Baba Wien, Zdravo Srbija!

02. Juni 2022

SCHÜLERBLOG:

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Ljubica Milanović Foto: Zoe Opratko

Heimweh ist der Grund, weshalb ich Wien, meinen Geburtsort, verlassen möchte und nach Serbien emigrieren möchte. Der Gedanke lässt mich und meine Familie seit Jahren nicht mehr los. Nun stellen sich viele die Frage: „Wie kommst du zu diesem Entschluss? Menschen wandern aus, um in einem sicheren Land wie Österreich zu leben und du?“ Meine Antwort auf diese Frage ist ein herzhaftes Lachen.

Der Großteil meiner Familie und Freunde lebt in Serbien, das ist ein großer Punkt, der mich zu meinem Entschluss geführt hat. Den Kontakt zu ihnen halte ich seit Ewigkeiten über Social Media aufrecht und es fühlt sich so an, als würden wir jeden Tag über Chat miteinander verbringen. In Wien fiel es mir schon immer schwerer, Freunde zu finden, denn viele schreckliche Erfahrungen haben mich geprägt.

Ich fühle ich mich wie in einem großen Käfig, der eine gute Ausbildung und Geld bietet, jedoch kein Glück ersetzen kann. Eine Wohnung zu einem angemessenen Preis zu finden, ist fast unmöglich, so auch einen sicheren Job. Serbien ist ein für viele verborgener Schatz, der unzählige Türen öffnet, wenn man zielstrebig ist und an das Potenzial dieses Landes glaubt.

Mein Glück möchte ich selbst in die Hand nehmen. Seitdem ich klein bin, weiß ich, dass ich in das Geburtsland meiner Eltern zurückkehren möchte. Meine Idee ist es, die Erfahrungen und Erkenntnisse, die ich in Wien gesammelt habe, auf Serbien zu übertragen und etwas Sinnvolles zu tun. Meine Heimat liegt mir sehr am Herzen und jedes Mal, wenn ich die Grenze überquere, verspüre ich ein Glücksgefühl, da ich mich hier wirklich frei fühle. Alle in Serbien verbrachten Ferien haben mir von Mal zu Mal bewiesen, dass ich mich dort geborgen, glücklich und vor allem zu Hause fühle. Meine Heimat.

Nur weil unsere Eltern hergekommen sind, damit es uns besser geht, heißt es nicht, dass wir hierbleiben müssen. Es wird immer an uns liegen, ob wir aus den vielen Bausteinen, die uns unsere Eltern mitgegeben haben, eine Mauer oder Brücken bauen. Wir probieren es!

Ljubica Milanović, 17, 1AL, BHAK und BHAS Wien 10

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