Was man als die neue 1. Generation in Österreich alles lernt

05. Januar 2021

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Happy am Land ©Gora Djordjevic

Ob Migration eine Wahl ist, ist eher eine philosophische Frage. Sei es Flucht, Geld, Liebe, Ausbildung oder einfach eine bessere Zukunft, es steckt ein hoher Grad an Hoffnung dahinter, ein Verbesserungspotenzial…           

Zumindest war dies für mich der Entscheidungsfaktor, um nach Österreich fürs Studium zu kommen.

Der Plan war simpel: studieren und danach einen coolen Job zu kriegen. Was alles dazwischen passiert, was es bedeutet eine Drittstaatsangehörige zu sein, ist einem am Anfang oft wurscht. Erst nach fünf Jahren wird mir klar was es bedeutet, die erste Generation in deiner Familie zu sein, die sich längerfristig einen „Auslandsaufenthalt“ wünscht.

Zum ersten Mal in Österreich habe ich mich in einem kleinen Dorf in Niederösterreich zu Hause gefühlt, als ich meinen ersten Sturm getrunken und leckere Knödel gegessen habe. Ich war wegen einer Ausbildung dort und zufällig gab es gleichzeitig eine Hochzeit, die wir dank dem Bruder der Braut mithilfe von vielen Schnaps genießen konnten.

Vier Jahre später hat sich nicht viel an diesem Gefühl geändert aber ich habe auch bemerkt, dass Österreich nicht mit offenen Armen auf mich wartet. Nicht nur wegen unzähligen coolen Jobs, die ich wegen meiner Staatsbürgerschaft nicht ausüben konnte. Aber auch wegen der Tatsache, dass ich ca. sechs Monate lang auf meinen neuen Aufenthaltstitel -die jährlich erneut werden soll- warten musste, obwohl ich alle Bedingungen dafür erfüllt habe.

Leider bin ich nicht die Einzige, die ihre „angebliche“ Sachbearbeiterin monatelang nicht erreichen konnte oder von der im Internetzeitalter „einzelne“ Dokumente per Post verlangt wurden.

Ich glaube Sebastian Kurz hat schon Recht, wenn er an das Volk appelliert, zu Hause zu bleiben.

Bleiben Sie zu Hause, also wirklich einfach „zu Hause“…

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