Berliner Döner
02. März 2016
Es war eine schicksalhafte Begegnung. Redakteur Onur bekam ein Zeichen von oben und fand sich schnell vor der besten Kebab-Bude der Stadt wieder.
Von Onur Kas
Foto: Sophie Kirchner
Ich habe sie endlich gefunden: Wiens beste Döner-Bude. Eines Abends fuhr ich mit der 49er Straßenbahn Richtung Hütteldorf. Plötzlich juckte es an meinem rechten Ohr. Intuitiv drehte ich meinen Kopf nach links und kratze mich daran. Da fiel mir im Vorbeifahren, versteckt hinter parkenden Autos, ein kleiner Imbissstand in der Zieglergasse/Ecke Westbahnstraße auf. Stand da gerade Berliner Döner? Ich muss mich verschaut haben, denke ich mir leise und setze meine Fahrt fort. Eine Woche später spürte ich wieder dieses Jucken. Das ist ein Wink des Schicksals, sagt mir meine innere Stimme, deswegen begebe ich mich zurück zu diesem magischen Ort. Auf dem Häuschen steht groß „Berliner Döner.“ Mein Magen macht Freudensprünge.
Foto: Sophie Kirchner
Kebab-Himmel
Neben Hähnchen wird auch Lamm angeboten. Ob er wirklich so gut schmeckt? 3,30€ kostet mich die Frage. „Ein Lamm-Döner mit allem und Joghurtsoße bitte“, sage ich und komme mit den Verkäufern ins Gespräch. Denn sie haben gleich bemerkt, dass ich aus Deutschland bin. Ich frage die Herrschaften, ob sie wirklich aus der deutschen Hauptstadt kommen. „Nein, aber das Fleisch kommt aus Berlin“, antwortet einer der Herren.
Mit all diesen Heimatgefühlen beiße ich rein und bin im Kebab-Himmel mit Ayran-Fontänen und Hügeln aus Kraut und Zwiebeln. Aber nicht nur die Mahlzeit fühlt sich gut an, sondern auch das herzliche Gespräch mit den Verkäufern. Zum Abschied gibt es einen türkischen Tee. Gratis! Ich frage nach, wie lange sie schon hier stehen. Sieben Monate, ist die Antwort. Eine Sünde, dass ich den Berliner Döner nicht schon eher entdeckt habe. Ich sollte öfters auf mein juckendes Ohr hören.
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