Tschuschen kulinarisch entjungfert: Im Martini-Gansl ist kein Martini drin!!!

27. November 2009

Letztes Jahr im April fragte ich in meinen Chefe: "He, gemma zum Mittagessen Martini-Gansl essen? Das wollt ich immer schon mal probieren!!" Es folgte ein fünfminütiger Lachkrampf meines Lieben Herrn Chefs. Wieso? Die heilige Speis gibt's nur zu einer bestimmten Jahrezeit. Nämlich genau JETZT, im November. Weil, keine Ahnung, wahrscheinlich nur jetzt die Gänse getötet werden dürfen.

So, es ist Donnerstag Abend. Redaktionssschluss. Viel zu spät, um sich zuhause irgendwelche packerl-tortelini reinzuschmeissen.
Mein geschätzter Herr Kollege Amar verkündet mir stolz, dass er mit seinem Bruder jetzt zum ersten Mal im Leben Martini Gansl essen gehen wird.  "WAS??!" ICH WILL AUCH: ICH HAB AUCH NOCH NIE DIESES GANSL IN MARTINI-SOSSE GEGESSEN!!

Da traben wir drei kulinarischen Jungfrauen nun zum Gasthaus T'schani, wo wir vom netten Kellner aus Slowenien und dem Besitzer "I bin der Hons" begrüßt werden. Zwei Spritzer und ein dunkles Bier zum Aufwärmen. Dann kam die Gans, die gar nichts mit Martini zu tun hat. Eine ordentliche Fleischkeule mit Knusperhaut, übergossen mit diätferner Bratensoße, als Beilage ne Schüssel Rotkraut und Kartoffenknödel. Ahh, ok. Das gibt's auch in Tschechien.

Wie auf SLAVA.

Wer Slava kennt, weiss, wie viel auf solchen orthodoxen Family-Festln gegessen wird. Nun, das Ausmaß dieser Portion kommt dem ziemlich nahe. Eineg'haut hamm des. A wohnsinn. Gemuuuundet. Mhhhh. Ahhhh. Ohhhh. Un noch ein Bier und sechs Marille-Schnäpse zum Verdauen.

Dieser leibliche Hochgenuss wurde mit einer letzten Runde Marillen-Schnaps aufs Haus untermalen. Hons und der Kellner stoßen wie selbstverständlich mit uns an.  Zoran, Amar und ich lehnten keuchend auf den Holzsesseln des urigen Beisls und dösten glücklich und unsere aufgeblähten Bäuche kraulend vor uns hin.

Ein schöner Abschluss der Dezember-Ausgabe -- mit kulinarischem Integrations-Effekt. =b

 

Wikibiber:

Der Martinstag am 11. November (in Altbayern und Österreich auch Martini) ist der Festtag des Heiligen Martin von Tours. Er ist in Mitteleuropa von zahlreichen Bräuchen geprägt, darunter das Martinsgans-Essen, der Martinszug und das Martinssingen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Martinstag

 

Gasthaus T'schani
Gasthaus, Gasthof, Beisl, Catering, Restaurant
Marchettigasse 1
1060, Wien
Tel01/5973146
Mo bis Fr: 6 bis 22h
So und Fei: 8 bis 16h
Österreichische Küche, gut-bürgerliche Küche, Hausmannskost, Regionale Spezialitäten, Wiener Küche
Mo bis Fr: 6 bis 21h
So und Fei: 8 bis 15h

Kommentare

 

des hob i a schon mal gegessen
lecker schmecka

 

6 Marille Schnäpse zum verdauen?? das muss aber sehr deftig gewesen sein ;)

hab ich auch noch nicht gegessen. werd ich in den nächsten tag mal probieren. danke für den tipp

 

BEeeeeeeil dich, bis 30.11 ist Saison!!

 

a gansl
=(

 

gemma gemeinsam? ich kenn a super lokal mit super panorama ausblick :)

 

fix

fix

 

okay aber müssma bald machen :)

 

...viel spaß beim wegtrainieren ;)

 

Das erste Mal hat mich meine Mami gezwungen, eine Gans zu essen... boah, das Fleisch war so zart!

früher habe ich mich immer geweigert Gänse zu essen, weil man weiß ja nie, wie die armen Tiere gehalten wurden... sprich ob es gestopft wurde.

 

Am besten war der Wirt, der alle 5 minuten zu uns kam und uns von seinem Leben erzählte. Unvergessen der Sager: "Nur drei leit im lokal, des is a oaschparti"

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