Takeover im Wien Museum

24. August 2019

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Takeover
Eine Wandgestaltung von Künstler Golif. (C)Aida Duric

Seit Anfang Juli befindet sich das Gebäude des Wien Museums in einem Ausnahmezustand. Skateboarding, Street Art und Graffiti haben den gesamten Raum umgekrempelt. Wir haben uns beim Takeover umgesehen.

Von Nada El-Azar, Fotos: Aida Duric

Durch das Foyer des Wien Museums beim Karlsplatz klingen coole Beats, die Rollen zahlreicher Skateboards rauschen, schleifen und klopfen über Rampen und Rillen. Im Bereich des Atriums tummeln sich Kinder und junge Erwachsene in Hoodies und Sneakers und beobachten die Darbietungen der Bewegungskünstler, inmitten der Graffiti-bestückten Wände. Kurz vor dem großen, vierjährigen Umbau hat sich das Museum zu einem coolen Treffpunkt mitten in der Innenstadt verwandelt. Bei den Skateboardkursen, die jeden Freitag um 15 und 16 Uhr stattfinden, können sich sogar die Kleinsten (ab 6 Jahren) auf das Board wagen.

Skaten im Atrium
Im Atrium des Wien Museums kann man jetzt skaten. (C)Aida Duric

Selber machen, oder nur bestaunen?

Im Erdgeschoss versuchen sich in der DIY-Area Besucherinnen und Besucher an den für alle zur Bemalung und Beschriftung freigegebenen Wänden. Außerhalb des Museums befinden sich weitere Wände, die zur Besprühung zur Verfügung stehen. Dabei ist die Regel: Dass die Kunstwerke so stehen bleiben, wie sie sind, kann nicht garantiert werden. Denn auch in der freien Street Art-Szene wird übermalt und verdrängt, auch die aufwändigsten Motive sind Vandalismus und Verdrängung ausgesetzt.

Street Art
30 der bekanntesten Street Artists haben die Wände des Wien Museums umgestaltet.

Inspiration von den Großen

In den oberen Stockwerken sind Kunstwerke von etwa 30 der bekanntesten Street Artists zu begutachten. Unter ihnen eine große Wand der Ripoff Crew, einer Künstlerinnengruppe aus Wien, von denen jeder sicher schon einmal in der Stadt – zum Beispiel an den Wiener Wänden des Donaukanals – etwas gesehen hat. Motive des bekannten, aus den Augenbrauen guckenden Mannes von Golif sind sicherlich jedem Wiener Passanten begegnet. Man trifft auf verschiedene Styles, Medien und Techniken, die vom Boden die Wände hochkriechen. Insgesamt bietet Takeover nicht nur einen coolen Ort, an dem man Kunst und Freizeit miteinander verbinden kann. Über Street Art und Graffiti, die zwar im urbanen Raum allgegenwärtig sind, aber trotzdem oftmals von Passanten begriffen werden, lernt man eine Menge in der Ausstellung.

DIY
Besucher sind dazu eingeladen, auch selbst zum Stift oder der Sprühdose zu greifen. (C)Aida Duric

Noch bis zum 1. September kann man Takeover besuchen, der Eintritt ist frei.

 

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