Die Kunst, alle zu beleidigen – abseits vom Piefke und Tschuschen Teil 2

20. März 2013

Gestern bin ich auf meiner Suche  nach Beleidigungen für Österreicher an meine Grenzen geraten und habe bereits aufgegeben. Ein seltsamer Traum hat mich aber wieder auf den richtigen Pfad gesetzt.

 

Aufgeben ist etwas für Briefe

Dort, wo die Welt im Netz endet, da beginnt sie im Real-Life. Ich setze doch meine Mission fort und suche weiter nach dem österreichischem Pendant für Tschusch und Kanake.

Ich treffe auf Christan W.  aus Polen, der meint, Österreicher werden in seinem Umfeld Kartoffel genannt. Ich fühle mich fast, als ob ich und nicht Bilbo Gollum den Ring gestohlen hätte; ich habe tatsächlich etwas gefunden - ein Schatz! Leider kann mir niemand erklären welchen Zusammenhang das hat. Ich denke, Kartoffel sind rund und dick, manchmal dreckig.

Ich lass das stehen und finde mich in einem Gespräch mit Rami M. wieder. Hayvan so nennen wir Österreicher, erklärt er mir. Tiere. Manchmal auch Helmut oder Franz, sowas Typisches halt. Ab und zu nennen wir sie asozial, weil sie Bier trinken.

Darüber muss ich nachdenken.

Ich kennen Christians, Olivers und den einen oder anderen Lukas, aber keinen Franz oder Helmut. Und ja, Menschen benehmen sich manchmal schlimmer als Tiere, wenn sie zu viel Bier getrunken haben, aber dass dies ein rein österreichisches Phänomen wäre, ist mir neu und unglaubwürdig. Zu oft habe ich bereits trinkende Briten, schlürfende Franzosen und feiernde Italiener gesehen…

Unzufrieden gehe ich weiter und treffe Nicole V., eine blass-blonde junge Ur-Wienerin, die mir entrüstet erzählt, sie würde als Schwabo bezeichnet werden. Und das in ihrem eigenen Land, von Leuten, die fremd sind. Ob es besser wäre, von Einheimischen beschimpft zu werden? Ich verkneife mir diese Frage, denn I am a man on a mission und die Suche muss weiter gehen. Keine Zeit Alltagsrassisten zu bekehren.

Teil 3 am 21. März: Das Stuttgarter Schicksal ist ein hartes, Bruder

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