Der Tag der Frau - 8. März!

04. März 2010

Wahlrecht, Abtreibung, gleiche Löhne? Für Frauen keine Selbstverständlichkeit. Der Weltfrauentag am 8. März steht für den Kampf um Gleichberechtigung. 2011 wird er hundert Jahre.

Von Marina Delcheva

Am 8. März feiern über drei Milliarden Frauen den Weltfrauentag. In 27 Ländern ist er anerkannter Feiertag und steht auf der ganzen Welt für die Gleichberechtigung der Frau. Der Weltfrauentag macht auf gesellschaftliche und soziale Grundrechte aufmerksam. Bis heute wird darüber spekuliert, wie der 8. März wirklich zustande kam. Eine sehr gängige Theorie besagt, dass die deutsche Sozialistin Clara Zetkin erstmals auf der Zweiten Internationalen Frauenkonferenz, am 19. August 1910 in Kopenhagen, einen internationalen Frauentag vorschlug, zunächst ohne Datum. Am 19. März 1911 feierten Dänen, Deutsche, Schweizer und Österreicher erstmals den Frauentag.

Muttertag bei den Nazis
Am 8. März 1917 streikten die Arbeiterinnen, die Soldatenfrauen und Bäuerinnen in St. Peterburg, um auf das Elend im Land hinzuweisen und lösten damit die Februarrevolution aus. 1921 erklärte Lenin diesen Tag zum offiziellen Tag der Frau, um auf ihre Rolle in der russischen Revolution hinzuweisen. Europaweit wurde dieser Tag dazu genutzt, um das Wahlrecht für Frauen zu fordern, auf soziale Missstände aufmerksam zu machen und das Recht auf Schwangerschaftsabbruch zu erkämpfen. Unter Hitler wurde der „kommunistische“ 8. März verboten und dafür der Muttertag eingeführt. Dieser feierte die Frau aber vor allem als Brutkasten und Melkkuh strammer deutscher Söhne und nicht als Gleichberichtigte. Daher stand der 8. März damals heimlich auch für den Kampf gegen den Faschismus.

Kampf dem System!
Während des kalten Krieges nach 1945 entstand im Westen eine neue Legende zum 8. März, die sich von seinem kommunistischen Ursprung distanzieren wollte. Am 8.März 1857 soll ein Aufstand der Textilarbeiterinnen in New York blutig von der Polizei niedergeschlagen worden sein. So gedachte der Osten den Arbeiterinnenaufständen von St. Petersburg und der Westen jenen von New York, die übrigens später als Legende entlarvt wurden. Je nach aktuellen Problemen richtete sich der Kampf der Frauen gegen die politische Obrigkeit: Kampf dem Faschismus, Kampf der kapitalistischen Ausbeutung, Kampf dem kommunistischen Diktat – aber immer ging es um
Gleichberechtigung.

Viel erreicht, viel zu tun

Im Dezember 1977 erklärte die Generalversammlung der Vereinten Nationen den 8. März zum Weltfrauentag. Im Laufe der Jahre wurde an diesem Tag global für die Besserstellung der Frau gekämpft. Themen wie bessere Bildungschancen, Verbot der Frauenbeschneidung, AIDS-Prävention und ein Ende der Gewalt gegen Frauen erreichen dank dem 8. März immer wieder die Öffentlichkeit. Frauen sind weiterhin in vielen Bereichen diskriminiert – auch in Österreich.

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Kommentare

 

Und mich zipft's an! ):

 

ich habe gelesen, dass der Muttertag nicht von Hitler, sondern von Baden Powell (Gründer der Pfadfinderbewegung) eingeführt/vorgeschlagen wurde.

Wäre realistisch; Hitler hat ja fast alles von den Pfadfidnern geklaut und es umbenannt in HJ und BdM

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