Survival-Guide zum orthodoxen Fasten

25. November 2015

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orthodoxe kirche, fasten
Die Kirche des Heiligen Georg in Smederevo. (Foto: Autorin)

Am 7. Jänner ist orthodoxes Weihnachten, das bedeutet, die Fastenzeit beginnt am 28. November 2015. In der serbischen Orthodoxie gibt es zwei Fixtage, an denen alle fasten: Heiligabend und Karfreitag. Vor diesen beiden Feiertagen gibt es eine Vorlaufzeit von 40 Fasttagen, die optional ist. Durch Verzicht und durch Mäßigen dessen, was wir in unseren Körper aufnehmen, sollen auch negative Gedanken gemäßigt und der Geist befreit werden.

Wie funktioniert orthodoxes Fasten?

Fasten im serbisch-orthodoxen Glauben bedeutet keine tierischen Produkte, außer Fisch zu essen. Eigentlich sehr einfach zu merken. Also kein Fleisch, keine Eier, keine Milchprodukte. Im Prinzip vegan, nur dass Fisch eben erlaubt ist. Es gibt auch zwei verschiedene Arten: das Fasten „auf Wasser“ (nur Gekochtes) und „auf Öl“ (auch Gebratenes).

Ich persönlich faste nur an zwei Tagen und da sieht das Menü bei vielen serbischen Familien so aus: Karpfen und Bohnen. Das ist zwar ua lecker, aber auf Dauer natürlich zach. Wie kann man sich also das lange Fasten etwas gschmackiger machen? Die Antwort: Viel einfacher als früher. Heute hat man nämlich unendlich viele Ersatzprodukte, weil man auf den ganzen veganen Shizzle umsteigen kann. #orthodoxerveganismus wuhu!

Milch: Sojamilch, Reismilch, Mandelmilch

Favorit: POSNA Plazma + Sojamilch (Achtung: Keine normale Plazma nehmen, da ist Milchpulver und Sonstiges drin, generell bei Keksen vorsichtig sein!)

 

Fleisch: Soja, Seitan, geräucherter Tofu…

Favorit: Quinoa-Seitan-Laibchen, UA gut.

Achtet darauf, dass ihr Fleisch nicht nur durch Kohlehydrate ersetzt. Denn wenn ihr jetzt am Abend nur noch Kartoffeln und Brot esst, werdet ihr blad und das will nach solchen Strapazen sicher keiner.

 

Eier: Ich fürchte, darauf muss man wirklich verzichten, man kann aber Abhilfe für einige Lieblingsspeisen schaffen. Eierspeise ist aber leider nicht im Programm.

Favoriten: Melanzani-Mayo mit diesem Rezept + Melanzani dazupürieren & Avocado-Mousse-au-chocolat – vegan, low carb & lecker

 

Käse: Hier ein paar Rezepte, wie ihr den Käse-Entzug ohne bleibende seelische Schäden überlebt.

Favorit: Der Cashewkern-Frischkäse klingt spitze.

 

Ned aufdringlich sein, gö?

Noch ein Tipp für alle, die fasten: Geht anderen damit bitte nicht am Oasch. Keiner braucht eure Belehrungen à la „So geht es richtig“. Es muss nämlich keiner fasten und man ist dadurch auch nicht weniger serbisch.

Und an diejenigen, die nicht oder zum ersten Mal fasten: Lasst euch nicht zu viel von Hardlinern und Besserwissern einreden. Man kann diese Zeit gut nutzen, um sich zu besinnen und das schafft ihr ohne präpotente Kommentare von außen noch viel besser.

Der springende Punkt:

Beim Fasten geht es vorrangig um einen gewissen Verzicht und ob das oben genannte jetzt Cheaten ist, muss jede/r für sich selbst entscheiden.

Habt ihr noch paar Rezepte oder Tipps? Schreibt sie in die Kommentare!

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