchtlinge in South Park sind nicht die Mexikaner, sondern die Kanadier. Die beliebten Sündenböcke in der Serie. Nach der melancholischen Ballade „Was wird aus meinem Land?“ („Where’s my country gone?“) hält er eine Hass-Rede vor seinen xenophoben Gefolgsleuten. „Verdammt, ich verstehe nichts von Politik , den Gesetzen, oder grundlegenden, ideologischen Konzepten, aber verdammt ich verstehe, dass da eine Gruppe von Kanadiern ist und ich werde etwas dagegen unternehmen!“ kündigt Mr. Garrison an, während sein Körper vom Geist des Donald Trump unterwandert wird. Der Chor grölt: „Mach Amerika wieder groß!“ Eine Anspielung auf Trumps „Make America great again“-Kampagne im echten Leben. Mr. Garrisons politischer Slogan gegen die Asylanten und Migranten: „(Peeeeeeep) sie alle zu Tode!“. Er erklärt: „Ich schlage vor wir treiben sie alle zusammen, ziehen ihnen die Hosen aus, und (Peeeeeeep) bis die Lebensgeister sie verlassen. Und wenn alle tot sind, errichten wir eine große Mauer. Wenn sich da noch jemand rüber traut, dann (Peeeeeeep)...“ Auch Donald Trump kam die Idee von einem großen Mauerbau, und auch in Europa zieht man wieder Grenzzäune aus meterlangem Stacheldraht und wenn trotzdem jemand rüber kommt,... . Derbe Sprache und Überspitzung des Problems , für South Park nicht unüblich, doch die Parallelen zur derzeitigen Situation von Migranten und Flüchtlingen ist unübersehbar.

„Blame Canada“

Für die South Park Autoren, Trey Parker und Matt Stone, ist Trump in der Serie jedoch eigentlich der Sohn eines Kanadiers. Aus politischen Gründen fliehen die Kanadier auch nach South Park. Trumps Vater erzählt unter Tränen, dass es zwar zahlreiche Präsidentschaftskandidaten bei den Wahlen in Kanada gab, doch „einer von denen war ein besonderer Idiot und hat das gesagt, was er sich gerade gedacht hat.“ Er erinnert sich, dass dieser unerhörte Sachen gesagt hat, und sie dachten es sei lustig. „Er wurde stärker und irgendwann haben wir gesagt, OK, wer soll denn wirklich Präsident werden?“. Also wurde dieser kanadische Rüpel im fiktiven Kanada Präsident und keinen hat’s gekümmert. Jetzt müssen die Kanadier fliehen. Die Frage wird gestellt: „Wie schlecht kann ein Präsident schon sein?“.

Dann die tragische Wendung, der „böse“ Präsident von Kanada ist eigentlich Donald Trump. Er schießt auf sein kanadisches Volk. Mr. Garrison, der mit seinen Gefolgsleuten weiter gegen die kanadischen Flüchtlinge auf der anderen Seite der Grenze vorgeht, schlägt sich bis ins Herz von Kanada durch und trifft dort auf den Präsidenten Trump. In seinem Büro kämpfen die beiden bis Mr. Garrsion das tut, was er sich geschworen hat mit allen Kanadiern zu tun. (zensiert) Tot und Ende.

Eine Episode über amerikanische Politikverdrossenheit und Fremdenhass mit großer Bezugnahme auf die aktuellen Geschehnisse, vielleicht nicht nur im US-amerikanischen Diskurs. Was machen wir Europäer und wie werden wir wählen? Rechte Parteien am Vormarsch und Stacheldrahtzäune gegen Leid, Verzweiflung und Elend, auch im echten Leben in Europa. 

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